„Unter der Marke DB Medibus bündelt DB Regio Bus diverse Leistungen der Gesundheitsmobiltät“, so die Deutsche Bahn. Nach dem erfolgreichen Einsatz des DB Medibus im ärztlichen Bereich gibt es nun eine gemeinsame Absichtserklärung der Deutschen Bahn und von Zahneins, eine mobile Zahnarztpraxis zu entwickeln und zu betreiben. Zahneins ist eines dieser für die Standesvertreter berüchtigten Unternehmen, die investorfinanziert ZMVZ gründen (dzw 49/2018).
Der Zeitpunkt der Verlautbarung ist geschickt gewählt. Honi soit qui mal y pense. Die Verhandlungen zum TSVG erreichen ihren Höhepunkt. Gesundheitsminister Jens Spahn äußerte sich in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ kritisch zu den Standesvertretungen: „Die Selbstverwaltung erledigt viel. Doch für manche Entscheidungen braucht sie zu lange. Ich bin Fan einer funktionierenden Selbstverwaltung.“ Päng. Und in diese Gemengelage geht Zahneins mit dem Projekt Zahn-Medibus in die Offensive. Lautet doch das Lieblingsargument der KZBV, dass Investoren-ZMVZ „fast ausschließlich in Großstädten und einkommensstarken ländlichen Regionen“ gegründet würden, dort wo das „schnelle Geld“ erhofft werde. Schon lange versucht Zahneins, sich gegen den aus eigener Sicht unbegründeten Vorwürfen zu wehren – mit dem Verweis auf ihre ländlichen Praxen in strukturschwachen Regionen. Jetzt mit einer etablierten Marke wie dem Medibus der DB, einen im mobilen Gesundheitswesen bereits etablierten Partner, ein ländliches Versorgungskonzept präsentieren zu können, ist für Zahneins strategisch ein gelungener Coup. Ich kann mir hier und da entgeisterte Gesichter vorstellen.
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