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Auf Präparationen könnte vollständig verzichtet werden

Prothetiker der Ege Universität (Izmir, Türkei) verglichen klinische Ergebnisse von Non-Prep-Veneers mit solchen, die eine minimale Präparation erforderten [1]. Nach sechs Monaten, einem Jahr und zwei Jahren wurden klinisch unter anderem Randspaltbildung, Randverfärbung, Sekundärkaries, Dentinhypersensibilität und Frakturhäufigkeit für die eingegliederten Veneers aus Lithium-Disilikat-Glaskeramik gemessen (FDI-Kriterien).

Non-Prep-Veneer

Abb. 1: Das hauchdünne Non-Prep-Veneer wird mithilfe eines Klebesticks auf den hypoplastischen 12 mit farbloser Try-In-Paste anprobiert

Randpassung klinisch vergleichbar

Nach zwei Jahren ging keins der 62 Veneers verloren (je 31 Veneers mit minimaler oder ohne Präparation). Auch musste in dieser Zeitspanne keins repariert oder ausgetauscht werden. Ästhetische Parameter wie Farbe, Transluzenz und anatomische Form blieben unverändert. Desweiteren kam es weder zu Frakturen, Sekundärkaries oder pathologischen Veränderungen des Parodonts. Subjektiv empfand kein Patient ästhetisch und funktionell negative Veränderungen über den Untersuchungszeitraum. Bei beiden Methoden zeigten 25 der 31 Veneers nach je ein und zwei Jahren eine sehr gute Randpassung.

eingegliederte Veneers

Abb. 2: Die eingegliederten Veneers auf den Zähnen 12 und 22 sind nicht als solche zu erkennen.

Unterschiede in vitro

Eine zusätzliche durchgeführte In-vitro-Auswertung von Micro-CT-Scans (Silikon-Veneer-Replikate) zeigte dagegen signifikante Unterschiede: Non-Prep-Veneers ermöglichten eine bessere Randanpassung, wohingegen Mini-Prep-Veneers eine höhere interne Adaptation an den Zahn aufwiesen. Beide Faktoren sind für die Langlebigkeit von Veneers essenziell. Der Unterschied zu den klinischen Ergebnissen, die für beide Gruppen identisch waren, erklärt sich durch den größeren akzeptablen Messbereich nach den FDI-Kriterien.

Auf den Schmelz kommt es an

In die Studie wurden nur Patienten mit gesundem Zahnschmelz einbezogen. Indikationen für die Veneerversorgung waren Verfärbungen, Frakturen, Abrasionen oder formbezogene Besonderheiten. Die minimal-invasive Präparation fand supra- oder isogingival nur im Schmelz statt, mit einer mittleren Abtragdicke von 0,5 Millimetern. Die Präparation schloss die Inzisalkante mit ein, unter Ausbildung eines Federrandes (Butt-Joint-Präparation).

Die adhäsive Befestigung von Veneers ist am langlebigsten, wenn die Haftoberfläche ausschließlich aus Schmelz besteht [2]. Aktuelle Bonding-Systeme können Mikrorisse am Dentin-Rand nicht verhindern und haften nicht so stark am Dentin wie am Schmelz. Folglich sinkt die Qualität der Veneers [3]. Zudem macht die Kombination aus flexiblem Dentin und starrem Veneer eine Fraktur der Keramik wahrscheinlicher [4].

Fazit: Non-Prep- und Mini-Prep-Veneers zeigen gleich gute ästhetische und sonstige klinische Ergebnisse. Wenn aufgrund von Zahnfehlstellungen oder ausgeprägten Verfärbungen dennoch präpariert werden muss, sollte dies ausschließlich im Schmelz geschehen.

Literatur

[1] Karagozoglu I, Toksavul S, Toman M. 3D quantification of clinical marginal and internal gap of porcelain laminate veneers with minimal and without tooth preparation and 2-year clinical evaluation. Quintessence international (Berlin, Germany:1985) 2016;47:461-471.

[2] Gurel G, Sesma N, Calamita MA, Coachman C, Morimoto S. Influence of enamel preservation on failure rates of porcelain laminate veneers. The International journal of periodontics & restorative dentistry 2013;33:31-39.

[3] Burke FJ. Survival rates for porcelain laminate veneers with special reference to the effect of preparation in dentin: a literature review. Journal of esthetic and restorative dentistry: official publication of the American Academy of Esthetic Dentistry [et al.] 2012;24:257-265.

[4] da Costa DC, Coutinho M, de Sousa AS, Ennes JP. A meta-analysis of the most indicated preparation design for porcelain laminate veneers. The journal of adhesive dentistry 2013;15:215-220.