Digital Compass Academy: Neue Konzepte zur Personalgewinnung trotz Fachkräftemangel (4)
Der Fachkräftemangel ist eine der größten Herausforderungen für Zahnarztpraxen. Zu wenige qualifizierte Bewerber treffen auf zu viele Praxen, die alle gleichzeitig Personal suchen. Umso entscheidender ist es, qualitativ hochwertige Stellenanzeigen zu verfassen, um potenzielle Bewerber zu erreichen und von der eigenen Praxis zu überzeugen. Denn es gibt einen Weg, um potenzielle Mitarbeiter anzusprechen und zu gewinnen: Social-Media-Recruiting.
In den vorherigen beiden Teilen dieser Serie ging es zum einen um die Gestaltung attraktiver Stellenanzeigen, um damit passende Talente für das Praxisteam zu gewinnen, zum anderen wurde der Nutzen vorgestellt, den eine Bewerber-Landingpage Bewerbern bietet, um den Bewerbungsprozess zu vereinfachen und zu beschleunigen.
In Teil 4 geht es darum, wie man durch die Nutzung von Social-Media-Plattformen eine höhere Reichweite erzielt, um offene Stellen schneller besetzen zu können.
Social-Media-Kampagnen sind heutzutage eine der effektivsten Methoden, um Mitarbeiter zu finden. Viele zahnmedizinische Fachkräfte sind auf verschiedenen Social-Media-Plattformen wie Facebook und Instagram aktiv und verbringen dort viel Zeit. Durch Social-Media-Kampagnen können Zahnarztpraxen potenzielle Mitarbeiter erreichen, die sie sonst vielleicht nicht gefunden hätten.
Social Media strategisch nutzen
Über Social Media können gezielt Mitarbeiter angesprochen werden, die momentan unzufrieden in anderen Praxen arbeiten. Durch eine gut platzierte Anzeige auf Facebook oder Instagram kann man die Aufmerksamkeit von Mitarbeitern erlangen, die auf der Suche nach neuen Herausforderungen sind.
Wenn eine Praxis eine Stelle mit guten Bedingungen und Perspektiven anbietet, kann das die Entscheidung eines potenziellen Mitarbeiters beeinflussen, die aktu-elle unzureichende Arbeitssituation zu beenden und den Arbeitgeber zu wechseln.
Insgesamt ist es wichtig, eine Strategie zu entwickeln, die sowohl organische Posts als auch gesponserte Stellenanzeigen umfasst, um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen. Während organische Posts dazu beitragen können, die Sichtbarkeit der Zahnarztpraxis auf Social-Media-Plattformen zu erhöhen, sind gesponserte Stellenanzeigen effektiver, um qualifizierte Bewerber gezielt anzusprechen und zu gewinnen.
Ein organischer Post wird auf der Seite der Zahnarztpraxis veröffentlicht und ist für alle Nutzer sichtbar, die der Seite folgen. Organische Posts sind kostenlos und erfordern keine zusätzlichen Ausgaben für Werbung. Der Erfolg eines organischen Posts hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab: der Qualität des Inhalts, der Anzahl der Follower und der Aktualität.
Im Gegensatz dazu ist eine gesponserte Stellenanzeige eine bezahlte Anzeige, die gezielt an eine bestimmte Zielgruppe ausgespielt wird. Dies ermöglicht es Zahnarztpraxen, potenzielle Bewerber gezielt anzusprechen und somit die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass die Anzeige von qualifizierten Kandidaten wahrgenommen wird.
Die Erfolgsrate von gesponserten Stellenanzeigen ist in der Regel höher als bei organischen Posts, da sie gezielter und zielgerichteter sind. Gesponserte Stellenanzeigen ermöglichen es Zahnarztpraxen, ihre Anzeige einem größeren Publikum zu präsentieren und somit mehr potenzielle Bewerber zu erreichen. Eine gut durchdachte Kampagne kann somit schnell und effektiv qualifizierte Mitarbeiter für die Zahnarztpraxis gewinnen.
