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Experten sensibilisieren für Weichgewebsmanagement

Das 13. Internationale Wintersymposium der DGOI in Zürs am Arlberg war mit mehr als 100 Teilnehmern wieder gut besucht.

Das 13. Internationale Wintersymposium der DGOI in Zürs am Arlberg war mit mehr als 100 Teilnehmern wieder gut besucht.

Weichgewebsmanagement war das Thema beim 13. Internationalen Wintersymposium der Deutschen Gesellschaft für Orale Implantologie (DGOI), zu dem mehr als 100 Teilnehmer nach Zürs am Arlberg gekommen waren. Deutlich wurde: Das Weichgewebe bleibt nur dann langzeitstabil, wenn die prothetischen und biologischen Parameter berücksichtigt werden. Einflussfaktoren auf das Weichgewebsmanagement am Implantat sind beispielsweise Lappendesign, Nahttechnik und -material, Emergenzdesign, systemische Erkrankungen, Hartgewebsmanagement und Biotyp.

Weichgewebsmanagement: biologische Parameter

Die Experten sensibilisierten für die biologischen Prozesse im Hart- und Weichgewebe. Dass sich die biologischen Parameter des Weichgewebes am natürlichen Zahn und Implantat deutlich unterscheiden, veranschaulichte Prof. Dr. Dr. Ralf Smeets, Hamburg. Er erläuterte aktuelle Studienergebnisse zum periimplantären Weichgewebe. Zu seinen konkreten Tipps gehörte unter anderem: Beim Lappendesign sind Entlastungsschnitte und transkrestale Schnittführungen zu vermeiden. Und: Feine Nähte erhöhen die Erfolgswahrscheinlichkeit. Ebenso die Verwendung von mikrochirurgischen Instrumenten für minimalinvasive Techniken.

So auch Dr. Dr. Markus Tröltzsch, Ansbach, der den Blick auf die großen und kleinen Gefäße im Hart- und Weichgewebe während und nach der Zahnextraktion richtete. Wichtig ist hier vor allem die Aufrechterhaltung der Blutversorgung. Das gelingt deutlich besser, wenn Mikroinstrumente verwendet werden.

Um den Zusammenhang von Weich- und Hartgewebe ging es mit Prof. Dr. Daniel Grubeanu, Trier. Werden die Grundsätze zur biologischen Breite nicht beachtet, wird das Parodontium zerstört und die Wundheilung gestört. Wichtig ist eine korrekte dreidimensionale Implantatplanung, bei der die Nachbarzahnanatomie – vor allem im Frontzahnbereich – berücksichtigt werden sollte.

Was bei der Planung der Implantatachse berücksichtigt werden muss, stellte Dr. Henriette Lerner, Baden-Baden, prägnant dar. Das Implantat benötigt mehr als drei Millimeter Schleimhautstärke und eine -höhe von 3,5 bis vier Millimetern, im Vergleich dazu sind es nur zwei Millimeter am natürlichen Zahn.

Welchen Einfluss hat die Implantatoberfläche auf das periimplantäre Weichgewebe? Hydrophilisierte Implantatoberflächen sorgen für eine verbesserte Weichgewebsanhaftung, so Dr. Paul Weigl, Frankfurt am Main.

Weichgewebsmanagement: Prothetische Parameter

Dass die Planung unter dem Motto „Prothetik first“ stehen sollte, machten Dr. Fred Bergmann, Präsident der DGOI, und Zahntechniker Uli Hauschild, Sanremo, in ihrem Teamvortrag deutlich. Schon zu Behandlungsbeginn sollte der Zahntechniker in die Planung involviert sein. Dann kann er frühzeitig das Weichgewebsmanagement mit steuern, zum Beispiel mit patientenindividuell gefertigten Abutments.

Erfolgversprechend scheint das One-Abutment-one-Time-Konzept zu sein. Prof. Dr. Georg-H. Nentwig, Vizepräsident und Fortbildungsreferent der DGOI, beleuchtete den Weg zur optimalen Gestaltung des Emergenzprofils. Weitere Themen waren Keramikimplantate, das freie Schleimhauttransplantat und Bindegewebstransplantat, Nahttechniken für den spannungsfreien Wundverschluss nach Augmentation und Sofortversorgung.

Special Lectures und Workshops

Interessant waren die sogenannten „Out-of-the-Box“-Themen, die das „Umfeld“ des zahnmedizinischen Berufes beleuchteten, zum Beispiel Praxispositionierung und Technologie-Trends mit künstlicher Intelligenz. Zudem boten die zahlreichen Workshops (in Kooperation mit Industriepartnern) die Gelegenheit, die vorgestellten Techniken in kleinen Gruppen an der Seite der Referenten zu vertiefen.

Quelle: DGOI