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Mutter und Kind schützen

Schwangere Herz

Lokalanästhesie in der Schwangerschaft? Viele Mütter möchten wissen, ob die Schmerzausschaltung für das Kind sicher ist.

Ist während der Schwangerschaft ein zahnärztlicher Eingriff notwendig, fragen Mütter häufig, welche Auswirkungen die Anästhesie auf das Kind haben kann – ein Überblick, was Zahnärzte bei der Anwendung von Lokalanästhetika beachten sollten.

Bei Schwangeren muss bei der Lokalanästhesie immer eine strenge Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen. Ob ein Anästhetikum in den fetalen Kreislauf gelangt, hängt hauptsächlich von der Proteinbindungsrate ab: Je geringer die Rate, desto schneller passiert es die Plazenta. Da die Proteinbindung bei Feten zusätzlich um etwa 50 Prozent verringert ist, kann der gesteigerte Anteil des ungebundenen Wirkstoffs bei ihnen leichter zu Intoxikationen führen.[1] Laut einer Stellungnahme der DGZMK ist deshalb das Lokalanästhetikum mit der höchsten Proteinbindungskapazität zu bevorzugen.[2] In Deutschland empfiehlt die Fachgesellschaft deshalb unter anderem Articain mit einer Proteinbindung von 94 Prozent.[1,2] Mit einer Eliminationshalbwertszeit von circa 20 Minuten wird es schnell metabolisiert[3], denn ein Großteil der Substanz wird durch Plasma- und Gewebe-Esterasen inaktiviert.[4,5] So können nur wenige Articain-Moleküle aus dem Blut in den Kreislauf des Kindes gelangen.[6] Auch in der Stillzeit ist die Anwendung möglich, da keine klinisch relevanten Mengen der Wirkstoffe in der Muttermilch auftreten.[1,5,7]

Schwangere und Stillende sollten auf die Analgesie keinesfalls verzichten, um die körpereigene Adrenalinausschüttung durch Schmerzen so gering wie möglich zu halten. Die meisten Lokalanästhetika enthalten Adrenalin als Vasokonstriktor. Da durch eine erhöhte exogene Adrenalinzufuhr – vor allem im ersten Trimester – das Risiko für Uteruskontraktionen und Abort besteht, ist auf einen möglichst geringen Adrenalinzusatz (z. B. Ultracain® D-S 1:200.000) zu achten.[1,2] Das gilt vor allem für Risikopatientinnen mit Herz-Kreislauf-Problemen oder einem Schwangerschaftsdiabetes. Bei kurzen Eingriffen kann nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung und je nach Injektionstechnik ein Lokalanästhetikum ganz ohne Vasokonstriktor (Ultracain® D ohne Adrenalin) zur Anwendung kommen.[1,7]

Tipps in Kürze:

  • Schmerzen komplett ausschalten
  • Stress vermeiden
  • Articain bevorzugt verwenden
  • Adrenalinzusatz möglichst gering halten
  • Anästhetikum ohne Vasokonstriktor bei Risikopatienten und kurzen Eingriffen erwägen

 

Mehr Informationen zu Risikopatienten unter: www.dental.sanofi.de/besondere-patienten  

 

Sanofi-Aventis Deutschland GmbH
Tel.: 0800/5252010
Web: www.dental.sanofi.de

Das im Text beschriebene Vorgehen dient der Orientierung, maßgeblich sind jedoch immer die individuelle Anamnese und die Therapieentscheidung durch die behandelnde Ärztin/den behandelnden Arzt. Die Fachinformationen sind zu beachten.


Literatur

[1] Daubländer M, Kämmerer PW, Lokalanästhesie in der Zahnmedizin, 2011, Berlin, Sanofi.

[2] Willershausen-Zönnchen B, Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, (DGZMK), V2.0: Zahnärztliche Behandlung in der Schwangerschaft. DZZ 1994; 49. Online abrufbar unter: https://www.dgzmk.de/uploads/tx_szdgzmkdocuments/Zahnaerztliche_Behandlung_in_der_Schwangerschaft_2001.pdf (Letzter Zugriff: 12.06.2019).

[3] Kämmerer PW et al. Comparative clinical evaluation of different epinephrine concentrations in 4 % articaine for dental local infiltration anesthesia. Clin Oral Invest (2014) 18: 415-421.

[4] DZW Redaktion, Moderne Lokalanästhetika in der Praxis: Einsatz und Wirkung, 2015. https://www.dzw.de/moderne-lokalanaesthetika-der-praxis-einsatz-und-wirkung (Letzter Zugriff: 12.06.2019).

[5] Sanofi. Fachinformation Ultracain® D-S, D-S forte, Dezember 2018.

[6] Strasser et al. Placental transfer of articaine (Ultracain) a new local anesthetic agent (author's transl). Z. Gebrurtsh. U. Perinat.1977; 181:118-120.

[7] Sanofi. Fachinformation Ultracain® D ohne Adrenalin, April 2017.

