Dies ist Teil 6 und Abschluss unserer Artikelserie zur kombinierten endodontisch-restaurativen Therapie. Über die folgenden Links gelangen Sie zu den weiteren Teilen:
- Teil 1: Kranker Wurzelkanal: Wie Sie die Behandlung systematisch planen
- Teil 2: Wie Sie möglichst dentinschonend vorgehen
- Teil 3: Endodontische Behandlung: Welche Investition lohnt sich?
- Teil 4: Effizienzgewinne in der „Postendo“
- Teil 5: Ein Block – alles drin? Das sagen Anwender über Celtra Duo
- Teil 6: Endo-Resto: Das Gesamtergebnis muss überzeugen
Eine systematische endodontisch-restaurative Behandlung wirkt einer Zersplitterung in zu viele Einzelschritte und Produktdetails entgegen. Stattdessen wird eine Strategie mit wenigen zielorientierten Entscheidungen angestrebt. Was klinisch relevant ist, nimmt der Zahnarzt in die Hand. Um alles andere hat sich sein Industriepartner im Vorfeld gekümmert. Das ermöglicht eine sicherere, komfortablere und schnellere Therapie.
Wozu eine akribisch ausgearbeitete Landkarte, wenn man doch nur von A nach B laufen möchte? Mehr nützt die eine große Linie! Hilfreich ist mitunter eine Aufstellung über nützliches Gepäck. Diesem Grundgedanken folgt ein zielgerichtetes Behandlungskonzept für den Erfolg einer kompletten endodontischen Therapie von der Wurzelbehandlung bis zur Kronenrestauration (R2C – The Root to Crown Solution, Dentsply Sirona).
Herausfordernder Höhenweg
Eines muss vom Startpunkt an klar sein: Eine komplette Therapie umfasst stets beides: die „Endo“ und die „Resto“. Nur wenn beide Teilaufgaben erfolgreich gelöst werden, kann auch das Gesamtergebnis überzeugen, wie Ray und Trope sowie Gillen et al. betonen. Auf den zitierten Studien basiert der Mehrwert einer Zusammenfassung des endodontischen und des restaurativen Parts zu einem integrierten Therapiekonzept.
Zwar scheint der Aufstieg zunächst langwierig zu werden, weil eine Abfolge zahlreicher Einzelschritte von der Wurzel bis zur Krone zu bewältigen ist. Dann aber verkürzt sich der lange Weg, sobald sich verschiedene längere Schrittfolgen zu übersichtlichen Etappen strukturieren. Ein deutlicher Pfad auf ein definiertes Ziel hin – diese Herausforderung lässt sich mit hoher Sicherheit meistern.
Klinisch klar vorgezeichnet
Aus dem klinischen Ausgangsbefund und den zahnärztlichen Röntgenaufnahmen erwächst mithilfe einer digitalgestützten Vorausplanung ein Konzept für das Vorgehen. Der Zahnarzt trifft die Entscheidung für eine kontinuierliche oder reziproke Feilenbewegung.
Fällt die Wahl auf „kontinuierlich“, so kann neuerdings ein besonders dentinschonendes Konzept eingesetzt werden (TruNatomy, Dentsply Sirona). Hierbei tragen zur größtmöglichen Erhaltung des Dentins insbesondere die hochflexible Legierung der Feilen und ein regressiver Taper bei. Dazu gehören auch auf das Feilensystem abgestimmte Guttapercha (Conform Fit, Dentsply Sirona) sowie Papierspitzen und eine Spülkanüle – gute Voraussetzungen für eine Behandlung mit vorhersagbarem Ergebnis, und das sogar bei stark gekrümmten Kanälen oder eingeschränkt zugänglichem geradem Zugangsweg. Das dadurch ermöglichte dentinschonende Vorgehen kann die Prognose wurzelbehandelter Zähne entscheidend verbessern. Denn schließlich hängt sie nicht zuletzt von der Menge des verbleibenden Dentins ab.
Für den Antrieb der Feilen und die intraoperative Kontrolle bietet sich die kombinierte Anwendung eines Endo-Motors und einer elektrometrischen Längenmessung an. Mithilfe einer passenden App lässt sich die Leistung dieser Geräte durch individualisierbare Programme und neueste Software-Updates optimieren. Alle drei Komponenten zusammen bilden eine abgestimmte Lösung (IQ Ecosystem), und diese wiederum integriert sich als Teilsystem in das komplette endodontische Therapiesystem von der Wurzel bis zur Krone (IQ Ecosystem – R2C).
