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Premiere am Tegernsee: KfO-Kongress Sea Love

Kongress der ABZ-ZR auch fachlich  auf höchstem Niveau

Kieferorthopädie und Implantate bei jungen Erwachsenen, Alignerbehandlungen bei Kindern und Teenagern, Fehlermanagement und digitales Marketing. Das sind nur einige Schlaglichter des ers­ten KfO-Events der ABZ-ZR, das am im  Mai am Tegernsee stattfand.

Die interdisziplinäre Behandlung mit Implantaten war Thema von Prof. Dr. Dr. Collin Jacobs (Jena). Er appellierte an die Kollegen, dem „aufgeklärten Patienten, der googelt“, mit digitaler Aufgeschlossenheit zu begegnen. Beim Einsatz digitaler Behandlungsmethoden bleibe es aber „wichtig, dass wir unser kieferorthopädisches Know-how einsetzen, und uns auf kei­nen Fall blind auf künstliche Intelligenz zu verlassen“. Bei der „ewigen Frage: Lücke auf oder Lücke zu?“ müsse jeder Fall individuell entschieden werden. Ausschlaggebend seien zum Beispiel Patien­tenalter, Anzahl fehlender Zähne, Verankerungsmöglichkeiten, Anlage der Weisheitszähne und nicht zuletzt auch die Patientenmoti­vation. An zahlreichen Fallbeispielen demonstrierte Jacobs die zen­trale Rolle der Kieferorthopädie im Zusammenspiel der zahnärztlichen Disziplinen.

Smart behandeln mit Slidern und Alignern

Wie die Grenzen der Alignerthera­pie überwunden werden können, zeigte Prof. Dr. Benedict Wilmes (Düsseldorf). So ließen sich Molaren durch die Kombination mit Miniimplantaten körperlich erheblich besser bewegen als nur mit Alignern. Die zweiphasige, also suk­zessive Behandlung mit Slidern und Alignern empfiehlt er ins­be­son­dere bei der Behandlung von Kindern und Jugendlichen. So­wohl bei Distalisierung als auch bei Mesialisierung wird dabei zunächst das Expansionsgerät eingesetzt, erst später die Aligner.

Beim erwachsenen Patienten ist laut Wilmes die einphasige Behandlung die schnellere Option. Die Ausnahme bilde die Gaumennahterwei­terung (GNE), deren Behandlung in jedem Falle zweiphasig erfolgen sollte. Für die Zukunft prognostiziert Wilmes eine steigende Nachfrage für Alignerbehandlungen. Davon würden – vermutlich – die gewerblichen Anbieter die sehr einfachen Fälle behandeln. „Unsere Kompetenz zeigt sich in der Behandlung komplexer Fälle“ – und diese seien in der Kombination mit Slidern „smart zu lösen“.

Patienten die Krone aufsetzen

Die Alignerbehandlung bei Kindern und Jugendlichen fokussier­te Dr. Dieter Brothag (Miesbach). Nach einer aktuellen Studie sei die Behandlungsdauer bei Kindern und Jugendlichen mit Alignern gegenüber festsitzenden Apparaturen etwas reduziert – bei gleichwer­tiger Behandlungsqualität. Noch deutlicher sei der Vorteil für Aligner bei der Patientencompliance.

Für erfolgreiche Behandlungen seien verschiedene Aspekte zu beachten: ein rigoroses Qualitätsmanage­ment („Machen Sie die Clin-Check-Modifikation selbst!“), eine enge Patientenführung mit klarer Teamausrichtung („Du und ich, wir schaffen das“), die Darstellung des Behandlungswerts („eine besondere Option für besondere Patienten“) sowie das Stärken der Patientenmotivation („Wir setzen jedem Patienten die Krone auf“). Kinder im Wechselgebiss bis zum 13. Lebensjahr behandelt Brothag mit Invisalign First – von der Frühbehandlung bis zur Eckzahnverlagerung.

Behandlungsbasierte Ratenzahlung – nur für die KfO

Warum für die Kieferorthopädie ein maßgeschneidertes Factoring Sinn macht, erklärte Tassilo Richter, Geschäftsführer der ABZ-ZR. Im Jahr 2021 entschied sich der renommierte Abrechnungsdienstleister, das erste bundesweite KfO-Kompetenzzentrum zu gründen. „Wir wollen den sehr speziellen Bedürfnissen kieferorthopädischer Praxen gerecht werden und deren exklusiver Partner sein. Wir sind also für Sie da, und nur für Sie.“

Bereits im ersten Jahr habe man ein Produkt entwickelt, das ein gro­ßes rechtliches Problem löse: „die erste behandlungsbasierte und rechtssichere Ratenzahlungslösung in der Dentalwelt“. Bislang musste die KfO-Praxis mit Patienten oder deren Eltern stets kom­plexe einzelfallbezogene Vereinbarungen aushandeln. „Mit unserem ABZ-Komfortpaket entlasten wir Patienten und Praxisverwaltung massiv.“ Das Produkt sei sowohl für Privatabrechnung als auch für Eigenanteilsrechnungen geeignet. 

