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Social Media schon lange kein Jugendphänomen mehr

Repräsentative Bitkom-Umfrage zur Nutzung von Social Media

Repräsentative Bitkom-Umfrage zur Nutzung von Social Media

Ein Leben ohne Social Media? Unvorstellbar! – meint jeder dritte (38 Prozent) in einer aktuellen Bitkom-Erhebung befragte Internetnutzer. Unter den 14- bis 29-Jährigen, die nahezu ausnahmslos in sozialen Netzwerken angemeldet sind (98 Prozent), ist es sogar jeder Zweite (49 Prozent).

Insgesamt neun von zehn Internetnutzern (87 Prozent) machen laut der Umfrage des Digitalverbands inzwischen in sozialen Netzwerken mit. Nahezu jeder (92 Prozent) ist unter den 30- bis 49-Jährigen dabei. Selbst bei den 50- bis 64- Jährigen sind 80 Prozent in mindestens einem sozialen Netzwerk angemeldet, und auch bei der Generation 65+ ist es mit 65 Prozent eine deutliche Mehrheit.

„Social Media ist schon lange kein Jugend- oder Nischenphänomen mehr, sondern hat sich innerhalb weniger Jahre zu einem festen Teil unseres Lebens entwickelt“, sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Heute gehört es für viele Internetnutzer in der digitalen Welt einfach dazu, über ein eigenes Social-Media-Profil im Web präsent und erreichbar zu sein.“

Facebook und YouTube dominieren die Social-Media-Nutzung

Zwei von drei Internetnutzern (66 Prozent) haben in den vergangenen drei Monaten Facebook genutzt, auf YouTube war jeder Zweite (51 Prozent) unterwegs. Darüber hinaus konnten sich auch jüngere Netzwerke in den vergangenen Jahren auf dem deutschen Markt etablieren. Gut jeder Vierte (28 Prozent) nutzt mittlerweile das Bild- und Videonetzwerk Instagram, jeder Fünfte (20 Prozent) die Fotocommunity Pinterest. Beim Mikrobloggingdienst Twitter sind 19 Prozent dabei. Jeder Siebte ist darüber hinaus mit dem Instant-Messaging-Dienst Snapchat aktiv (15 Prozent). In beruflichen Netzwerken ist jeder fünfte Internetnutzer (19 Prozent) mit einem Profil präsent, dabei nutzen 15 Prozent Xing und 10 Prozent LinkedIn.

Nischencharakter haben hierzulande etwa die Blog-Plattform Tumblr und das News- und Diskussionsportal Reddit. Laut Rohleder haben jene Social Networks besonderen Erfolg, die neben visueller Kommunikation über Bilder und Videos auch auf Echtzeitkommunikation setzen. Kurze Eindrücke, die nach vierundzwanzig Stunden automatisch gelöscht werden, seien zu einem beliebten Kommunikationsmittel aufgestiegen.

Basis 2018: Social-Media-Nutzer (n=1.011) *Antworten für „stimme voll und ganz zu“ und stimme eher zu“

Digitale Kluft und Meinungsbildung

Innerhalb der sozialen Netzwerke zeigen sich die unterschiedlichen Präferenzen zwischen Jung und Alt sehr deutlich. Instagram und Snapchat sind Netzwerke, die fast ausschließlich von Jüngeren genutzt werden. Facebook hingegen zeigt die geringsten Altersgruppenunterschiede. „Auch in der digitalen Welt gilt, was man aus der analogen kennt: Junge Menschen suchen sich eigene Räume und setzen sich damit von ihren Eltern und Großeltern ab“, so Rohleder.

Genutzt wird Social Media besonders im Privatleben, als Nachrichtenkanal und bei der Kommunikation mit Unternehmen. So pflegen etwa zwei von drei Social-Media-Nutzern (68 Prozent) ihre Beziehungen zu Freunden, Familie und Kollegen in den Netzwerken oder knüpfen dort neue Kontakte. 60 Prozent geben an, durch Social Media viel besser über ihre privaten Kontakte Bescheid zu wissen.

