Der erste Teil dieser Reihe beschäftigte sich mit der erfolgreichen Bewerbersuche. Doch es gilt, Mitarbeiter nicht nur zu finden, sondern diese auch an die Praxis zu binden und zu halten. Die Einführung von Praxisstrukturen kann dabei eine gute Hilfe sein.
Denn spätestens, wenn eine Praxis wächst, mehrere Behandler und viele Mitarbeitern umfasst, stoßen Praxisbetreiber ohne klare Strukturen schnell an ihre Grenzen. In der Folge kann die Motivation der Mitarbeiter sinken, das Klima im Team sich verschlechtern und eine Fluktuation innerhalb des Teams entstehen. Letztlich wirkt sich das auch auf die Wahrnehmung der Praxis durch die Patienten aus.
Doch so weit muss es nicht kommen: Stellen Sie sich Ihre Praxis als Unternehmen vor. Unternehmen brauchen klare Abläufe und professionelle Strukturen. Ihre Praxis braucht diese ebenfalls. Praxisstrukturen sind entscheidend für den Erfolg einer Praxis und sorgen nicht nur für reibungslose Abläufe, sondern auch für ein gutes Teamklima. Mit folgenden Grundideen sind Sie auf dem richtigen Weg.
Für eilige Leser
- Praxisstrukturen haben großen Einfluss auf den Erfolg Ihrer Praxis und auf die Zufriedenheit Ihrer Mitarbeiter.
- Schaffen Sie Strukturen, indem Sie Aufgaben und Zuständigkeiten klar verteilen.
- Organisieren Sie Ihre Mitarbeiter ihren Aufgaben entsprechend in Teams. So übertragen Sie Verantwortung.
- Schaffen Sie gemeinsam Ablaufpläne für alle Standardsituationen in Ihrem Praxisalltag.
- Entwickeln Sie im Team eine Praxisphilosophie, mit der sich die Mitarbeiter identifizieren können.
Klare Aufgabenverteilung
Es fördert die Teamstruktur und die Motivation gleichermaßen, wenn jeder Mitarbeiter genau weiß, was seine Aufgaben sind, wo die entsprechenden Verantwortlichkeiten liegen und für was er zuständig ist. Entwickeln Sie also konkrete Tätigkeitsbeschreibungen für jeden Mitarbeiter und kommunizieren Sie diese in Einzel- oder Teamgesprächen. Sorgen Sie bei Urlauben oder Krankheitsfällen für klare Vertretungsregeln und stimmen Sie diese im Bestfall mit dem gesamten Team ab.
Entwickeln Sie Teams
In einer guten Praxis muss nicht jeder alles machen: Schaffen Sie Struktur, indem Sie Ihre Mitarbeiter in Teams organisieren. So können beispielsweise das Team Abrechnung, das Team Stuhlassistenz und das Team Rezeption entstehen. Die Einführung von Teamleiterstellen kann dafür sorgen, dass mehr Verantwortung auf die Mitarbeiter übertragen wird. So zeigen Sie Wertschätzung und verteilen die Aufgaben effizient.
Standardisierte Abläufe
Auch standardisierte Arbeitsabläufe unterstützen die klare Aufgabenverteilung, sorgen für Effizienz und verhindern Reibereien. Definieren Sie gemeinsam mit Ihrem Team Ablaufpläne für alle Standardsituationen in Ihrem Praxisalltag: Wie sollen Patienten in der Praxis empfangen werden? Was sind die konkreten Schritte einer Behandlung? Wie gehen Sie mit Notfällen um? Halten Sie diese am besten schriftlich fest und gehen Sie die Abläufe mit neuen Mitarbeitern durch.
Ziele und Werte
In Unternehmen gehören sie schon zum Standard, warum also nicht auch in der Praxis? Werte, für die Sie, Ihr Team und Ihre Praxis stehen. Entwickeln Sie gemeinsam, wie Sie wahrgenommen werden wollen, beispielsweise als freundlich, als Praxis mit geringen Wartezeiten oder als gut organisiert. Wenn das Team aktiv an der Entwicklung dieser Praxisphilosophie beteiligt ist, identifizieren sich die Mitarbeiter auch damit und der Teamgeist wird zusätzlich gestärkt.
Tipp
Sie wissen nicht, wo Sie anfangen sollen und wie sich Strukturen in Ihre Praxis implementieren lassen? Der Besuch eines Seminars kann hilfreichen Input und konkrete Anregungen liefern. Wie beispielsweise die Personal-Reihe von BFS und Bianca Rieken. Weitere Informationen: meinebfs.de/personal
(wird fortgesetzt)