Interdisziplinarität entsteht nicht nebeneinander und fachspezifisch in getrennten Fortbildungsformaten, sondern gemeinsam in fachübergreifenden Veranstaltungen.
Diabetes Typ 2 und Parodontitis sind chronisch-entzündliche Erkrankungen mit immunologischen Schnittstellen. Sie könnten daher mit denselben Pharmaka behandelt werden.
Ein Wissenschaftsbeitrag aus der PI 2/2022 von Daniel Hagenfeld, Peggy Stölzel, Sophia Goßner, Reinhold Carle, Benjamin Ehmke, Karola Prior, Ulrich Schlagenhauf, Yvonne Jockel-Schneider.
Das orale Mikrobiom ist der Schlüssel zum Verständnis von Mundgesundheit und der Entstehung von Erkrankungen. Mikrobiomforschung rückt immer mehr in die medizinische Praxis.
Ungleichgewicht und Artenverarmung der oralen Biozönose stören nachhaltig die Kommunikation der residenten Mundflora mit den oralen Geweben und führen zu Krankheitsbildern wie Parodontitis, Karies und Stomatitis.
Alter Zahnstein ist eine wertvolle Quelle für Informationen über unsere Mundflora und ihre Entwicklung. Ein Forscherteam untersuchte Proben von rund 20 menschlichen Skelettresten.
Seit der Erforschung des Core-Mikrobioms wird in zunehmendem Maß dessen Bedeutung für Diagnose und Therapie unterschiedlicher Erkrankungen erkannt – zum Beispiel Krebs.
Zahlreiche Untersuchungen bestätigen eine signifikante Korrelation zwischen Fettleibigkeit und einer schweren Parodontitis und beschäftigen sich mit den biologischen Mechanismen, die die Zusammenhänge erklären.
Sabin-Christin Kornell forscht an historischen Proben wie Zahnstein und nimmt dabei insbesondere die alte DNA (aDNA) und das orale Mikrobiom unter die Lupe.
Magensaft verursacht eine Demineralisation der Zahnhartsubstanz. Bei bis zu 33 Prozent der Patienten führt dies zu Verlust an Zahnschmelz, Zahnzement und Dentin und zu erhöhtem Kariesrisiko.
Phobische Patienten, Körperhaltung und Okklusion, diagnostische Qualität unter Zeitdruck, Unterschiede bei subgingivaler Mikroflora: Jeden Monat werden Hunderte oralmedizinische Studien publiziert.