Bilder sagen mehr als tausend Worte
Die Auswahl der Bilder in einer Social-Media-Kampagne kann erheblichen Einfluss auf den Erfolg der Kampagne haben. Bilder sind oft der erste Eindruck, den potenzielle Bewerber von einer Zahnarztpraxis erhalten. Aussagekräftige Bilder können dazu beitragen, dass sich Bewerber mit der Praxis identifizieren und diese als attraktiven Arbeitgeber wahrnehmen.
Auch Authentizität ist ein wichtiger Aspekt, der die Bildauswahl beeinflussen sollte. Es ist wichtig, dass die Bilder realistisch und ehrlich sind und die Kultur und Werte der Zahnarztpraxis spiegeln. Bilder von glücklichen Mitarbeitern, die im Team zusammenarbeiten oder engagiert mit Patienten interagieren, vermitteln eine positive Stimmung und den Eindruck von Zusammenhalt und Teamgeist.
Die Bildauswahl sollte auf die Zielgruppe der Kampagne abgestimmt sein. Wenn beispielsweise eine Stellenanzeige für eine Stelle als ZMF geschaltet wird, können Bilder von einer Person in einer entsprechenden Rolle oder beim Ausüben einer entsprechenden Tätigkeit ein höheres Interesse bei Bewerbern wecken.
Ein absolutes No-Go sollten Stock-Bilder sein. Stock-Bilder sind vorgefertigte Bilder, die von Bildagenturen verkauft werden und oft wenig mit der Realität zu tun haben. Wenn Stock-Bilder in einer Kampagne verwendet werden, könnte der Eindruck entstehen, dass die Zahnarztpraxis unpersönlich oder gar unauthentisch ist. Potenzielle Bewerber könnten den Eindruck gewinnen, dass die Praxis keine
eigene Identität hat und lediglich versucht, eine falsche oder oberflächliche Botschaft zu vermitteln.
Kosteneffektives Recruiting
Ein weiterer Vorteil von Social-Media-Kampagnen ist, dass sie kosteneffektiv sind. Mit einer sorgfältig geplanten und ausgeführten Kampagne können Zahnarztpraxen also ihr Personal finden, ohne dabei das Budget zu sprengen.
Fortbildungsteilnehmer des Recruiting-Manager-Programms erhalten eine individuelle Budgetplanung für deren Kampagnen. Hierbei beziehen wir unter anderem folgende Parameter in die Planung ein: Standort der Praxis, Suchradius, Zielgruppe (Stellenposition), gewünschtes Einstellungsdatum, Anzeigentyp etc.
Voraussetzung für ein überschaubares Budget ist jedoch, dass der Recruiting-Prozess nicht an externe Agenturen abgegeben wird, sondern dass das durch die Recruiting-Manager-Fortbildung erworbene Wissen und das Recruiting-Konzept in die eigene Praxis integriert wird.
Wenn Sie ein funktionierendes Recruiting-Konzept haben, agieren sie nicht nur unabhängig, sondern haben auch einen zeitlichen Vorteil. Sie können auf einen Personalbedarf sofort reagieren und ihren eingespielten Recruiting-Prozess starten. Wer als Zahnarztpraxis in Zeiten des Fachkräftemangels erfolgreich sein will, sollte daher Social-Media-Kampagnen in seine Rekrutierungsstrategie einbeziehen.
Marc Schwindt, Hamburg
(wird fortgesetzt)
Hier geht's zu Teil 3, Erstellung einer Landingpage
Titelbild: Production Perig - stock.adobe.com
Marc Schwindt
Der Autor unserer fünfteiligen Serie zum Social-Recruiting, Marc Schwindt (Hamburg), ist Geschäftsführer der Dental Hoch² Coaching GmbH und der Digital Compass Academy für Zahnärzte. Er kennt die Herausforderungen und den Leidensdruck, den Praxisinhaber aktuell haben, wenn es darum geht, geeignete Mitarbeiter zu gewinnen.
Weitere Informationen erhältlich online auf digital-compass-academy.de.