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AMIT-Weltkongress soll MIH-­Ursachen entschlüsseln helfen

München, 30. November bis 3. Dezember 2022. Es bedeutet eine weltweite Premiere und soll helfen, mehr Klarheit in das Krankheitsbild der Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH) zu bringen. Der Weltkongress „Alliance of Molar Incisor Hypomineralization (MIH) Investigation and Treatment (AMIT)“ wird vom 30. November bis 3. Dezember 2022 in der Landeshauptstadt München erstmals veranstaltet. Hauptziel der AMIT ist es, das Ausmaß und die Bedeutung des MIH-Problems weltweit zu erfassen, Hinweise zur Ätiologie zu erhalten und so eine angemessene Prävention und Behandlung der Krankheit zu ermöglichen.

Einer der Initiatoren ist Prof. Dr. Norbert Krämer (Uni Gießen), Past-Präsident der DGKIZ und der European Academy of Paediatric Dentistry (EAPD) sowie ehemaliges Vorstandsmitglied des Weltverbands International Association of Paediatric Dentistry (IAPD).

Portrait-Foto Mann mit Brille, weißem Hemd und bunter Krawatte

Prof. Dr. Norbert Krämer

Was bedeutet die AMIT und wer steckt dahinter?

Prof. Dr. Norbert Krämer: Auf dem Gebiet MIH haben wir zahllose Arbeitsgruppen, die in den Bereichen der Epidemiologie, der Ätiologie, der Definition der Erkrankung, Versorgung und Prävention arbeiten. Wir sind aber, was auch die Leitlinie der Europäischen Fachgesellschaft zeigt, in der Ätiologie und Versorgung noch nicht viel weitergekommen, weil jeder sich nur einen kleinen Teil herauspickt und das Gesamtbild dadurch leider nicht klar wird.

Gerade am Beispiel Ätiologie erkennt man, wie wichtig die Zusammenarbeit untereinander ist. Mosaiksteinchen wie Erkältungskrankheiten, Antibiotikagaben, Vitamin-D-Mangel oder hormonell wirksame Stoffe, Stichwort Bisphenol A, könnten einen Einfluss haben, lassen sich aber noch nicht zusammenfügen. Jeder macht dabei vor sich hin, und wir erhalten mittlerweile seit Jahrzehnten kein Bild darüber, was die Ursache der Erkrankung wirklich sein könnte.

Das war für uns der Anlass zu schauen, dass wir Netzwerke bilden, um die einzelnen Akteure zusammenzubringen, sodass wir gemeinsam forschen, gemeinsam aufklären und an einem Strang ziehen können. Das hat bislang keine Fachgesellschaft übernommen. Vor diesem Hintergrund ist AMIT, die Alliance of Molar Incisor Hypomineralization (MIH) Investigation and Treatment (AMIT), entstanden. Daran sind weltweit Experten beteiligt. Wir haben die Kinderzahnärztlichen Fachgesellschaften eingeladen, am Ende unserer Konferenz in München bei einer Podiumsdiskussion gemeinsam zu diskutieren und zu planen.

Was hat den Ausschlag für München als Veranstaltungsort gegeben?

Krämer: Die Idee von AMIT ist vor Corona entstanden, und Corona hat uns sehr getroffen. Es war und ist schwierig, internationale Kongresse zu planen und zu veranstalten. Europa ist in den vergangenen Monaten doch kalkulierbarer geworden. Das war der Grund, warum wir den Kongress dann nach München geholt haben. Europa ist eine der Schwerpunktregionen und auch die, in der MIH 1987 durch Göran Koch als Krankheitsbild erstmals beschrieben und benannt wurde, quasi die „Geburtsregion“. Mit dem Kongress hier in Mitteleuropa haben wir MIH also nach Hause geholt.

Warum ist ein Besuch der AMIT für Zahnmediziner empfehlenswert?

Krämer: Wir haben auf der einen Seite Forscher eingeladen, Grundlagenforscher, aber der Schwerpunkt der Veranstaltung vor allem am Freitag und Samstag liegt auf den klinischen Belangen. Das heißt: Wie versorgen wir diese MIH-Zähne oder, wenn wir an Milchzähne denken, die MMH-Zähne, am besten? Das ist ein klarer Schwerpunkt, zu dem die Zahnmediziner:innen Empfehlungen brauchen. Wann sprechen wir von MIH, was ist MIH, und wie behandeln wir MIH? Insofern soll dort mit klinischen Handlungsanweisungen und Empfehlungen auch Fortbildung geleistet werden.

Wie sieht der weitere Weg der MIH-Forschung aus?

Krämer: Es ist mittelfristig wichtig, dass wir die Ursachen der Erkrankung besser erkennen. Es handelt sich um ein multifaktorielles Geschehen, und insofern brauchen wir prospektive klinische Studien, um zu sehen, welche Stoffe hier spielentscheidend sein könnten. Anders werden wir die Erkrankung und die Ausbreitung der Erkrankung nicht in den Griff bekommen! Wir haben eine Zunahme der Prävalenz, und das lässt sich auch dadurch erklären, dass wir viel zu wenig über die Ursachen wissen. Insofern ist es das wichtige Ziel von AMIT, diese Gruppen zusammenzubringen.

Aber auch in der Therapie sind einfach Defizite vorhanden, wenn man etwa an die Strukturbesonderheiten mit diesen „gefüllten“ Porösitäten und diesem sehr weichen Zahnschmelz denkt. Wie können wir den stabilisieren? Auch diese Frage bleibt bislang unbeantwortet. Mit all diesen Problemfeldern wird AMIT sich intensiv auseinandersetzen.

Alle, die sich früh für eine Teilnahme entscheiden, erhalten bis 15. Mai 2022 noch einen Frühbucherrabatt. Weitere Informationen gibt es hier.