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ITI zeichnet Michael Payer und Benjamin Coyac aus

Michael Payer und Benjamin Coyac

Das ITI zeichnet in diesem Jahr Michael Payer und Benjamin Coyac mit dem André-Schroeder-Forschungspreis aus.

Zusammenspiel von Mechanik und Biologie

Auf der ITI-Jahreshauptversammlung, die am 14. April 2021 online stattfand, wurden Benjamin Coyac (Frankreich, Israel) und Michael Payer (Österreich) als Gewinner der André-Schroeder-Forschungspreise 2021 bekanntgegeben. Die offizielle Zeremonie, bei der sie mit einer gravierten Goldmedaille sowie 10.000 Schweizer Franken ausgezeichnet werden, wird während des ITI World Symposium 202ONE im September 2021 stattfinden.

Die André-Schroeder-Forschungspreise sind zwei der renommiertesten Auszeichnungen auf dem Gebiet der dentalen Implantologie und werden jährlich an unabhängige Forscher verliehen, die die zahnmedizinische Forschung und Entwicklung vorantreiben.

Verhalten der periimplantären Zellen kann verändert werden

Benjamin Coyac, DDS, PhD, erhielt den Preis für präklinische Forschung für seine Studie „Bone formation around unstable implants is enhanced by a WNT protein therapeutic in a preclinical in vivo model”. Er und seine Co-Autoren Brian Leahy, Zhijun Li, Giuseppe Salvi, Xing Yin, John B. Brunski und Jill A.

Helms wählten dieses Thema, da sie erforschen wollten, inwieweit es möglich sei, Implantate zum Zeitpunkt der Operation funktionell zu belasten, auch wenn keine Primärstabilität vorliege. Sie beschäftigten sich vor allem mit dem Zusammenspiel von Mechanik und Biologie bei der Steuerung der Knochenbildung. Ihre Studie zeigte, dass eine mechanische Vorlage das Muster der periimplantären Knochenbildung diktiert und dass instabile Implantate eine fibröse Verkapselung erfahren. Ihre Daten zeigen aber auch, dass das Verhalten der periimplantären Zellen verändert werden kann.

Benjamin Coyac war als Postdoktorand in der plastischen und rekonstruktiven Chirurgie an der Stanford University tätig. Er promovierte in Pathophysiologie an der Universität Paris Descartes und erhielt seine klinische Spezialisierung von der European Federation of Periodontology.

Routinemäßige Verabreichung von Antibiotika hinterfragen

Der Preis für klinische Forschung ging an Assoz.-Prof. DDr. Michael Payer für „The effect of systemic antibiotics on clinical and patient reported outcome measures of oral implant therapy with simultaneous guided bone regeneration“. Laut der Studie von Michael Payer und seinen Co-Autoren Wah Ching Tan, Jie Han, Saso Ivanovski, Nikos Mattheos, Bjarni E. Pjetursson, Longfei Zhuang, George Fokas, May C.M. Wong, Stephan Acham und Niklaus P. Lang zeigte sich keine signifikante Reduktion der postoperativen Komplikationen zwischen den beiden untersuchten Gruppen (gesunde Patienten und Placebo-Gruppe).

„Vor dem Hintergrund der langjährigen Anwendung von Antibiotika als Prophylaxe bei der Insertion von Zahnimplantaten mit gleichzeitiger gesteuerter Knochenregeneration ist es notwendig, das Konzept der routinemäßigen Verabreichung von Antibiotika bei systemisch gesunden Patienten auch bei anderen Indikationen innerhalb der Implantologie in der zukünftigen Forschung weiter zu hinterfragen”, kommentierte Michael Payer.

Michael Payer ist stellvertretender Vorsitzender und Assoziierter Professor in der Abteilung für Orale Chirurgie und Kieferorthopädie der Universitätsklinik für Zahnmedizin und Mundgesundheit, Medizinische Universität Graz, Österreich. Er ist auch Leiter des Forschungslabors für Geweberegeneration und Biomaterialien an der gleichen Einrichtung.