Auch für die direkte Kommunikation mit Marken und Unternehmen ist Social Media bei den Nutzern beliebt. So gibt jeder Dritte (38 Prozent) an, in den sozialen Netzwerken Angebote für Produkte und Dienstleistungen zu finden. 31 Prozent informieren sich über Unternehmen und Marken. Jeder Zehnte (10 Prozent) hat sich schon über die sozialen Netzwerke direkt bei Unternehmen beschwert.

Eine Mehrheit nutzt soziale Netzwerke zudem als Nachrichtenkanal. So informiert sich jeder Zweite (57 Prozent) auf diesem Weg über das Tagesgeschehen. „In den sozialen Netzwerken begegnet uns eine Vielfalt an Meinungen und Themen, die einen Blick über den Tellerrand bieten. Die These von der Filterblase sollte man kritisch hinterfragen“, sagte Rohleder. „Auch in diesen Zahlen zeigt sich, wie wichtig soziale Medien für eine meinungspluralistische Gesellschaft sind.“

„Mobile first“ gilt auch für soziale Netzwerke

Das Smartphone ist inzwischen der wichtigste Zugang zu den sozialen Netzwerken: Mittlerweile greifen acht von zehn Social-Media-Nutzern (82 Prozent) via smartes Telefon auf die Plattformen zu (2013 waren es 59 Prozent). „Smartphones sind zu unseren ständigen Begleitern geworden und haben die Nutzung sozialer Netzwerke noch einmal deutlich vereinfacht“, sagte Rohleder.

Ein Tablet nutzt inzwischen knapp jeder Zweite (47 Prozent), 2013 war es erst jeder Fünfte (23 Pro-zent). Knapp jeder Vierte (24 Prozent) loggt sich über einen Smart-TV in soziale Netzwerke ein (2013: 9 Prozent), etwa um Videoclips abzuspielen. Im gleichen Zeitraum ist der Zugriff auf Social Media über den Laptop konstant geblieben (75 Prozent), die Nutzung stationärer Computer ist deutlich von 70 auf 57 Prozent gesunken.

Basis 2018: Social-Media-Nutzer (n=1.011) / Basis 2013: Social-Media-Nutzer (n=684)

Virtual Reality wird unsere Erfahrung von Social Media verändern

Zwei von drei Social-Media-Nutzern (69 Prozent) gehen davon aus, dass die Menschen in Zukunft noch mehr aus ihrem Leben in den sozialen Netzwerken teilen werden. 44 Prozent meinen, dass Virtual Reality unsere Erfahrung von sozialen Netzwerken grundlegend verändern wird. Knapp ein Drittel (31 Prozent) denkt, dass wir uns schon bald in virtuellen Umgebungen mit Freunden treffen. „Die Echtzeitkommunikation wird durch Funktionen wie Stories und Livestreams attraktiver. Parallel verändern technologische Entwicklungen wie Künstliche Intelligenz und Virtual Reality die Netzwerke und lassen neue Angebote entstehen“, so Rohleder. Die Entwicklung der Sozialen Netzwerke sei noch lange nicht am Ende.

Rohleder appellierte an die Politik, die Regulierung sozialer Medien zurückhaltend und mit besonderer Sorgfalt und Augenmaß anzugehen. Im Mittelpunkt staatlichen Handelns müsse die Unterstützung der Nutzer stehen, nicht Ge- und Verbote. Social Media werde unseren Alltag künftig noch stärker prägen als heute schon. Wichtig sei, dass niemand in den sozialen Netzwerken alleine gelassen werde. Neben den Betreibern der Netzwerke sehe die Bitkom insbesondere das Schulwesen in der Pflicht.

Im Rahmen der repäsentativen Bitkom-Umfrage wurden 1.212 Internetnutzer ab 14 Jahren befragt. Die Bitkom-Präsentation mit dem Titel „Social Media Trends 2018“ finden Sie hier.