Das Update zum TI-Atlas der Gematik zeigt wichtige Entwicklungen zum Lagebild der Digitalisierung im Gesundheitswesen. Insbesondere wird deutlich, dass beim Index zur „TI-Readiness“, also der Entwicklung zur Nutzung der Anwendungen und Dienste der Telematikinfrastruktur (TI), in den vergangenen Monaten ein deutlicher Schritt nach vorn gemacht wurde. Die Ergebnisse zur repräsentativen Erhebung aus dem November 2022 sind ab sofort im TI-Dashboard hinterlegt und können mit der Befragung vom Juni 2022 verglichen werden.
Erhebung zeigt steigende Akzeptanz der TI
Im direkten Vergleich mit der letzten Befragung ist ersichtlich, dass in allen Gruppen (Zahnarztpraxen, Arztpraxen, Apotheken, Krankenhäuser und Psychotherapeuten) wichtige Fortschritte erzielt wurden. Werden diese Gruppen zusammengezählt, ist die „Volle TI-Readiness“ durchschnittlich um über 26 Prozentpunkte angestiegen. Allein bei Zahnarztpraxen stieg dieser Wert um 24 Prozentpunkte auf 80 Prozent, bei Arztpraxen von 43 auf 74 Prozent. „Voll TI-Ready“ bedeutet konkret, dass die TI-Verbindung in den letzten vier Wochen vor der Befragung als stabil wahrgenommen wurde, der elektronische Heilberufsausweis für eine Nutzung aktiviert wurde und mindestens eine TI-Anwendung installiert ist.
Verpflichtungen zur Nutzung von eAU und E-Rezept
Ein Grund für diesen Anstieg ist neben einer stabilen TI-Verbindung die Nutzung von KIM, die im besagten Zeitraum in Arztpraxen von 41 auf 73 Prozent und in Krankenhäusern von 13 Prozent auf 47 Prozent anstieg. Es liegt nahe, dass diese Steigerungen im Zusammenhang mit der Verpflichtung zur Nutzung der elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) stehen.
Deutliches Wachstum ist bei der Nutzung des E-Rezepts vor allem in der Gruppe der Apotheken zu verzeichnen, schließlich wurde das E-Rezept hier im September verpflichtend. Nordrhein-Westfalen ist das aktivste Bundesland, was auch darauf zurückzuführen ist, dass mit dem KV-Gebiet Westfalen-Lippe seit Start der Rollout-Phase am 1. September hier vergleichsweise viele E-Rezepte ausgestellt werden.
Wenig Entwicklung gibt es hingegen bei der Installation und Nutzung des E-Rezeptes in den Arztpraxen, obwohl der Großteil der IT-Hersteller bereits Module zur Verfügung gestellt hat. Für die Installation stagniert der Wert bei 31 Prozent, bei der Nutzung sind wenige Prozentpunkte hinzugekommen. Aus Sicht der Gematik ist es hier besonders wichtig, nachzubessern und Arztpraxen weiter zu motivieren, das E-Rezept zu installieren und zu nutzen.
Das Update zum TI-Atlas wurde im November 2022 mittels einer umfassenden, repräsentativen Befragung von Zahnarztpraxen, Arztpraxen, Apotheken, Krankenhäusern und Psychotherapeuten durchgeführt. Die Gematik stellt regelmäßig aktuelle Zahlen zur TI-Readiness und den einzelnen Anwendungen im Rahmen des TI-Atlases bereit.
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