Das Vorgehen ist Teil der bundesweiten „Allianz für Gesundheitskompetenz“, die durch das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) initiiert wurde.
Zur Veröffentlichung der Gesamtstrategie sagte Dr. Wolfgang Eßer, Vorsitzender des Vorstandes der KZBV: „Bei unserer Strategie legen wir einen besonderen Schwerpunkt auf die Vermeidung frühkindlicher Karies, eine der häufigsten chronischen Erkrankungen im Kleinkind- und Vorschulalter. Eltern und Betreuer können für die Zahngesundheit der Kinder schon früh wichtige Weichen stellen. Daher ist es uns ein besonderes Anliegen, mit unserer Strategie in diesem wichtigen Versorgungsbereich zusätzliche Akzente zu setzen. Die Stärkung der Mundgesundheitskompetenz ist immer auch eine Investition in die Gesundheit nachfolgender Generationen.“
Aktuelle Erkenntnisse zur Gesundheitskompetenz zeigen, dass mehr als die Hälfte der Menschen in Deutschland Schwierigkeiten hat, gesundheitsrelevante Informationen zu verstehen, zu verarbeiten und anzuwenden. Das breit verankerte Bewusstsein der Bevölkerung für die Bedeutung der Mundgesundheit ist ein gutes Bespiel dafür, wie die Stärkung von Gesundheitskompetenz zu einem insgesamt verbesserten Gesundheitszustand beitragen kann.
So zeigte etwa die Fünfte Deutsche Mundgesundheitsstudie (DMS V), dass jedes zweite Kind und jeder dritte Erwachsene die Empfehlungen zur Mundpflege kennt. Hier wird deutlich, dass Patienten und Versicherte davon überzeugt sind, viel oder sehr viel für die Gesundheit der eigenen Zähne tun zu können.
Mit dem Strategiepapier Mundgesundheitskompetenz verfolgt die KZBV unter anderem das Ziel, relevante Informationen für Patienten zielgruppenorientiert und nutzerfreundlich zur Verfügung zu stellen. Die Mundgesundheitskompetenz soll gestärkt und die Eigenverantwortung für die Mundgesundheit unterstützt werden. „Bereits erzielte Erfolge im Kampf gegen die Karies zeigen, dass dieser Ansatz genau der richtige ist“, sagte Eßer.
Inhalte der Gesamtstrategie der Vertragszahnärzte
Zu den Inhalten der Gesamtstrategie gehören unter anderem die Förderung des konkreten Kommunikations-, Informations- und Beratungsgeschehens in den Praxen, Überlegungen zur Stärkung der Mundgesundheitskompetenz in Planung und Evaluation der Versorgung, die Beteiligung von Patienten an der Gestaltung und Umsetzung von Gesundheitsinformationen, das Bereitstellen von Hilfsangeboten für bestimmte Zielgruppen, wie zum Beispiel Pflegebedürftige, sowie der leichte Zugang zu Gesundheitsleistungen und -informationen.
Die „Allianz für Gesundheitskompetenz“
Im Rahmen der „Allianz für Gesundheitskompetenz“ haben Institutionen und Organisationen des Gesundheitswesens heute eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet. Neben der Gesamtstrategie Mundgesundheitskompetenz bringt sich die KZBV darüber hinaus mit Maßnahmen zur Vermeidung frühkindlicher Karies in die Allianz konkret ein. Diese Maßnahmen sind ein Schwerpunkt im Rahmen der Gesamtstrategie.