„Seit Mitte März gehen die Patientenzahlen in den Praxen zurück. Zum einen, weil Patienten Angst haben, sich anzustecken und zum anderen, weil einige Behandlungen aus Infektionsschutzgründen nicht durchgeführt werden sollen. Gleichzeitig gab es auch auf Seiten der Zahnmedizinischen Fachangestellten verständlicherweise Angst vor einer Infektion – vor allem, wenn die persönliche Schutzausrüstung nicht ausreichend zur Verfügung steht, weil die Zahnarztpraxen nur nachrangig damit beliefert werden.
In dieser schwierigen Situation haben wir keine Hilfe von Seiten der Politik erhalten. Im Gegenteil: Wir sind entsetzt, dass unsere Berufsgruppe für die Politik gar nicht existiert und wie sorglos mit unseren Arbeits- und Ausbildungsplätzen umgegangen wird.
Ein angekündigter Schutzschirm wird ohne Begründung zurückgezogen, ohne über die Folgen nachzudenken. Vielen Praxisinhaberinnen und Praxisinhabern bleibt die Wahl zwischen der Kurzarbeit und der Kündigung ihrer Beschäftigten. Fakt ist: Die Kolleginnen, die jetzt aus den Praxen entlassen werden, kommen nicht mehr in diesen Beruf zurück.
Diese Verordnung hat nicht nur eine fatale Auswirkung auf die wirtschaftliche Situation in den Praxen und damit auf die dort beschäftigten Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen. Das ganze System der wohnortnahen zahnmedizinischen Versorgung durch die Teams der Zahnarztpraxen wird bagatellisiert und diskreditiert.“