Die fan-Kolumne von Sylvia Gabel

Wir haben es getan! Nachdem die Arbeitgeberseite seit November eine Hinhaltetaktik mit uns übt, haben wir zum Bundesweiten Warnstreik aufgerufen, dem ersten in der Berufsgeschichte der ZFAs überhaupt. Die zentrale Kundgebung fand am 5. März 2025 in Hamburg statt.

Vielen Patienten und auch vielen Passanten haben wir mitgeteilt, dass unser Einstiegsgehalt nach dreijähriger qualifizierter Ausbildung mal gerade 14,01 Euro beträgt. Da haben sich aber sehr viele gewundert und waren entsetzt. Ebenfalls erwirtschaften wir im Jahr noch nicht einmal einen Rentenpunkt, das heißt am Ende eines langen Arbeitslebens gehen wir in die Altersarmut. Dann geht es zum Sozialamt und Grundsicherung muss beantragt werden. Viele junge Teilnehmerinnen hörten interessiert zu, und meiner Meinung nach ist das Interesse diesen Beruf zu erlernen in dem Moment gestorben. Wen wundert es?

Wir Zahnmedizinischen Fachangestellten leisten im Praxisalltag sehr viel, wir halten die Praxis am Laufen, tragen zur Patientensicherheit bei, sorgen für Mundgesundheit, betreuen Patienten, bereiten Medizinprodukte auf und erbringen die Dokumentation und Leistungsabrechnung. Wir fordern mehr angemessene Wertschätzung und faire Entlohnung unserer verantwortungsvollen Arbeit, und dafür setzen wir uns ein.

Es ist verständlich, dass ein Einstiegs­gehalt von 14,01 Euro nach einer dreijährigen Ausbildung als zu niedrig empfunden wird, um davon eigenständig leben zu können. Unsere Rolle als Fachpersonal, das entscheidend für die Mundgesundheit und Patientensicherheit ist, sollte entsprechend honoriert werden.

Der Warnstreik ist ein wichtiger Schritt, um die Arbeitgeber auf die Situation aufmerksam zu machen und Verbesserungen bei den Gehältern und Arbeitsbedingungen zu erwirken. Es ist sehr lobenswert, dass sich viele Kolleginnen engagieren und für die Rechte und Interessen unserer Berufsgruppe einsetzen.

Bleiben wir standhaft und lassen uns nicht entmutigen − unser Einsatz ist bedeutsam!
Es wird weitergehen und ich hoffe auf eure Unterstützung, denn gemeinsam sind wir stark!

Herzlichst, eure Sylvia Gabel