Menschen mit Demenz benötigen bei der Pflege ihrer Zähne oft die Unterstützung eines Angehörigen. Die Bayerische Landeszahnärztekammer (BLZK) gibt zum Internationalen Tag der Pflege am 12. Mai Tipps, was bei der Mundhygiene von Demenzpatienten zu beachten ist.
Pflegebedürftige Menschen sind sehr anfällig für Zahnerkrankungen. Deshalb ist eine sorgfältige Mundhygiene für sie besonders wichtig. Oft sind sie bei der Pflege ihrer Zähne jedoch auf Hilfe angewiesen – darunter auch viele Demenzpatienten. Einige von ihnen können sich noch selbst die Zähne putzen, müssen aber regelmäßig daran erinnert werden. Die richtige Ausführung bedarf der Kontrolle. „Für das selbstständige Putzen empfiehlt sich eine elektrische Zahnbürste. Damit muss der Demenzpatient die Putzbewegungen nicht selbst ausführen. Er soll die Bürste einfach nur langsam und – so gut wie möglich – systematisch über die Zahnreihen führen“, erklärt Prof. Dr. Christoph Benz, Referent Patienten und Versorgungsforschung der BLZK.
Vorsichtig und einfühlsam sein
Kann ein dementer Mensch nicht mehr selbst für die eigene Mundhygiene sorgen, übernehmen dies oft Angehörige oder Pflegekräfte. Lebt der Pflegende nicht im selben Haushalt, sollte er dabei zur Vermeidung einer Corona-Infektion Mundschutz tragen. Es ist wichtig, sehr vorsichtig vorzugehen und einfühlsam zu sein. Denn an schlechten Tagen möchten Demenzpatienten manchmal gar nicht den Mund öffnen – oder ihn beim Putzen nicht offen halten. In diesen Fällen kann eine Mundstütze aus Schaumstoff helfen, die zwischen die Zahnreihen gebracht wird.
Für die Zahnreinigung eignet sich eine Dreikopfzahnbürste, mit der drei Zahnflächen gleichzeitig geputzt werden können. Dafür muss sie lediglich mit sanftem Druck und leichten Vor- und Rückwärtsbewegungen über die Zähne bewegt werden. Die Zahnzwischenräume lassen sich mit speziellen Zahnzwischenraumbürsten oder Zahnseide reinigen. Hier sollte ausprobiert werden, welche Variante für den Demenzpatienten am angenehmsten ist. Mehr Informationen zu diesen und weiteren Hilfsmitteln sind auf der Patientenseite der BLZK zu finden.
Regelmäßige Kontrollen durch den Zahnarzt
Wer an fortgeschrittener Demenz leidet, kann sich oft nicht mehr richtig artikulieren – und dadurch auch nicht sagen, wenn die Prothese Druckstellen verursacht oder es aus anderen Gründen im Mund schmerzt. Daher ist es wichtig, dass regelmäßig ein Zahnarzt die Mundgesundheit kontrolliert. „Keine Angst vor Corona. Die Zahnmedizin ist beim Schutz der Patienten vor Infektionen optimal aufgestellt. Es sollte jedoch in jedem Einzelfall vom Zahnarzt entschieden werden, ob die Untersuchung derzeit notwendig oder aufschiebbar ist“, sagt Prof. Benz.