Ob zur Fertigung von Abformlöffeln, Modellen, Bohrschablonen, Provisorien oder Aufbissschienen: 3-D-Drucker liegen im digitalen Trend. Doch welcher Printer eignet sich für welche Indikation? Welches Material kann verwendet werden? Wie lange dauert der Druck? Und worin unterscheiden sich die einzelnen Geräte?
Die Inhaber der Compedent-Labore wollten es genau wissen und luden Vertreter aus der Industrie zum 3-D-Drucker-Vergleich ein. Dentona, Formlabs (vertreten von Anton Gerl), Metaux Precieux, Shera Werkstoff-Technologie und Stratasys (vertreten von Dent-e-con) präsentierten ihre aktuellen Geräte im Dentallabor Handrich in Selb.
Die Inhaber der Compedent-Labore treffen sich regelmäßig, um sich gegenseitig auf den aktuellen Stand in den Bereichen Fertigungstechnik und Produktentwicklung zu bringen. Beim Thema 3-D-Druck stellten die Mitglieder der Projektgruppe „Digitale Fertigung und Innovation“ fest, dass ihnen die individuelle Präsentation einzelner Geräte bislang zu wenig Wissenszuwachs gebracht hat. So entstand der Wunsch nach einem direkten Vergleich, denn nur so ließen sich die Vor- und Nachteile der aktuellen Geräte genau erfassen und für die jeweiligen Anforderungen bewerten. Nun können die Zahntechniker mit ihrem umfassenden Wissen auch ihre Partnerzahnärzte individuell beraten, heißt es in einer Pressemitteilung.
3-D-Drucker im objektiven Praxis-Check
Um die 3-D-Drucker und die Ergebnisse besser vergleichen zu können, erhielten die fünf Verfahrensanbieter vorab je drei Datensätze zur Fertigung von Testobjekten. Am Veranstaltungstag wurde zusätzlich im direkten Vergleich live gedruckt. Anschließend nahmen die Zahntechnikermeister die Geräte und ihre Erzeugnisse unter die Lupe und verglichen dabei sowohl die Anwendungsmöglichkeiten, die Handhabung und den Materialverbrauch als auch das jeweilige Produktionsverfahren, die Nachbearbeitung und die Gerätereinigung. Auch Aufwand, Kosten und Nutzen wurden exakt analysiert und mit dem tatsächlichen Bedarf der Labore abgeglichen; denn dieser ist je nach Unternehmensausrichtung auch innerhalb der Compedent-Gruppe durchaus unterschiedlich.
Bemerkenswert an der eintägigen Veranstaltung war der jederzeit faire und respektvolle Umgang miteinander, betont der Organisator. So wurde in einer kollegialen Atmosphäre verglichen, studiert, ausprobiert und diskutiert; und auch wenn jedes Gerät auf dem Prüfstand der Zahntechniker stand, herrschte zwischen den Partnern aus der Industrie jederzeit Chancengleichheit.
Mit diesem internen Fortbildungskonzept haben die Compedent-Labore Neuland betreten. Laut Unternehmen zeigen der Erfolg und die Ergebnisse, wie sinnvoll und informativ ein direkter Produktvergleich in der Praxis und der persönliche Austausch mit der Industrie sind. Jeder Teilnehmer nahm neue Erkenntnisse mit – sei es über Produkt- und Fertigungsdetails, das Portfolio der Hersteller und Mitbewerber oder über die Wünsche und Vorstellungen der Anwender.