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Die Macht der Marke

Manuel Marburger

Manuel Marburger gibt Zahnärzten sieben Tipps für eine erfolgreiche Markenbildung und einen nachhaltigen Praxiserfolg.

 

Marke? Brauche ich nicht. So denken vermutlich viele Ärzte. Auf den ersten Blick verständlich. Marken wie Harley-Davidson oder Beate Uhse haben zwar Kultcharakter, doch was hat das mit einer Zahnarztpraxis zu tun?

Der Weg zur Marke in sieben Schritten

„Viel“, lautet die Antwort von Manuel Marburger. Er berät Zahnärzte auf dem Weg zur Marke und sieht zwei Gründe: motivierte Mitarbeiter und eine bessere Rendite. Aus Personal-Studien sei bekannt, dass emotional aufgeladene Arbeitgeber leichter Mitarbeiter finden. Fast parallel steige die intrinsische Motivation, wenn sich Arbeitnehmer mit der Arbeitgebermarke identifizieren. „Sie drehen für den Chef die Runde extra“, erklärt Marburger, der selbst Unternehmen gegründet und geführt hat. Zudem steige die Rendite, wenn über die Strahlkraft der Marke mehr Privatpatienten in die Praxis kommen. Der Weg zur Marke gelingt laut Marburger in sieben Schritten.

Tipp 1

Grundvoraussetzung sei, dass die abgelieferte Arbeit einen hohen Wert hat. „Krankt das Produkt, hilft kein Marketing“, konstatiert der 45-jährige Berater. Zahnärzte müssen fachlich sehr gut aus- und ständig weitergebildet sein. Diese Leistung in Form von Urkunden und Zertifikaten gehöre dann an die Wand und auf die Website. „Patienten sollen diese Werte visuell wahrnehmen können“, verdeutlicht Marburger.

Tipp 2

Damit einher gehe der Weg zum Spezialisten. „Werden sie erkennbar Experte für ein Thema“, weiß der Berater aus eigener Erfahrung.

Tipp 3

Durch diese Zuspitzung können Ärzte am Service, der Behandlung, feilen. Wer immer wieder mit denselben Themen konfrontiert sei, könne die perfekte Dienstleistung entwickeln.

Tipp 4

Dazu gehöre es, ein besonderes Ambiente zu schaffen. Kleinigkeiten wie kostenlose Kaltgetränke oder Frischetücher im Wartezimmer, dazu ein Bildschirm mit gut aufbereiteten Dokumentationen der eigenen Arbeit und ein Imagevideo können solche Ansätze sein.

Tipp 5

Weil erste Eindrücke nachweislich über die Optik gesammelt werden, empfiehlt Marburger, eine Corporate Identity zu entwickeln. Diese sollte sich in der Innenarchitektur der Räume spiegeln sowie in der Dienstkleidung der Zahnärzte und Fachangestellten. „Wer mutig ist, findet zum Weiß eine zur Praxis-Philosophie passende Farbe“, rät Marburger. So hebe sich das Angebot optisch von Mitbewerbern am Ort ab, die womöglich noch im 1980er-Stil eingerichtet sind und wenig Wert auf eine betriebliche Identität legen.

Tipp 6

Zur Imagebildung gehört für den Mittelstandsberater ebenso das passende Netzwerk. So sollte ein Zahnarzt Apotheken oder Physiotherapeuten bei zusätzlichen Körperbeschwerden empfehlen können, die er selbst und seine Patienten zur Zufriedenheit getestet haben. „Im Idealfall wird durch so eine Empfehlung das Vertrauen vererbt“, verdeutlicht Marburger – und zwar in beide Richtungen.

Tipp 7

Praxen sollten das Management optimieren. Ein Terminsystem solle darauf abzielen, Wartezeiten zu optimieren und vor allem zu verkürzen. Online-Terminbuchungen würden heute vor allem von jüngeren Patienten erwartet, begründet Marburger. Dieser Service transportiere im Übrigen, dass Patienten als Menschen wahrgenommen würden. „Eine kurze Wartezeit signalisiert einen wertschätzenden Umgang “, so der Berater. Wenn dieses gute Einstiegsgefühl über die gesamte Aufenthaltszeit in der Praxis bestehen bleibt, gelinge Markenbildung unterschwellig.