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Endodontische Behandlung: Welche Investition lohnt sich?

Dies ist Teil 3 unserer Artikelserie zur kombinierten endodontisch-restaurativen Therapie. Über die folgenden Links gelangen Sie zu den weiteren Teilen:

  1. Teil 1: Kranker Wurzelkanal: Wie Sie die Behandlung systematisch planen
  2. Teil 2: Wie Sie möglichst dentinschonend vorgehen
  3. Teil 4: Effizienzgewinne in der „Postendo“
  4. Teil 5: Ein Block – alles drin? Das sagen Anwender über Celtra Duo
  5. Teil 6: Endo-Resto: Das Gesamtergebnis muss überzeugen

Längenmessgerät

Längenmessgerät (Propex IQ), Endo-Motor (X-Smart IQ) und ein Tablet zur Steuerung beider Geräte

Alles, was sich digitalisieren lässt, wird digitalisiert. Doch es soll auch aus dem Stand zu einer schnelleren, sichereren und für alle Beteiligten komfortableren Behandlung beitragen – und sich in einem überschaubaren Zeitraum amortisieren. Welche Investitionen sich vor diesem Hintergrund für die endodontische Behandlung empfehlen, stellen wir in diesem Beitrag dar.

Komfortable Patientenaufklärung am Bildschirm

Die Endodontie fühlte sich noch analog an, als digitale Systeme mit ihren Vorzügen in anderen Disziplinen der Zahnheilkunde, wie etwa der Implantologie, erkennbar präsent waren. Tatsächlich weiß man auch in diesem Bereich schon lange digitale Röntgensensoren zu schätzen – um ein prägnantes Beispiel zu nennen (zum Beispiel Xios XG, Dentsply Sirona).

Dann aber ließen sich vor einigen Jahren Endo-Motoren über ein Tablet ansteuern, woraus sich eine ganze Reihe interessanter Möglichkeiten ergab. Dazu zählen die Drehmoment­überwachung in Echtzeit und die digitale Dokumentation der Behandlung ebenso wie eine komfortable Patientenaufklärung am Bildschirm.

Behandlung virtuell vorausplanen

Inzwischen geht die Entwicklung in Richtung einer virtuell vorausgeplanten Wurzelkanalbehandlung und bis hin zur „geführten Endodontie“. Die funktioniert ähnlich wie die durch eine Bohrschablone geführte Implantation.

So hat sich das potenzielle digitale Equipment für die endodontische Behandlung in den vergangenen Jahren erheblich erweitert. Bei voller Ausnutzung erreichen die diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten ein neues Niveau.

Die volldigitale endodontische Praxis

Die Chancen beginnen beim digitalen zweidimensionalen Röntgen mit allen bekannten Vorteilen. Darunter fallen zum Beispiel Filterfunktionen für eine sicherere Diagnose, eine platzsparende digitale Archivierung und ein einfacher Datenaustausch zwischen Bildverwaltungssystem und Praxisverwaltungssystem.

Vom 2-D- zum 3-D-Röntgen: Eine Dimension mehr öffnet die Tür zu einem innovativen Verfahren. Eine dreidimensionale Röntgenschichtaufnahme vor der endodontischen Behandlung und ein Intraoralscan werden gematcht und bilden die Grundlage für eine virtuelle Planung, wie man sie aus der Implantologie kennt.

Exakt messen und lokalisieren

In der Endodontie lassen sich mit einer 3-D-Aufnahme zum Beispiel kritische Stellen exakt lokalisieren (Beispiel Kanalaufsplittung) sowie Strecken und Winkel ausmessen. Eine anschließende virtuelle Vorausplanung macht dann die zahnsubstanzschonende Instrumentierung der Kanäle zu einer besonders sicheren Sache, zum Beispiel die gezielte Auswahl und das Vorbiegen von Feilen.

Aktuelle Software kann sogar Vorschläge zu Form und Tiefe der Zugangskavität machen und die Planung bis zu einer gedruckten Bohrschablone für die geführte Aufbereitung ermöglichen (zum Beispiel Sicatendo).

Ungeahnte Möglichkeiten

Zur Kontrolle während der Aufbereitung dient neben der zweidimensionalen Röntgenaufnahme idealerweise eine elektro­metrische Messung der Arbeitslänge. Durch digitale Technik wird das alles sehr kompakt: Sowohl der Endo-Motor (beispielsweise X-­mart IQ, Dentsply Sirona) als auch der Apex-­Locator (Propex IQ, Dentsply Sirona) lassen sich von einem Tablet aus steuern. Bei gemeinsamer Verwendung beider Geräte ist eine integrierte Längenmessung möglich.

Die dabei eingesetzte App kann sogar noch viel mehr – zum Beispiel die Auswahl von Feilen und Obturatoren erleichtern, das Drehmoment über die gesamte Aufbereitung aufzeichnen („Real Time Torque Monitoring“; RTTM) oder das Patientengespräch mit verschiedenen Kommunikationstools erleichtern.

Der gezielte Einstieg

Es versteht sich von selbst, dass perspektivisch auch in der Endodontie eine Digitalisierung sinnvoll ist. Beim Tempo braucht man aber nicht gleich „von null auf hundert“ zu gehen. Der Einstieg erfolgt am besten dort, wo das betreffende zahnärztliche Team seinen Hauptbedarf sieht. Der kann die Röntgentechnik betreffen, zum Beispiel weil man hier ohnehin auf „digital“ umstellen möchte. Oder man beginnt bei der Zurüstung einer endometrischen Längenmessung, weil man schon seit Längerem eine zusätzliche Kontrolle anstrebt. Denn wie an vielen Stellen in der Medizin kann es auf die Dosis auch bei der Digitalisierung ankommen.

Etwas leichter fällt sie demjenigen, der von vornherein in Systemen und Teilsystemen denkt. Er wird „wenn schon, denn schon“ Endo-Motor und Apex-Locator einsetzen (X-Smart IQ und Propex IQ) und sie via Tablet über die erwähnte App betreiben (komplettes Endo IQ Ecosystem).

Die Vorteile eines Arbeitens innerhalb dieses Systems liegen auf der Hand. Darüber hinaus erweist sich die Einbindung in das Gesamtsystem „R2C – The Root to Crown Solution, Dentsply Sirona“ als sinnvoll. Denn innerhalb dieses umfassenden Therapiekonzepts schließt sich an die endodontische Behandlung im engeren Sinne unmittelbar eine darauf abgestimmte „Postendo“ mit sicherem koronalem Verschluss und Aufbau an.

Dr. Christian Ehrensberger, Bad Homburg


Dies ist Teil 3 unserer Artikelserie zur kombinierten endodontisch-restaurativen Therapie. Über die folgenden Links gelangen Sie zu den weiteren Teilen:

  1. Teil 1: Kranker Wurzelkanal: Wie Sie die Behandlung systematisch planen
  2. Teil 2: Wie Sie möglichst dentinschonend vorgehen
  3. Teil 4: Effizienzgewinne in der „Postendo“
  4. Teil 5: Ein Block – alles drin? Das sagen Anwender über Celtra Duo
  5. Teil 6: Endo-Resto: Das Gesamtergebnis muss überzeugen