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Mit dem Finger im Monomer: Muss denn erst etwas passieren?
Nahaufnahme von einer Frau mit einem brennenden Streichholz im Mundwinkel

Überall achten wir darauf, dass wir uns schützen. Beim Sport schützen wir uns mit passender Ausrüstung, beim Fahrradfahren tragen wir Helme und im Auto schnallen wir uns an. Wer würde sich schon an der Tankstelle eine Zigarette anzünden oder zu Hause im Wohnzimmer ein Lagerfeuer machen?

All das sind Selbstverständlichkeiten, bei denen nicht mehr nachgedacht werden muss. Man schützt sich automatisch und kennt die Auswirkungen, wenn man mit gefährlichen Stoffen hantiert.

In einigen Berufszweigen, etwa im Baugewerbe, bei Chemikern, bei der Feuerwehr etc., ist Arbeiten ohne ausreichende Schutzmaßnahmen undenkbar. Warum wird also ausgerechnet im Dentallabor, in dem mit vielen Gefahrenstoffen gearbeitet und mit gefährlichen Maschinen hantiert wird, so wenig auf Arbeits- und Brandschutz geachtet? Hier wird beim Kunststoffverarbeiten nochmal schnell der Finger in das Töpfchen mit dem Monomer getaucht, um einige Stellen zu glätten, natürlich ohne Handschuhe. Oder Arbeiten werden ohne Sicherheitsglas, Mundschutz oder Schutzbrille ausgearbeitet. Das sind nur einige Beispiele für alltägliche Verstöße gegen Arbeitsschutzbestimmungen, die tagtäglich verharmlost werden.

Vielleicht lästig, aber notwendig

Arbeits- und Brandschutz ist in vielen Dentallaboren ein zwar bekannter, aber als „lästig“ wahrgenommener Umstand. Das merkt man, wenn man die Hinweisschilder im Labor zu einzelnen Gefahrenstoffen oder Geräten betrachtet oder überhaupt  mal nachschaut, wo diese eigentlich angebracht sind. Oft sind sie hinter dem betreffenden Gerät versteckt, liegen in Schubladen oder auch mal unter den Geräten. Das diese Hinweisschilder mit detaillierten Angaben zu dem jeweiligen Stoff oder Gerät sehr wichtig sind und zum Beispiel zeigen, wie ein Stoff im Falle eines Brandes gelöscht werden muss (Wasser ist nicht immer die beste Lösung), bleiben zahlreiche Gefährdungen unerkannt.

Wer war noch mal Brandschutzbeauftragter?

Ob diese Betriebsanweisungen oder Hinweise aktuell sind oder ob es jemanden gibt, der für bestimmte Bereiche zuständig ist, ist in vielen Laboren nicht bekannt. Wenn dann doch mal ein Name fällt, wird es wahrscheinlich so ablaufen: „Ich glaube, da gab es mal jemanden, Manfred glaube ich, aber der ist schon lange in Rente. Er hatte die Schilder mal aufgehängt …“ So hat man schnell gegen eine oder mehrere rechtliche Bestimmung verstoßen.

Und wenn die Tischflamme doch mal auf das Brötchenpapier auf dem Labortisch übergreift, weiß niemand, wie man den Feuerlöscher bedient oder wo er sich überhaupt befindet. All das sind keine Kavaliersdelikte, denn wenn dann doch mal was passiert und man auf einen Versicherungsschaden setzt, ist das Erstaunen groß, wenn die Versicherung dann nicht zahlen möchte.

 

Arbeitsschutz und Brandschutz gehören zu den wichtigen Themen im Dentallabor, denn im schlimmsten Falle können bei nicht ausreichend geschulten Mitarbeitern Kollegen verletzt werden oder sogar sterben.

Wusstest Du: Brandschutzhelfer müssen immer in der festgelegten Zahl anwesend sein, um auch bei urlaubs- oder krankheitsbedingter Abwesenheit der entsprechend geschulten Kollegen für den Ernstfall gewappnet zu sein. Das gilt auch bei Schichtarbeit.

Facebook-Umfrage zum Thema Arbeitsschutz im Labor

Aus diesem Grund möchte die Redaktion der dzw zahntechnik in Zusammenarbeit mit einem Experten für Arbeits- und Brandschutz aufklären und sensibilisieren.
Da die beiden Hauptthemen ziemlich komplex sind, wollen wir natürlich mit den für Euch wichtigsten Themen anfangen!
Dazu werden wir eine Online-Umfrage auf unserer Facebook-Seite starten. Ihr seid herzlich eingeladen, an der Umfrage teilnehmen.