Für die Lokalanästhesie gibt es verschiedene Substanzen, die sich in ihrem Wirkeintritt, der Wirkdauer und Toxizität unterscheiden. Doch welche Anforderungen müssen sie erfüllen und welche Substanz hat sich bewährt?
In der Zahnarztpraxis zählt die lokale Betäubung zu den häufigsten und wichtigsten Behandlungsmaßnahmen.[1] Die Schmerzausschaltung hat sich in Deutschland mit einem Verbrauch von 70 Millionen Zylinderampullen im Jahr bewährt und kann auch ein Aushängeschild einer Zahnarztpraxis sein, denn eine effektive Lokalanästhesie stärkt das Vertrauen der Patienten.[2]
Unter den Amidanästhetika gibt es verschiedene Substanzen, die sich in Wirkeintritt, Wirkdauer und Toxizität unterscheiden: z. B. Articain, Lidocain, Mepivacain. Von einem Lokalanästhetikum wird vor allem erwartet, dass es schnell und ausreichend lange wirkt, es sollte aber auch eine geringe Toxizität, gute Gewebeverträglichkeit und chemische Stabilität aufweisen. Zudem sollte der Wirkstoff keine schädlichen Nebenwirkungen haben, gut wasserlöslich und mischbar sein mit gefäßverengenden Substanzen (Vasokonstriktor). Der Wirkstoff Articain erfüllt diese Anforderungen am besten und hat sich daher in Deutschland mit einem Marktanteil von 97 Prozent etabliert.[2]
Gleiches Prinzip – unterschiedliche Wirkung
Alle Lokalanästhetika sind chemisch nach dem gleichen Prinzip aufgebaut. Sie bestehen aus einer lipophilen aromatischen Ringstruktur, einer Zwischenkette und einer hydrophilen Aminogruppe. Entscheidend für die Wirksamkeit und Verträglichkeit sind vor allem die Lipidlöslichkeit und der Umfang der Proteinbindung. Das Verhältnis von Proteinbindung und Lipidlöslichkeit ist bei Articain im Vergleich zu den gängigen Lokalanästhetika am günstigsten. In Deutschland ist Articain seit 1976 auf dem Markt und damit das modernste Lokalanästhetikum für die Zahnarztpraxis. Im Unterschied zu anderen Amidanästhetika hat es eine sehr kurze Plasmahalbwertzeit von etwa 20 Minuten, da es überwiegend durch unspezifische Esterasen in Blut und Gewebe abgebaut wird. Bei anderen Substanzen beträgt sie 100 bis 160 Minuten. Ein weiterer Vorteil von Articain ist die altersunabhängige Metabolisierung, wodurch der Wirkstoff bei älteren und jüngeren Patienten in der gleichen Dosierung verabreicht werden kann.[3] Durch die hohe Plasmaproteinbindung kann Articain auch in der Schwangerschaft eingesetzt werden. Als wichtigster Vasokonstriktor wird Adrenalin im Konzentrationsbereich von 1:100.000, 1:200.000 oder 1:400.000 bei Lokalanästhetika bevorzugt. Auch hierbei bietet Articain einen Vorteil, denn die Adrenalindosis ist am geringsten.
Für jeden die passende Lokalanästhesie
Citocartin® von Kulzer enthält 40 mg Articain und bietet für jede Indikation das passende Lokalanästhetikum mit unterschiedlich konzentrierten Adrenalinzusätzen: 1:100.000 für eine Wirkdauer von ca. 75 Minuten sowie im Verhältnis 1:200.000 für eine Wirkdauer von ca. 45 Minuten. Die Wirkung tritt jeweils nach ein bis drei Minuten ein. Das Präparat ist zudem frei von Parabenen. Die 1,7 ml Citocartin® Zylinderampullen sind kompatibel mit allen gängigen Dentalspritzen und bilden zusammen mit dem größten Dentalsortiment SOPIRA Carpule® Nadeln, der SOPIRA® Citoject (ILA) und der SOPIRA® Ject Spritze eine perfekte Komplettlösung aus einer Hand.
Wissen Sie eigentlich, wie viel Sie spritzen dürfen? Antworten darauf finden Sie hier.
[1] Statistisches Jahrbuch 2018 der KZBV. Häufigste Behandlungsarten in der Zahnerhaltung. Einzelleistungsstatistik. Seite 101. https://www.kzbv.de/jahrbuch-2018.768.de.html
[2] Halling F. Verbrauch dentaler Lokalanästhetika in Deutschland und im internationalen Vergleich. Deutsche Zahnärztliche Zeitschrift (DZZ) 2015; 70 (6)
[3] Oertel R, Ebert U, Rahn R, Kirch W: The effect of age on pharmacokinetics of the local anesthetic drug articaine. Reg Anesth Pain Med 1999; 24: 524-528