Medizinische Versorgung der Verletzten große Herausforderung
Bereits seit dem ersten Tag nach dem schweren Erdbeben in der Türkei und Syrien laufen die Hilfsmaßnahmen auf Hochtouren. Das Gesundheitshilfswerk Action Medeor unterstützt seine türkischen und syrischen Partnerorganisationen, die seit dem frühen Montagmorgen Menschen in den zerstörten Städten mit Nahrung, Zelten, Decken und Notunterkünften versorgen. Auch die medizinische Versorgung der vielen Verletzten ist angelaufen, bedeutet jedoch für die Helfer eine große Herausforderung.
„Unsere Partner berichten uns, dass viele Krankenhäuser durch das Erdbeben beschädigt oder zerstört wurden, so dass die verbleibenden Kliniken momentan völlig überlastet sind“, schildert Sid Peruvemba, Vorstandssprecher von Action Medeor. „Es fehlt an Betten, Ausrüstung und Medikamenten.“
Mehrere Krankenhäuser sind zerstört
Besonders in Syrien ist die Lage immer noch undurchsichtig. „Unsere Partner sind in der Region Idlib im Nordwesten Syriens tätig, dort gibt es kein staatlich organisiertes Meldesystem. Wir wissen aber, dass mehrere Krankenhäuser zerstört sind und die Patienten und Verletzten jetzt notdürftig versorgt werden müssen“, sagt Peruvemba. „Hier müssen wir so schnell wie möglich helfen.“ Ein Erkundungsteam von Action Medeor daher hat sich bereits am Dienstag auf dem Weg in die Krisenregion gemacht, um die konkreten Bedarfe und Möglichkeiten vor Ort in Erfahrung zu bringen.
Bereits wenige Stunden nach dem Erdbeben hat Action Medeor entschieden, 100.000 Euro Soforthilfe bereitzustellen. Die Hilfe soll auf verschiedenen Wegen zu den Menschen gelangen, wie Peruvemba erklärt: „Zum einen, indem wir unsere Partnerorganisationen vor Ort unterstützen. Zum zweiten, indem wir medizinische Hilfsgüter vor Ort beschaffen. Da wir in der Erdbebenregion seit Jahren tätig sind, sind wir dort sehr gut vernetzt und kennen viele pharmazeutische Großhändler, die wir inzwischen kontaktiert haben.“
Der dritte Weg wird laut Peruvemba die Lieferung von Hilfsgütern aus Deutschland sein, allerdings in diesem Fall zeitlich nachgelagert. „Dadurch belasten wir die extrem angespannten Logistikketten im Krisengebiet jetzt nicht zusätzlich, sondern nutzen sie zu einem Zeitpunkt, zu dem sich neue Katastrophenlogistikketten etabliert haben.“
Wer die Arbeit von Action Medeor unterstützen möchte, kann dies mit einer Spende tun. Auch BZÄK und HDZ rufen dazu auf, mit einer Spende zu helfen.