Teamwork und digitales Marketing

Vorteile von 3-D-Fall-Planungen betonten der Kieferorthopäde Dr. Moritz Försch (Oppenheim) und der Kieferchirurg Dr. Dr. Roman Rahimi-Nedjat (Wiesbaden). Die­se reduzierten einerseits im Vergleich zu konventionellen Planungen durch weniger manuel­le Teilschritte die Fehleranfälligkeit. Andererseits sparten sie Zeit und ermöglichten insbesondere bei bignathen Eingriffen eine detailliertere Analyse. 

Unerlässlich sei es dabei, dass die Teampartner die gleiche Sprache sprechen. Sich auf Augenhöhe und mit dem gemeinsamen Ziel Patientenwohl zu begegnen, erweitere die „Zone des Machbaren“ enorm – für beide Disziplinen.

Dr. Philipp Gebhardt, Kieferorthopäde in Berlin, nahm die Teilnehmer mit auf eine rasante Reise durch Marketing, soziale Medien und Digitalisierung. Fachliche Kompetenz sei wichtig, für den Patienten jedoch schwer zu erkennen. Deshalb sei zielgerichtetes Marketing heute ein nicht zu unterschätzender Erfolgsfaktor: Gebhardt erläuterte, wie ein einziger Social-Media-Post – kreativ erstellt und klug platziert – viral gehen und über Nacht mehr als 200.000 Menschen erreichen kann. „So erzeugen Sie sofort Aufmerksamkeit für Ihre Marke.“

Eine Lanze brach er für die Implementierung digitaler Prozesse in den Praxisablauf. „Die sparen mir Zeit, die ich am Ende mit Dingen verbringen kann, die mir wirklich Spaß machen. Kieferorthopädie, zum Beispiel.“ Vom Online-Erstkontakt auf der Website über die Online-Beratung bis hin zu klar strukturierten Formularen gab Gebhardt zahlreiche Tipps, Abläufe in der Praxis zu straffen.

Aus Fehlern lernen, mit Führung zum Ziel

„Wo hört nicht ideal auf, wo fängt ein Fehler an?“ Laut Privatdozent Dr. Björn Ludwig (Traben-Trarbach) gibt es eine große Zahl von Fort­bildungen zu großartigen und modernen kieferorthopädischen Behandlungskonzepten. „Aber kei­ner spricht darüber, wie man wieder rauskommt, wenn mal Mist passiert ist – und zwar zusammen mit dem Patienten.“ Anhand einer „Kaskade über Fehler“ zeigte Ludwig, was wann warum schief­laufen kann. „Tipp 1: Erstellen Sie bei Behandlungsübernahme immer neue diagnostische Unterlagen.“ Dies habe nichts mit Misstrauen gegenüber Vorbehandlern oder Überweisern zu tun – sondern schlicht mit fachlicher Sorgfalt.

Ein weiterer verbreiteter Fehler ist laut Ludwig, nach der Behandlung die dentale Entwicklung nicht weiter zu denken. So können sich die oberen Frontzähne zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr um bis zu zwei Millimeter nach kau­dal und dorsal bewegen. Ludwig plädierte dafür, dass sich Kieferorthopäden grundsätzlich „viel mehr als ZahnÄrzte begreifen“. Dies umfasse auch eine weitere Befundung von Röntgenbildern: Zysten und Tumore seien oft Zufallsbefunde, deren Entdeckung im Extremfall Leben retten könnten.  

Als entspannten Einstieg hat­te bereits am Freitagabend Dirk Bauermann, früherer Trainer der Deutschen Basketballnationalmannschaft, Einblicke in Führungstechniken, Psychologie und Kommunikation im Hochleistungssport gegeben: „Hier geht es nicht um Mittelmaß. Wenn es Ihre Mission ist, die beste KfO-Praxis zu sein, leben Sie das, seien Sie Vorbild, in jeder Situation.“ Das Führungsprinzip Partizipation sei selbst im „Zirkus der Superstars“ erfolgversprechend: „Lassen Sie die Menschen am Entscheidungsprozess teilhaben – sie werden Ihrer Richtung unbedingt folgen.“

Fazit: Einen „richtig schönen KfO-Kongress“ ins Leben rufen – diese Idee inspirierte Tassilo Richter von der ABZ-ZR ebenso wie Tagungsleiter und Moderator Dr. Moritz Försch. Das Ergebnis war ein Programm auf höchstem wissenschaftlichem Niveau, in einer Location mit maximalem Wohlfühlfaktor – und ein begeistertes Fachpublikum. Mit 176 Teilnehmern plus Warteliste war das Tagungshotel voll ausgebucht. Das neue Format „KFO Sea Love“ am Tegernsee hat sich damit einen festen Platz im Fortbildungska­lender verdient: Der nächste Kongress ist für 2023 schon fest geplant.

Dr. Jan H. Koch und
Doris Hoy-Sauer

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