Anzeige

„Bundesverband der Private Equity-Fonds in der Zahnmedizin“

Dr. Wolfgang Eßer, Vorsitzende des Vorstandes der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV)

Dr. Wolfgang Eßer, Vorsitzende des Vorstandes der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV)

Zu den aktuellen Meldungen über die Gründung des „Bundesverbandes nachhaltige Zahnheilkunde e.V. (BNZK)“ – Verband zahnmedizinischer Versorgungszentren – nimmt der Vorsitzende des Vorstandes der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV), Dr. Wolfgang Eßer, heute wie folgt Stellung:

"Nach unseren Erkenntnissen stehen hinter den Gründern dieser neuen Interessenvertretung aus- und inländische Fremdinvestoren wie beispielsweise Acura Zahnärzte (Frankfurt am Main) = Investcorp (Bahrain), DentConnect (München) = EQT (Schweden), auch im Besitz der Ketten/Marken (Implaneo und Cureos) und Zahneins (Hamburg) = Summit Partners (USA).

Bei den BNZK-Gründern handelt es sich also um einen Bundesverband der Private Equity-Fonds in der Zahnmedizin, deren wohlfeil dargestellte Versorgungsabsichten wir derzeit nicht bestätigen können. Vielmehr ist schon aus den Internetveröffentlichungen und Fondsprospekten solcher Investmentgesellschaften erkennbar, dass nicht nachhaltige Versorgung der Menschen in unserem Land, sondern Renditeerzielungsabsichten die Motivation ihres Engagements im Bereich der zahnmedizinischen Versorgung sind.

Darüber hinaus dürfte der aktuelle Zusammenschluss zum Ziel haben, die gemeinsamen Bemühungen Bundesorganisationen der deutschen Zahnärzteschaft, der KZBV, BZÄK und des FVDZ zu torpedieren, die dem Zugang solcher Kapitalgesellschaften mit äußerster Skepsis begegnen und gesetzlich einschränken wollen.

Die uns gesetzlich übertragene Sicherstellung einer flächendeckenden, wohnortnahen und qualitätsgesicherten Versorgung ist seit mehr als 60 Jahren durch die KZBV im Zusammenwirken mit den KZVen zuverlässig sichergestellt worden und wird durch freiberuflich tätige, dem Patienten- und Allgemeinwohl verpflichtete Zahnärztinnen und Zahnärzte auch in Zukunft im wohlverstandenen Sinne der Menschen in unserem Land gewährleistet werden.

Die Menschen in Deutschland sind mit ihren Zahnärzten in höchstem Maße zufrieden und geben ihnen regelmäßig die besten Noten für Freundlichkeit, Beratungs- und Behandlungsqualität. Das belegen diverse Umfragen, wie zum Beispiel das Patientenbarometer des Arztbewertungsportals Jameda.

 Die von Kapitalgesellschaften und Private Equity Fonds betriebenen Z-MVZ und Z-MVZ-Ketten stellen hingegen aus unserer Sicht keinen Zugewinn für die zahnmedizinische Versorgung dar. Aus unserer Sicht bewirken diese Strukturen vielmehr eine Industrialisierung der gesundheitlichen Versorgung zu Gunsten der Investoren und zu Lasten einer dem Patientenwohl dienenden Versorgung."