SADE.AREP.19.05.1220

Pharmazeutische Information

Ultracain®D-S.Ultracain® D-S forte. Ultracain®D ohne Adrenalin. Wirkst.: Articain-HCl, Adrenalin-HCl. Zusammens.: D-S u. U. D-S forte: 1 ml Inj.-Lsg. enth.: Arzneil. wirks. Bestandt. 40 mg Articain-HCl, 6/12 mg Epinephrin-HCl. Sonst. Bestandt.: NaCl, Wasser f. Inj.-zw. Ultracain D oh. Adrenalin zus.: Na-hydroxid, Salzsäure 10% z. pH-Einst. D-S/D-S forte zusätzl: Na-metabisulfit. D-S Amp. 1,7 ml zus.: NaOH, Salzsäure 10% z. pH-Einst. Zuber. i. Mehrfachentn.-fl. zus.: Methyl-4-hydroxybenzoat, NaOH, Salzsäure 10% z. pH-Einst. Anw.-geb.: D-ohne Infiltrations- u. Leitungsanästhesie i. d. Zahnheilkunde. Eignet sich vor allem für kurze Eingriffe an Pat., d. aufgrund bestimmter Erkrank. (z. B. Herz-Kreislauf-Erkr. od. Allergie geg. d. Hilfsst. Sulfit) kein Adrenalin erhalten dürfen sowie z. Injekt. kleiner Volumina (Anwendung i. d. Frontzahnregion, im Ber. d. Gaumens). D-S: Lokalanästh. bei Routineeingr. d. Zahnheilk. D-S forte: Lokalanästh. b.: Schleimhaut- u. knochenchirurg. Eingr., pulpenchirurg. Eingr., Osteotomie, läng. dau. chirurg. Eingr., perkut. Osteosynth., Zystektomie, mukogingivale Eingr., Wurzelsp.-resekt. Gegenanz.: Überempf. ggü Articain u. and. Lokalanästh. v. Säureamidtyp od. e. d. sonst. Bestandt. Ultracain. oh. Adrenalin nicht geeignet f. länger dauernde od. größ. zahnärztl. chirurg. Schw. Störg d. Reizbildgs- od. Reizleitgssyst. am Herzen, akut dekompens. Herzinsuff., schw. Hypotonie. U. D-S u. U. D-S forte zusätzl.: Allergie oder Überempfindlichkeit gegen Sulfit. Wg. Epinephringeh.: Engwinkelglaukom, SD-überfkt, paroxysm. Tachykardie, Myokardinfarkt innerh. d. letzten 3-6 Mo., Koronararterien-Bypass innerh. d. letzten 3 Mo., gleichz. Einn. v. nicht-kardioselekt. Betablockern, Phäochromozytom, schw. Hypertonie, gleichz. Einn. v. trizykl. Antidepr. od. MAO-Hemmern (bis 14 Tage nach Ende der MAO-Behandlung), Anästh. i. Endstrombereich. Intravenöse/intravasale Inj. ist kontraindiz. Zusätzl. f. Mehrf.-entn.-fl.: Parabenallergie. Warnhinw. u. Vorsichtsmaßn.: Eingr. b. Pat. m. Cholinesterasemangel verläng./verstärkte Wirkg mögl. Von Inj. i. entzünd./infiz. Geb. wird abgeraten. Enth. Natrium (<1mmol/23 mg). Besond. Vors. b. Störg. d. Blutgerinnung, schw. Nieren- od. Leberfkt-störung, gleichz. Behandl. m. halogenierten Inhalationsanästhetika, anamnest. bek. Epilepsie, kardiovask. Erkr., Angina pect., Arteriosklerose, zerebr. DBS, Schlaganfall in Anamnese, chron. Bronchitis, Lungenemphysem, Diab. mell, schw. Angststörg. Dos. so niedrig wie mögl. halten. Injekt. sorgf. i. 2 Ebenen aspirieren, um intravasale Injekt. z. vermeiden. Solange keine Nahrung aufnehmen, bis Wirkung abgeklungen ist. Betreuer kl. Kdr. auf Risiko v. Weichteilverletzung durch Selbstbiss hinweisen! Additive Wirkg. am kardiovaks. System u. ZNS bei Komb. verschiedener Lokalanästhetika. Reaktionsvermögen! Schwangersch. u. Stillz.: Nur nach streng. Nutzen/Risiko-Abwäg. Ggf. D-S ggü D-S forte bevorzugen. Nebenw.: Immunsyst.: Unverträgl.keits-reakt. (ödemat. Schwellg./Entzündg d. Inj.-st., Rötg., Juckreiz, Konjunktivitis, Rhinitis, Gesichtsschwellg, Angio-, Glottisödem m. Globusgef. u. Schluckbeschw., Urtikaria, Atembeschw. bis anaphylakt. Schock. Nerven: Dosisabh. ZNS-Störg w. Unruhe, Nervosität, Benommenh., Koma, Atemstörung (bis –stillstand), Msklzittern u. –zucken (bis generalis. Krämpfe), Schwindel, Parästhesie, Hypästhesie, vorüberg. Sehstörg, U. D-S u. U. D-S forte zusätzl.: Kopfschm. Herz u. Gefäße: Blutddruckabfall, Bradykardie, Herzversagen, Schock (u. U. lebensbedrohl.), sehr selten Tachykardie, Herzrhythmusstörg, Blutdruckanstieg. GIT: Übelk., Erbrechen. Zusätzl. U. D-S u. U. D-S forte: Allg. Erkr.: sehr selten: b. versehentl. intravas. Inj. ischämische Zonen i. Inj.-ber. bis z. Nekrose. Aufgr. d. Sulfitgeh. b. Asthmatik. sehr selten Überempf.-reakt. m. Erbrechen, Durchf., keuch. Atmg, ak. Asthmaanfall, Bewusstseinsstörg, Schock. Überempf.-reakt. auf Methyl-4-hydroxybenzoat (auch Spätreakt.), selten Bronchospasmen. Verschreibungspflichtig.

Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, 65296 Frankfurt am Main.

Stand: Ultracain D-S/D-S forte: Dezember 2018. Ultracain D ohne Adrenalin: April 2017

(SADE.AREP.19.03.0635)