Anzeige

Premium Article

Premium Article
0

Advertorial

Advertorial
0

IDS 2025: „Schwergewicht“ Füllungstherapie im Blick

Innerhalb der Zahnheilkunde stellt die Füllungstherapie ein echtes Schwergewicht dar. Schließlich macht sie bei vielen Praxen einen wesentlichen Teil des Arbeitsalltags aus und zählt damit zum sogenannten Brot- und Buttergeschäft der Zahnmedizin. In Zahlen: Die Einzelleistungsstatistik im Bereich konservierend-chirurgische Behandlung 2022 weist für die GKV eine Zahl von 44,9 Millionen Füllungen in Deutschland aus.

Neue Erkenntnisse sowie neue Regularien machen es für die Praxen dabei aktuell besonders attraktiv, sich mit bewährten und innovativen Materialien und Konzepten zu beschäftigen. Das sprichwörtliche Füllhorn an Möglichkeiten präsentiert vom 25. bis zum 29. März 2025 die Internationale Dental-Schau (IDS). 

Zahnfarben, substanzschonend, haltbar

Bei der Füllungstherapie könnte es sich wohl um die älteste zahnmedizinische Disziplin überhaupt handeln. Immerhin konnten Forscher selbst bei aus dem Neolithikum stammenden Funden entsprechende Behandlungen dokumentieren. So berichtete etwa eine Publikation aus dem Jahr 2012 von einem 6.500 Jahre alten Unterkiefer aus Slowenien, in dem ein Eckzahn Spuren einer Füllung aus Bienenwachs aufwies. Auch heute noch kommen Wachse in Praxis und Labor zum Einsatz, etwa als kieferorthopädisches Wachs oder für Wax-ups. Als Füllungsmaterialien steht heute jedoch eine ganze Reihe anderer Werkstoffe bereit, die aufgrund ihrer verschiedenen Eigenschaften bei unterschiedlichen Indikationen überzeugen.

Großer Beliebtheit erfreuen sich die bei Patienten häufig als Kunststofffüllungen bekannten Komposite. Neben ihrer zahnfarbenen Anmutung bringen sie eine lange Haltbarkeit von rund zehn Jahren mit und ermöglichen darüber hinaus eine substanzschonende Arbeitsweise – ein Aspekt, der vielen Patienten wichtiger ist, als man womöglich zunächst denkt. Was ihren Indikationsbereich betrifft, so lieferte erst kürzlich eine vielbeachtete S3-Leitlinie mit dem Titel „Direkte Kompositrestaurationen an bleibenden Zähnen im Front- und Seitenzahnbereich“ aktualisierte Empfehlungen. 

Starke Empfehlungen sprechen die Autoren sowohl für die Verwendung direkter Kompositmaterialien zur Restauration von Defekten der Klassen III und IV als auch für die Anwendung direkter Kompositmaterialien für Zahnformkorrekturen im Frontzahnbereich aus. Ebenfalls interessant: Ein starker Konsens besteht für die Empfehlung zur Politur von Kompositrestaurationen, um eine Oberflächenvergütung und eine Reduktion der Plaqueanlagerung zu erreichen. Wer sich also auf der Suche nach Optimierungspotenzial in der Füllungstherapie durch die Messehallen bewegt, für den kann es sinnvoll sein, den Blick auf Polierscheiben, -spitzen und -bürstchen auszuweiten. 

Komposite selbst stehen der Praxis sowohl in Varianten für den Einsatz in der Mehrschicht-Technik als auch für die Bulkfill-Technik zur Verfügung. Auf der IDS lässt sich nicht nur die gesamte Palette entsprechender Materialien in Augenschein nehmen, daneben können die ebenfalls benötigten Adhäsiv- und Matrizensysteme sowie Polymerisationslampen verglichen und bewertet werden. 

Gruppe von Menschen um einen Tisch

Nach dem Bohren folgt die Füllung — ein häufiges Szenario in der Zahnarztpraxis. Ein Grund, sich auf der IDS intensiv mit der Füllungstherapie auseinanderzusetzen.

Füllungen ohne Adhäsiv

Ohne den Einsatz von Adhäsiven lassen sich Glasionomerzemente (GIZ) applizieren, sie haften auf chemische Weise direkt an der natürlichen Zahnsubstanz. Daraus ergibt sich ein vereinfachtes Handling, bei dem außerdem auf Materialschichtung verzichtet werden kann. Ein weiterer Vorteil: Glasionomerzemente geben Fluorid an ihre Umgebung ab und entfalten somit eine kariostatische Wirkung.

Da diese Vorteile allerdings auch mit einer geringeren Haltbarkeit einhergehen, stellen sie insbesondere für provisorische Versorgungen, beispielsweise in der Kinderzahnheilkunde, eine attraktive Option dar. Hinzu kommt der Einsatz bei kleinen bis mittelgroßen kautragenden Füllungen der Klassen I und II sowie im Zahnhalsbereich (Klasse V).

Technische Weiterentwicklungen in den vergangenen Jahren haben neben den klassischen Glasionomerzementen bereits hochvisköse und kunststoffmodizierte Varianten hervorgebracht. Ein weiter vereinfachtes Handling (Stopfbarkeit) oder verbesserte mechanische Eigenschaften zählen hier zu den wesentlichen Fortschritten. Einen vollständigen Überblick über die verschiedenen bewährten Materialvarianten hält die IDS bereit.

Vorteile aus beiden Welten

Wer sich die jeweiligen Stärken von Glasionomerzementen und Kompositen vergegenwärtigt, der kann leicht auf den Gedanken kommen: Warum nicht die Vorteile aus beiden Welten vereinen? Diesem Ansatz folgen gleich zwei Materialklassen: Kompomere und selbstadhäsive Komposit-Hybrid-Kunststoffe. Letztere haben trotz vielversprechender Eigenschaften aufgrund ihres Neuheitenstatus noch keinen flächendeckenden Einsatz in der Praxis erfahren. Kompomere hingegen sind in der Kinderzahnheilkunde bei Klasse-II-Füllungen im Seitenzahnbereich zum Standardmaterial avanciert – die nötige Kooperation der jungen Patienten vorausgesetzt.

Bereits am Namen lässt sich erkennen: Hier handelt es sich um ein Hybridmaterial an der Schnittstelle von Komposit und Glasionomerzement. Ebenso wie Komposite müssen auch Kompomere lichtgehärtet werden. Zusätzlich weisen sie jedoch eine chemische Selbsthärtung auf. Neben Milchzahnkavitäten sind Kompomere hauptsächlich für die Versorgung von Zahnhalsdefekten oder Klasse-III-Frontzahnkavitäten indiziert.

Fazit für die Praxis

Um die aktuellen Herausforderungen in der Füllungstherapie adäquat zu beantworten, stehen der zahnärztlichen Praxis eine Reihe verschiedener Materialien sowie dazugehörige Hilfsmittel rund um Polymerisation, Politur und Co. zur Verfügung. Ein umfassender Abgleich bewährter und neuer Werkstoffe lässt sich besonders gut auf der IDS 2025 vornehmen. Denn hier besteht die Möglichkeit, die gesamte Bandbreite an Anbietern und Produkten kennenzulernen und einzelne Optionen auf die Relevanz für die eigene Praxis hin zu prüfen.

Marius Urmann, Bad Homburg

Titelbild: Koelnmesse/IDS/Thomas Klerx