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„Jordan Dental Clinic“ in Gambia eröffnet

Vom studentischen Projekt zur selbstständigen Zahnklinik in Gambia

Was 1994 als studentische Initiative begann, trägt heute beeindruckende Früchte: In der Ortschaft Kerewan in Gambia wurde feierlich die „Jordan Dental Clinic“ eröffnet – benannt nach Prof. Dr. A. Rainer Jordan, der das Projekt einst als Student der Universität Witten/Herdecke (UWH) ins Leben rief und später als Mitarbeiter der Universität nachhaltig weiterentwickelte. Für Jordan ist die Namensgebung eine große Ehre: „Ich bin tief berührt und gleichzeitig stolz zu sehen, was aus unserem Projekt geworden ist. Die Klinik ist der Beweis dafür, dass Hilfe zur Selbsthilfe funktioniert.“

Die feierliche Eröffnung der Zahnklinik, an der auch der deutsche Botschafter Klaus Botzet teilnahm, erhielt viel Aufmerksamkeit im gesamten Land und großen Zuspruch aus Politik und Bevölkerung. Das Projekt, ursprünglich getragen von wenigen Studenten, ist heute ein bedeutender Bestandteil der medizinischen Infrastruktur Gambias geworden. 

mehrere Männer nebeneinander beim Durchschneiden eines Bandes mit Schleife

Klaus Botzet, deutscher Botschafter in Gambia (von links), 
Ousman Y. Bah, Leiter der Jordan Dental Clinic, und 
Prof. Dr. A. Rainer Jordan, Namensgeber der Klinik, bei der 
feierlichen Eröffnung. 

Während seines Zahnmedizin-Studiums in den 1990er-Jahren lernte Andreas Rainer Jordan die Methode „Atraumatic Restorative Treatment (ART)“ kennen, bei der Karies mit einfachen Handinstrumenten und ohne Strom behandelt werden kann. Daraufhin entwickelte er gemeinsam mit zwei Mitstudenten die Idee, eine zahnmedizinische Versorgung in einer Region zu etablieren, die weder über die entsprechende technische noch die personelle Infrastruktur verfügte. 

Einheimische ausgebildet

Unterstützt von der Universität Witten/Herdecke reisten Jordan und seine Kommilitonen 1994 erstmals nach Gambia. Die Nachfrage war groß, und schnell wurde dem Trio aus Witten klar: Sie müssen das Projekt auf die nächste Stufe heben. 2005 kehrte Jordan als inzwischen promovierter Zahnarzt als Mitarbeiter an die UWH zurück und stieg wieder in das Projekt ein. In Kooperation mit dem gambischen Gesundheitsministerium bildete er in den kommenden 19 Jahren Einheimische zu Community Oral Health Workers (COHWs) aus und errichtete 13 Behandlungsstationen im gesamten Land.

„Das Besondere an einem Heilberuf ist, Menschen wirklich helfen zu können – ihnen Schmerzen zu nehmen“, sagt der Zahnmediziner. „Ich wurde mir meiner Verantwortung in Gambia besonders stark bewusst, wenn Menschen in die Klinik kamen, die tagelange Fußmärsche auf sich genommen hatten, um behandelt zu werden. Oder wenn ein Mann dank der Behandlung endlich wieder ohne Schmerzen seinem Beruf nachgehen und seine Familie ernähren kann.“

Ein zentrales Element des nachhaltigen Erfolgs ist die enge Verbindung zwischen Jordan und Ousman Y. Bah, einem der ersten Community Oral Health Workers, die im Zuge des Projekts ausgebildet wurden. Seit mehr als zwanzig Jahren halten die beiden Männer über Kontinente hinweg Kontakt. Heute leitet Ousman Y. Bah die neu eröffnete Jordan Dental Clinic. Für ihn markiert die Eröffnung einen Meilenstein, den er sich zu Beginn nie hätte träumen lassen. 

Mehrere Männer posieren vor einem Gebäude fürs Foto, im Eingang Luftballons

Die Jordan Dental Clinic wurde nach Prof. A. Rainer Jordan (Mitte) benannt. Bei der Eröffnung waren auch viele der ausgebildeten Community Oral Health Workers anwesend. 

Prof. Dr. Andreas Rainer Jordan führt den Erfolg des Projekts auch auf die prägende Philosophie der UWH zurück. Schon während des Studiums habe die Universität das Engagement ihrer Studenten gefördert. „Neben der fachlichen Ausbildung ermutigten mich meine Dozenten stets dazu, mich auszuprobieren und meinen Horizont abseits des geradlinigen Weges zu erweitern“, erzählt er. Den Mut, Verantwortung zu übernehmen und gesellschaftlich wirksam zu werden, möchte er heute als Dozent selbst an seine Studenten weitergeben. So inspiriert das Gambia-Projekt nach wie vor Generationen von Wittener Studenten der Zahnmedizin: Aktuell fliegt eine studentische Initiative regelmäßig für Einsätze nach Nepal, um Aufklärungsarbeit zu leisten und zahnmedizinische Hilfe für die Menschen vor Ort anzubieten.

Auch nach der Eröffnung der Jordan Dental Clinic will der Zahnmediziner aus Witten weiter zur Qualitätssicherung der Versorgung in Gambia beitragen. In Kooperation mit den Community Oral Health Workers plant er digitale Schulungsformate für Zahnbehandler, um neue Behandlungsmethoden zu etablieren.