Forscher haben in einer klinischen Studie in China verletzte bleibende Zähne von Kindern mit Stammzellen aus deren Milchzähnen behandelt. Die Ergebnisse wurden im Journal „Science Translational Medicine“ veröffentlicht.
Zunächst wurden aus den Milchzähnen von 26 Kindern Stammzellen (human deciduous pulp stem cells) extrahiert und im Labor vermehrt. Danach wurden diese Zellen in die Zähne mit Traumata eingebracht. In den so behandelten Zähnen bildeten sich sowohl Dentin-produzierende Zellen als auch Bindegewebe und Blutgefäße.
Im Vergleich zur Apexifikation verletzter Zähne bei zehn weiteren Patienten regenerierte sich bei den mit Stammzellen versorgten Zähnen signifikant mehr dreidimensionales dentales Pulpa-Gewebe, in dem sich nach zwölf Monaten sogar sensorische Nerven fanden. Die Stammzell-Implantation erhöhte die Länge der Zahnwurzel und reduzierte den Durchmesser des Foramen apicale. In den zwei Jahren nach der Behandlung wurden die Patienten auf adverse Reaktionen hin kontrolliert und es konnten keine negativen Auswirkungen festgestellt werden.
Als nächstes wollen die Forscher testen, ob das Verfahren auch mit Stammzellen aus den Milchzähnen von anderen Personen funktioniert, da bei der Traumabehandlung älterer Patienten im Normalfall keine Milchzähne mehr vorhanden sind.
Hier finden Sie die vollständige Studie.
Tanja Peschel