Ähnlich in der restaurativen Behandlungsphase: Die Komponenten der Lösung für die Klasse-II-Versorgung (Class II Solution, Dentsply Sirona) rangieren je für sich schon an der Spitze der heutigen Medizintechnik und werden im Verbund noch stärker.
So gleicht sich das zugehörige Teilmatrizensystem an die natürliche Kontur des Zahns an, während sich das Universaladhäsiv selbst bei unterschiedlichsten Feuchtigkeitsgraden problemlos an die klinische Situation anpasst und in der Kavität aktiv eine dünne und gleichmäßige Adhäsivschicht ausbildet.
Hinzu kommt ein Bulkfill-Komposit mit selbstnivellierenden Eigenschaften. Sie ermöglichen nicht zuletzt eine Verankerung im Wurzelkanal – dadurch in manchen Situationen sogar die Umgehung einer Stiftsetzung – und eine gute Adaptation an die Form von Kavitätenboden, Matrize und okklusaler Deckschicht. Diese wiederum wird aus einem nanokeramischen Füllungsmaterial mit der innovativen SphereTEC-Füllertechnologie modelliert. Es vereinfacht die Farbanpassung und das Finieren und stellt so eine korrekte Okklusalfläche und eine hohe Ästhetik sicher. Die Polymerisation erfolgt mit einer modular aufgebauten Lampe, die dem Zahnarzt zusätzlich eine Funktion zur Karieserkennung zur Verfügung stellt.
Gemeinsam stärker
Wie die Einzelkomponenten innerhalb des Aufbereitungs- und Obturationsprozesses, bei der intelligenten Längenmessung und Motorsteuerung sowie beim koronalen Aufbau zusammen Mehrwerte für den Zahnarzt und sein Team schaffen, so verhält es sich auch bei ihrer Verknüpfung zu einem Komplettsystem (R2C – The Root to Crown Solution): „Gemeinsam sind wir stärker.“
So braucht sich das zahnärztliche Team über viele Details nicht mehr den Kopf zu zerbrechen, sondern kann auf bewährte, integrierte Lösungen zurückgreifen.
Denn hier greift eins ins andere, wozu auch Abrundungen und ein Schnittstellenmanagement an den Übergängen von einem Teilsystem auf das andere gehören. Dazu zählen unter anderem temporäre Einlagen auf Kalziumhydroxid-Basis mit der Möglichkeit zur präzisen Platzierung (AH Temp), ein langjährig klinisch bewährter Wurzelkanal-Sealer auf Epoxidharz-Basis (AH Plus), Alternativen zur indirekten Versorgung (Komposit: Ceram.x Spectra ST) sowie ein Polier- und Finiersystem (Enhance/Enhance PoGo).
Auf diese Weise lässt das umfassende System die Komplexität zahnärztlicher Behandlungen zwar nicht einfach verschwinden. Aber ein großer Teil davon verlagert sich in die Forschungs- und Entwicklungsabteilung eines Industriepartners mit umfassendem Sortiment und Know-how. Die dortigen Experten haben schon weit vorausgedacht, einzelne Behandlungsschritte, ganze Sequenzen und die zugehörigen Produkte miteinander verknüpft. So braucht sich das zahnärztliche Team über viele Details nicht mehr den Kopf zu zerbrechen, sondern kann auf bewährte, integrierte Lösungen zurückgreifen.
Die fundamentalen Dinge entscheiden sich in der Praxis
Der Zahnarzt kann sich somit besser auf die therapeutischen Entscheidungen konzentrieren, die Diagnosestellung, die Prognose für den endodontisch erkrankten Zahn und die Abstimmung mit dem Patienten (Erhaltung oder Extraktion), die Aufbereitung (zum Beispiel kontinuierlich oder reziprok) und die restaurative Versorgung (zum Beispiel Stift oder nicht, direkt oder indirekt). Das macht die Behandlung von der Wurzel bis zur Krone sicherer, komfortabler und schneller.
Dr. Christian Ehrensberger, Bad Homburg
Dies ist Teil 6 und Abschluss unserer Artikelserie zur kombinierten endodontisch-restaurativen Therapie. Über die folgenden Links gelangen Sie zu den weiteren Teilen:
- Teil 1: Kranker Wurzelkanal: Wie Sie die Behandlung systematisch planen
- Teil 2: Wie Sie möglichst dentinschonend vorgehen
- Teil 3: Endodontische Behandlung: Welche Investition lohnt sich?
- Teil 4: Effizienzgewinne in der „Postendo“
- Teil 5: Ein Block – alles drin? Das sagen Anwender über Celtra Duo
- Teil 6: Endo-Resto: Das Gesamtergebnis muss überzeugen