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Überarbeitungsbedarf an neuer Approbationsordnung

Der Deutsche Ärztetag hat das Bundesgesundheitsministerium aufgefordert, die neuen Approbationsordnung so schnell wie möglich umzusetzen. Die Studierenden des Hartmannbundes begrüßen diese Entscheidung. Sie sehen jedoch Korrekturbedarf am Zwischenstand des Referentenentwurfs zur neuen Approbationsordnung.

„Um mit Blick auf die Qualität der Ausbildung von einer adäquaten Reform des Medizinstudiums sprechen zu können, muss unbedingt die Zahl der bis zu einem bestimmten Punkt zu erreichenden Leistungsnachweise stärker vereinheitlicht werden, damit auch weiterhin ein Wechsel des Studienstandorts möglich ist“, äußert Peter Schreiber, Co-Vorsitzender des Studierendenausschusses. Wenn beispielsweise in §36 des Entwurfs der Spielraum für Leistungsnachweise bis zum vierten Semester zwischen vier bis 12 Leistungsnachweisen liege, sei der fakultative Unterschied zu groß, um eine Vergleichbarkeit und damit einen Standortwechsel zu ermöglichen.

Qualität des Medizinstudiums muss gesichert sein

Auch eine bessere Einbindung der im Vertiefungsbereich zu erstellenden wissenschaftlichen Arbeit in den Studienverlauf sei erforderlich. „Damit die Studierenden tatsächlich einen Lernerfolg davontragen, sollte die wissenschaftliche Arbeit nicht erst gegen Ende des Studiums, sondern vor Beginn einer potentiellen Dissertation erfolgen“, erklärt Anna Finger, ebenfalls Vorsitzende des Ausschusses der Medizinstudierenden im Hartmannbund. Bei der Einführung von universitären Parcoursprüfungen nach dem vierten Semester und vor dem Praktischen Jahr (PJ) müsse darauf geachtet werden, dass die Prüfungsmenge nicht zunehme und stattdessen andere Modulprüfungen eingespart würden.

Den größten Überarbeitungsbedarf sehen die Studierenden beim PJ: Nach wie vor fehlen eine verpflichtende Aufwandsentschädigung sowie eine vernünftige Fehltageregelung, die Krankheits- von Urlaubstagen trennt. Als „elementar“ bezeichnen sie, dass die Finanzierung der neuen Approbationsordnung gesichert sei, ohne dass dies zu Lasten der Qualität des Medizinstudiums gehe. Zwar sei nichts gegen die angedachte Kürzung der Vorlesungsmenge zugunsten digitaler blendend learning-Formate einzuwenden, die Verkürzung gerade der stationären Blockpraktika sollte aber überdacht werden. Vor allem der praktische Unterricht sei wichtige Grundlage für die Ausbildung guter Ärzte sind sich die Studierenden einig. 

Titelbild: Towfiqu barbhuiya / unsplash