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Herausforderung Implantatversorgung in der Front

Dr. Matthias Engeln hat sich von Cerec begeistern lassen und sich entschieden, dieses System in die Praxis zu integrieren. Er nutzt es intensiv und versorgt täglich mehrere Patienten mit dieser CAD/CAM-Unterstützung. Inzwischen hat sich eine gewisse Routine eingestellt, er hat die Zahl seiner prothetischen Arbeiten deutlich gesteigert. Und: Dr. Engeln traut sich inzwischen auch zu, schwierige Fälle zu lösen.

Ich kann mich an Zeiten erinnern, da ich mir meinen Kaffee noch ganz klassisch von Hand aufbrühte. Das war in Ordnung, doch wie viel interessanter ist es heute mit den pfiffigen Maschinen, die einfach mehr können, als einen simplen Kaffee zuzubereiten. Es macht richtig Spaß, immer neue Kreationen – mit oder ohne Milch – auszuprobieren.

Ganz ähnlich ist es mit Cerec: Ich nutze es jetzt schon seit längerer Zeit, und dass es mir Freude macht, es einzusetzen, merken meine Assistentinnen und die Patienten. Die sind wiederum nach wie vor fasziniert, wie schnell ich sie so versorgen kann.

Mut zu aufwendigeren Fällen

Durch viele Fortbildungen motiviert, traue ich mir inzwischen auch etwas aufwendigere Fälle zu. Einen davon will ich hier näher beschreiben. Derzeit behandele ich einen 28-jährigen Mann, der durch einen Unfall in seiner Jugend ein Frontzahntrauma erlitt. Zahn 11 wurde damals endodontisch behandelt, doch aktuell verursacht der Zahn Beschwerden. Ich diagnostizierte eine Wurzelresorption und stellte eine gräuliche Verfärbung des Zahnfleischs fest. Der Patient litt sehr darunter.

Zahn 11 war nicht erhaltungswürdig und musste entfernt werden. Hier zog ich einen befreundeten Kieferchirurgen hinzu, der mit bestätigte, dass es sich um ein anspruchsvolles Anliegen handelte, denn der Zahn war mit dem Knochen verwachsen und musste aufwändig herauspräpariert werden. Anschließend wurde augmentiert und ein Rolllappen präpariert, um die Gingiva nach vestibulär auszuformen.

Der Patient erhielt für die Ausheilphase einen herausnehmenbaren Zahnersatz. Nach drei Monaten wurde das Implantat an die Position 11 gesetzt. Nach drei weiteren Monaten stellte sich der Patient wieder bei mir vor. Meine Herausforderung bestand nun darin, die Gingiva noch schöner auszuformen, da mit dem Gingivaformer allein noch kein befriedigendes Ergebnis erzielt werden konnte. Außerdem zeigte sich, dass die Zahnlücke breiter war als die Breite des Zahns 21.

Referenzfunktion für Symmetrie-Aufgaben nutzen

Hier kommt jetzt Cerec ins Spiel: Um eine gute Symmetrie zu erhalten, nutzte ich die Referenzfunktion von Cerec. Dafür habe ich zunächst Zahn 21 mit Kunststoff mesial verbreitert, dann den Zahn in der Software „gespiegelt“ und schließlich ein monolithisches Langzeitprovisorium zur Ausformung der Gingiva erstellt.

Das ist wirklich eine gute Übergangslösung, bevor ich diese gegen eine Multilayer-Versorgung, also ein verschraubtes Abutment mit anschließend zu zementierende Krone, austauschen werde. Zu dieser Lösung habe ich mich entschieden, da der Schraubkanal ursprünglich vestibulär angelegt war. Das möchte ich ästhetisch doch anders machen. Darüber berichte ich dann in meiner nächsten Kolumne. Der Patient jedenfalls verließ zufrieden meine Praxis – und ich genoss einen doppelten Espresso.