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Zahn-Medibus für ländliche Regionen

Ostfriesland und Südbayern sollen die Testregionen für den geplanten Zahn-Medibus sein.

Ostfriesland und Südbayern sollen die Testregionen für den geplanten Zahn-Medibus sein.

Nach dem Start des DB Medibus in der hausärztlichen Versorgung will die Deutsche Bahn ihr Angebot ausweiten. In einer gemeinsamen Absichtserklärung haben sich Zahneins, die deutschlandweit zahnmedizinische Versorgungszentren in Städten und auf dem Land betreiben, und die DB darauf verständigt, einen Zahn-Medibus zu entwickeln. Dieser soll zunächst in Ostfriesland und Südbayern getestet werden, kündigt Zahneins an.

Mobile Zahnarztpraxis

Der Medibus werde wie eine zahnärztliche Praxis mit Behandlungsstühlen und der nötigen Technik ausgestattet. An Bord der mobilen Arztpraxis sollen ein Zahnarzt und zwei medizinische Fachangestellte von Zahneins für eine zahnärztliche Grundversorgung verantwortlich sein. Der Betrieb des Busses werde von DB Regio sichergestellt. Ziel der Zusammenarbeit sei es, die wohnortnahe, zahnmedizinische Versorgung in ländlichen und strukturschwachen Regionen zu verbessern.

"Absehbare Probleme bei der Versorgung angehen"

„Mit dem DB Medibus kommt der Zahnarzt zum Patienten. So wollen wir absehbare Probleme bei der ärztlichen Versorgung angehen und den Zugang zur medizinischen Infrastruktur verbessern. Insbesondere älteren Menschen fällt in schwächer versorgten ländlichen Gebieten der Weg zum Zahnarzt immer schwerer“, sagt Klaus Müller, Vorstand DB Regio Bus.

Zahnmedizinische Versorgung entwickelt sich auf dem Land zur Herausforderung

Die zahnmedizinische Versorgung in bestimmten Regionen Deutschlands entwickele sich zu einer immer größeren Herausforderung, so die Mitteilung. In den Jahren 2006 bis 2016 habe in Deutschland durchschnittlich jeden Tag eine Zahnarztpraxis geschlossen. Vor allem Zahnarztpraxen auf dem Land seien betroffen, wenn in den kommenden zwei bis drei Jahren voraussichtlich 10.000 niedergelassene Zahnärzte in Deutschland einen Nachfolger suchen würden – mit großen Schwierigkeiten, weil die junge Zahnarztgeneration immer weniger Interesse an der Übernahme einer Praxis in Dörfern und Gemeinden zeige.

Dr. Daniel Wichels, Geschäftsführer von Zahneins: „Deutschland steht vor großen Herausforderungen, wenn es um die Zahnversorgung der Bürger in ländlichen Regionen geht. Bereits heute engagieren wir uns als Zahnarztgruppe stark auf dem Land. Deshalb passt die Kooperation mit dem Medibus der Deutschen Bahn hervorragend zu Zahneins. Gemeinsam engagieren wir uns frühzeitig für neue Lösungswege, um den Zahnpatienten außerhalb der großen Städte auch in Zukunft die bestmögliche Behandlungsqualität anbieten zu können.“

Weitere Partner sind willkommen

Die Deutsche Bahn und Zahneins heißen Zahnärzte, zahnärztliche Körperschaften und Kommunen als weitere mögliche Partner willkommen, um gemeinschaftlich die seit 2006 anwachsenden Versorgungsdefizite vor allem auf dem Land auszugleichen, heißt es weiter. Dabei könnten Zahn-Medibusse auch von ärztlichen Netzwerken, zahnmedizinischen Versorgungszentren, Kommunen und Krankenhäusern genutzt werden. Darüber hinaus eigneten sich mobile Zahnarztpraxen auch für Gesundheitstage im betrieblichen Gesundheitsmanagement, Aktionen im öffentlichen Gesundheitsdienst sowie für die zahnärztliche Betreuung von Pflegeheimen.

Angebot an die ganze Gesundheitsbranche

Unter der Marke DB Medibus bündele DB Regio Bus diverse Leistungen der Gesundheitsmobilität, um den Zugang zur medizinischen Infrastruktur zu verbessern – in ländlichen Gebieten und auch in Städten. Der DB Medibus sei ein Angebot an die gesamte Gesundheitsbranche von Politik und Verwaltung über Krankenkassen bis zu den Ärzten. Erste Pilotprojekte hätten zusammen mit Kooperationspartnern bereits initiiert werden können.