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„Hitzeschutz ist Lebensschutz“

Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach hat zu einem Auftaktgespräch über einen nationalen Hitzeplan eingeladen. Teilnehmen werden Vertreter aus der Pflege, der Ärzteschaft, der Kommunen sowie Experten aus Praxis und Wissenschaft (etwa DWD). Grundlage dafür ist ein Impulspapier. Ziel ist, Warnung und Reaktion bei Hitzewellen zu verbessern.

Der Bundesgesundheitsminister will dafür Pflegeheimen, Kommunen, Krankenhäusern konkrete Konzepte zur Verfügung stellen. Ähnlich wie in Frankreich sollen je nach Außentemperatur die Maßnahmen gestaffelt werden. Das „könnte perspektivisch Grundlage für das Auslösen von Interventionskaskaden sein“, heißt es in dem Papier.

„Zum Auftakttreffen legen wir bereits konkrete Ideen vor und informieren über unsere Projekte, die zum Hochsommer anlaufen. Es muss aufhören, dass jedes Jahr tausende Menschen den Hitzetod sterben“, so Lauterbach.

Bundeseinheitliche Propositionen für Bevölkerungsschutz

Konkret plant Lauterbach eine „bundeseinheitliche Empfehlung für Hitzeschutzpläne in Pflegeeinrichtungen und Pflegediensten“ zu entwerfen. Außerdem will er die Ärzte dafür gewinnen, besonders hitzeanfällige Patienten (Kinder, Schwangere, Ältere, Vorerkrankte) in Hitzewellen zu warnen.

Bereits gestartet ist eine bessere Folgenabschätzung von Hitzewellen. Seit vergangenem Donnerstag veröffentlicht das RKI einen wöchentlichen Hitzeradar, mit dem Übersterblichkeit in Relation zu steigenden Temperaturen gesetzt wird. Im vergangenen Jahr sind Schätzungen zufolge in Deutschland etwa 4.500 Menschen an Hitze gestorben.

„Hitzeschutz ist Lebensschutz. Alte Menschen, Pflegebedürftige, Vorerkrankte, aber auch Kinder, Schwangere und Menschen, die sich beruflich oder privat viel im Freien aufhalten, sind gefährdet, wenn Hitzewellen über Deutschland rollen. Darüber werden wir informieren, wir werden warnen und wir werden reagieren. Hitzeschutz wird vor Ort konkret“, sagte Lauterbach.

Zudem wurde eine neue, vom BMG geförderte Website von der LMU München freigeschaltet, auf der den Städten und Kommunen praxisnahe Tipps für Hitzeaktionspläne gegeben wird. Auf der Seite wird erklärt, wie Notfallpläne in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen aussehen können, wie man Gebäude vor Wärme schützt, warum es sinnvoll ist, Trinkwasser im öffentlichen Raum bereitzustellen, dass man Obdach- und Wohnungslose besonders schützen muss.

Titelbild: BMG/Thomas Ecke