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Interview: Periimplantitis erstmals vermeidbar

Langzeitstudien an führenden Universitäten Europas kommen zu dem gleichen bahnbrechenden Ergebnis: Patent™ ist das einzige Implantatsystem, das nachweislich Periimplantitis über lange Zeiträume vermeiden kann.1, 2 Zero Periimplantitis bei einem zweiteiligen Implantatsystem – wie ist das erklärbar? Marco Waldner (geschäftsführender Gesellschafter bei Patent™) gibt Auskunft im Interview.

Herr Waldner, im Frühjahr 2024 haben Sie in Zürich beeindruckende Langzeitdaten vorgestellt. Ist es tatsächlich möglich, Periimplantitis gänzlich zu vermeiden?

Marco Waldner: Ja. Patent™ ist das erste Implantatsystem in der Geschichte der Zahnmedizin, das in zwei Langzeitstudien zeigen konnte, dass Periimplantitis vermeidbar ist. Das Besondere an der Studie von Dr. Sofia Karapataki an der Medizinischen Universität Graz: Selbst bei Alltagspatienten mit Risikofaktoren wie systemischen Erkrankungen und/oder chronischen Entzündungen – darunter Diabetiker, Parodontitis-Patienten und Raucher – trat bis zum Untersuchungsende nach 12 Jahren keine Periimplantitis auf.2 Daran sehen wir, dass es mit neusten Technologien heute möglich ist, Periimplantitis aus dem Praxisalltag zu eliminieren.

Sind solche Ergebnisse auch mit anderen Technologien erreichbar?

Waldner: Laut S3-Leitlinie der EFP von Herrera et al. (Juni 2023) sind 22 Prozent der Implantate von Periimplantitis betroffen – das heißt jedes fünfte Implantat.3 Periimplantitis ist also hochprävalent. Das Management von Periimplantitis ist der Leitlinie zufolge herausfordernd, unvorhersehbar und mit signifikanter Morbidität assoziiert. Zudem berichtet sie Zahlen für periimplantäre Mukositis, der Vorstufe von Periimplantitis im Weichgewebe, die noch dramatischer sind. Also kurz gesagt: Nein, scheinbar nicht. Mir ist bislang keine wissenschaftliche Langzeitstudie bekannt, die ähnliche Ergebnisse mit konventionellen Implantatsystemen zeigten konnte.

Es ist wichtig, zu verstehen, dass Periimplantitis irreversibel ist. Wir wissen heute, dass mit den verfügbaren Therapiemöglichkeiten eine vollständige Re-Osseointegration der initial exponierten Implantatoberfläche niemals erreicht werden kann.4, 5 Deshalb muss unser Fokus auf Prävention liegen – mithilfe von neuen Konzepten und Technologien.

Periimplantitis-Prävention: Laut Langzeitstudien scheint genau das mit Patent™ Implantaten möglich zu sein. Was ist der Schlüssel zum Erfolg?

Waldner: Der mukophile transmukosale Bereich des Implantats ist der Schlüssel zum Erfolg. Hier haben wir die Oberflächentopografie auf die bestmögliche Anlagerung von Weichgewebe ausgerichtet. Dadurch entsteht zwischen Patent™ Implantatoberfläche und Weichgewebe ein echter Verbund – eine einzigartig starke Verteidigungsbarriere gegen Plaque und Bakterien.

Auch entscheidend: Das Patent™ System ist so konzipiert, dass kein Mikrospalt auf submukosalem Niveau vorliegt. Die meisten herkömmlichen Implantatsysteme haben genau solche Spalten. Diese stellen ein Einfallstor für Bakterien dar und sind aufgrund ihrer Positionierung im Weichgewebsbereich oder auf Knochenniveau nicht kontrollier- bzw. pflegbar. Bei Patent™ sind prothetische Verbindungsstelle und Kronenrand dagegen bewusst in der pflegbaren Zone positioniert, die für zahnärztliche Kontrollen und die häusliche Mundhygiene zugänglich ist. Das Resultat dieser Kombination: Langfristig keine Periimplantitis.

    grafische Darstellung eines Patent-Implantats in situ als Querschnitt mit histologischem Foto in eingefügter Medaillonansicht

    Patent™ ist das erste und einzige Implantatsystem in der Geschichte der Zahnmedizin, das Periimplantitis in zwei Langzeitstudien verhindern konnte.

    Wie lautet ihr Fazit?

    Waldner: Technologien für die Medizin haben sich weiterentwickelt – und damit auch die Möglichkeiten in der täglichen Praxis. Der aktuelle Stand der Wissenschaft zeigt eindeutig, dass sich Periimplantitis gänzlich vermeiden und periimplantäre Mukositis deutlich reduzieren lässt. Jetzt liegt es in der Verantwortung der Zahnmediziner, aus all den verfügbaren Technologien die richtige zu wählen.

    Weitere Informationen sind auf www.mypatent.com zu finden.

    Literatur

    1. Brunello G, Rauch N, Becker K, Hakimi AR, Schwarz F, Becker J. Two-piece zirconia implants in the posterior mandible and maxilla: A cohort study with a follow-up period of 9 years. Clin Oral Implants Res. 2022 Dec;33(12):1233-1244. doi: 10.1111/clr.14005. Epub 2022 Oct 31. PMID: 36184914.
    2. Karapataki S, Vegh D, Payer M, Fahrenholz H, Antonoglou GN. Clinical Performance of Two-Piece Zirconia Dental Implants After 5 and Up to 12 Years. Int J Oral Maxillofac Implants. 2023 Dec 12;38(6):1105-1114. doi: 10.11607/jomi.10284. PMID: 38085741.
    3. Herrera, D., Berglundh, T., Schwarz, F., Chapple, I., Jepsen, S., Sculean, A., Kebschull, M., Papapanou, P. N., Tonetti, M. S., Sanz, M., & on behalf of the EFP workshop participants and methodological consultant (2023). Prevention and treatment of peri-implant diseases—The EFP S3 level clinical practice guideline. Journal of Clinical Periodontology, 50(S26), 4–76. https://doi.org/10.1111/jcpe.13823
    4. Renvert S, Polyzois I, Maguire R. Re-osseointegration on previously contaminated surfaces: a systematic review. Clin Oral Implants Res. sept 2009;20 Suppl 4:216‑27.
    5. Schlee M, Naili L, Rathe F, Brodbeck U, Zipprich H. Is Complete Re-Osseointegration of an Infected Dental Implant Possible? Histologic Results of a Dog Study: A Short Communication. J Clin Med. 16 janv 2020;9(1):E235.