Anzeige
Digitale Migränetherapie
Wissen kann bei Migräne und Kopfschmerzen weiterhelfen.

Wissen kann bei Migräne und Kopfschmerzen weiterhelfen.

Big Data: Die Zertifizierte Medizin-App M-sense will bei Migräne und Kopfschmerzen individuell helfen.

Migräne ist eine der am weitesten verbreiteten Krankheiten weltweit. Allein in Deutschland leiden mehr als 10 Prozent der Bevölkerung an Migräne, oft ohne es selbst zu wissen. Nach der Pubertät sind dreimal mehr Frauen als Männer betroffen. Laut Barmer-Arztreport 2017 – hier werden die von den KVen an die Krankenkassen übermittelten versichertenbezogenen Informationen ausgewertet – leiden vor allem jüngere Menschen unter Kopfschmerzen. Der Report stellt auch fest, dass die Verordnungsrate von Migränemitteln in den vergangenen Jahren alarmierend gestiegen ist. Das kann zu einem Teufelskreis führen, denn mittelfristig steigt das Risiko von Dauerkopfschmerzen. Hier setzt die App M-sense als alternative, nicht-medikamentöse Therapieform an. Sie dient als Ergänzung einer ärztlichen Behandlung. Neben dem persönlichen Leiden hat Migräne auch eine volkswirtschaftliche Dimension. Laut Informationsdienst Wissenschaft entstehen allein durch Fehltage am Arbeitsplatz in Deutschland indirekte Kosten von rund 3,9 Milliarden Euro.

Anhand des persönlichen Schmerzmusters entwickelt die App individuelle Handlungsempfehlungen von autogenem Training über Muskelentspannung bis Ausdauersport.

Anhand des persönlichen Schmerzmusters entwickelt die App individuelle Handlungsempfehlungen von autogenem Training über Muskelentspannung bis Ausdauersport.

Migräne- und Kopfschmerz-App als Medizinprodukt

M-sense ist die erste Migräne- und Kopfschmerz-App, die in Deutschland als Medizinprodukt zertifiziert ist. Sie bietet damit eine digitale Migränetherapie an, die von derzeit rund 80.000 Usern genutzt wird. Der User führt mit der App ein mobiles, interaktives Kopfschmerztagebuch auf seinem Smartphone. Stefan Greiner, Gründer und CEO des App-Start-ups, bringt den Nutzen der App auf den Punkt: „Migräne ist bei jedem Menschen anders, so wie die Menschen unterschiedlich sind, sind auch ihre Auslöser und Schmerzen unterschiedlich – mit M-sense wollen wir dem gerecht werden und die User dabei unterstützen, ihre eigene Migräne besser zu verstehen und effektiver zu bekämpfen.“

Die Gestaltung der App ist klar und im dialogischen Menü im Stil eines Messengers mit persönlicher Ansprache gehalten. Es werden die potenziellen Einflussfaktoren, Anfälle von Migräne und Spannungskopfschmerzen sowie die Einnahme verschiedener Medikamente dokumentiert. Viele weitere individuelle Faktoren wie Stress, Schlaf, Wohlbefinden, Stimmung, Ernährung, Alkohol, Menstruation kommen hinzu und erweitern die Datengrundlage. Die Wetterdaten – Temperatur, Luftdruck, Luftfeuchtigkeit – werden GPS-basiert automatisch hinzugefügt. Nach 60 Tagen sind in der Regel genügend individuelle Daten gesammelt und die Analyse kann beginnen. Die App ermittelt über Algorithmen personalisierte Auslöser der Migräne-Attacken und schlägt individuelle Therapieansätze vor wie autogenes Training, progressive Muskelentspannung oder Ausdauersport. Ziel ist es, die Anzahl der Schmerzattacken zu verringern. Die App unterstützt zugleich die ärztliche Therapie und kann einen kompletten Arzt-Report als PDF erstellen oder den Bericht mit der Praxissoftware x-Patient direkt an den Arzt senden. Zudem lernt die App mit zunehmender Nutzungsdauer immer mehr dazu. Je mehr Daten hineinfließen, desto nützlicher wird die App für den Anwender.

Studie von Barmer und Deutsche Telekom

Entwickelt wurde die App vom Berliner Start-up Newsenselab, eine Ausgründung der Humboldt Universität zu Berlin. Zu den Investoren gehören der High-Tech Gründerfonds, Think.Health Ventures und der Flying Health Incubator.

In puncto Datenschutz will das junge Unternehmen den Nutzern den bestmöglichen Schutz bieten. Die User können entsprechend selbst entscheiden, ob ihre Daten auf dem Smartphone bleiben oder mit dem Server abgeglichen werden. Wie immer bei Big Data-Projekten gilt, dass eine möglichst große Datenmenge bessere Rückschlüsse und damit zielführende Therapieansätze ermöglicht.

Die Wirksamkeit der App gegen Migräne wird seit November 2017 in einer breit ausgerollten Studie von Barmer und der Deutschen Telekom unter wissenschaftlicher Begleitung der Berliner Charité untersucht. Rund 1.000 vor allem jüngere Mitarbeiter der Deutschen Telekom, die unter Kopfschmerzen und Migräne leiden, werden an der Studie teilnehmen. Über neun Monate hinweg werden sie die App nutzen und mit einem medizinischen Fragebogen bewerten. Wer die personalisierte Migräne- und Kopfschmerz-App M-sense selbst testen will, kann sie für Android und iOS kostenfrei herunterladen.