Der KZBV-Vorstandsvorsitzende Dr. Wolfgang Eßer erklärte unter Beifall, die Zahnärzte werden gerne bei der neuen „Allianz für Gesundheitskompetenz“ ihre Erfahrungen einbringen, um die Patienten in ihrer Eigenverantwortung zu stärken, und lehnte alle Pläne für eine Einheitsversicherung ab, die die Patienten in ihrer Entscheidungsfreiheit nicht stärkten, sondern entmündigten. Eßer kündigte in Kürze eine „Agenda zur Mundgesundheit in Deutschland“ an, die Lösungsvorschläge für die zahnmedizinische Versorgung der Zukunft enthalte.
Fehlsteuerungen für die Versorgung durch MVZ beseitigen
Er appellierte erneut an die Politik, die deutlich zu erkennenden Fehlsteuerungen für die Versorgung durch die Zahnärztlichen Medizinischen Versorgungszentren (Z-MVZ) zu beseitigen. Einen ganz besonderen Appell richtete Eßer mit Blick auf die in der Schwebe befindliche neue Approbationsordnung an die Politiker in Bund und Ländern: „Es wäre furchtbar, wenn es in dieser Legislaturperiode nicht mehr klappen sollte“.
Bundesgesundheitsminister Herrmann Gröhe erklärte in seinem Grußwort, dass die Politik die Selbstverwaltung sehr schätze und Anregungen aus der Selbstverwaltung, die zur Verbesserung der Gesundheit und Lebensqualität der Patienten führten, gerne aufgreife und gemeinsam sogar auf den Weg gebracht hätte. Er warte mit Spannung daher auch auf das angekündigte PAR-Konzept.
Neue AO-Z noch in dieser Legislaturperiode
Bei der Novelle der Approbationsordnung Zahnmedizin wolle das Bundesgesundheitsministerium den Zeitplan halten und die mehr 60 Jahre alte Approbationsordnung noch in dieser Legislaturperiode novellieren. Davon könne sie nichts abhalten, so Gröhe. Auch beim Thema Z-MVZ sei man im Gespräch.
BZÄK-Präsident Dr. Peter Engel appellierte deshalb noch einmal in erster Linie an die Vertreter der Bundesländer, die Verabschiedung der neuen Approbationsordnung Zahnmedizin in dieser Legislaturperiode zu unterstützen. Der Termin für die Beratung im Bundesrat ist jetzt für den 7. Juli 2017 angesetzt. Zudem überreichte Engel das BZÄK-Papier „Gesundheitspolitische Perspektiven für die Legislaturperiode 2017–2021“. Für den Gesundheitssektor und speziell für die Zahnmedizin habe sich der Grundsatz des verantwortungsvollen Handelns der Heilberufe als segensreiche Maßgabe erwiesen – „Pro Patienten – Pro Kollegen – Pro Gesellschaft“, betonte Engel auch in seiner Rede in Berlin.