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Zahnextraktion: The next generation

Zahnextraktion: The next generation

Die Piezochirurgie ermöglicht es dem Anwender, auf sichere und atraumatische Weise einen Zahn zu entfernen. Das selektive Schneidverhalten vereinfacht dabei das Vorgehen und lässt den Behandler auch schwere Zahnextraktionen vorhersagbar und mit reduziertem Risiko meistern.

Der Trend zu minimal-invasivem Vorgehen hat analog zur Humanmedizin auch in der Zahnmedizin Einzug gehalten. Wurden Zähne früher noch von Badern und Barbieren auf eher „brachiale“ Weise mit der Zange oder anderen Hilfsmitteln extrahiert, ist heutzutage vor dem Hintergrund einer möglichst geringen Patientenmorbidität, aber auch mit Blick auf eine spätere prothetische Versorgung ein maximal atraumatisches Vorgehen indiziert.

Neben speziellen Extraktionsgeräten mit eingeschränktem Indikationsgebiet wie dem Benex-Control-System der Firma Meisinger für die Entfernung von Wurzelresten rückte in den vergangenen Jahren der Einsatz der Piezochirurgie immer mehr in den Fokus. Vorteil dieses Systems ist das große klinische Einsatzspektrum. Von externem oder internem Sinuslift über Knochenblockentnahme, Bonesplitting, chirurgischer Kronenverlängerung und Extraktionsmaßnahmen findet die Piezochirurgie heute vielfach Anwendung. Vorteil dieser Technologie ist das selektive Schneidverhalten. So wird Knochen sicher und effektiv geschnitten, Weichgewebe jedoch geschont.

Gegenstand dieses Anwenderberichts soll der Einsatz des Piezotome Cube von Acteon sein, das unserer Praxis freundlicherweise als Leihgerät zum Testen überlassen wurde. Gerade wenn später ein Implantat oder eine Frontzahnbrücke geplant ist, ist es essenziell, dass mit den Geweben so schonend wie möglich umgegangen wird, um eine möglichst optimale Wundheilung mit geringer Resorption der Hart- und Weichgewebe zu erhalten.

Gemeinsam mit der Patientin wurde entschieden, den Zahn zu entfernen und dann später an diese Stelle zu implantieren. Vor dem Hintergrund, dass später ein Implantat an diese Stelle gesetzt werden sollte, war es von besonderer Bedeutung, den Zahn äußert sanft zu entfernen. Dies wurde mit dem Piezotome Cube und den Aufsätzen LC2R und LC2L auf einfache Weise und innerhalb von ca. fünf Minuten erreicht. Zunächst erfolgte eine Lockerung des Zahns, indem der Zahn mit den LC2R- und LC2L-Spitzen drucklos im Bereich des Sulkus „umfahren“ wurde. Anschließend wurde der Zahn ohne Krafteinsatz mit einer Wurzelrestzange aus der Alveole gehoben.

 

Fall 1: Stark zerstörter, wurzelkanalbehandelter Zahn 15

Zahn 15 wurde alio loco vor mehreren Jahren wurzelkanalbehandelt. Leider war die Wurzelkanalbehandlung insuffizient, und es stellte sich in der Röntgenaufnahme eine ausgeprägte apikale Aufhellung dar. Nach Abnahme der Krone zeigte sich, dass der Zahn einen großen Zerstörungsgrad aufwies, der seine Langzeitprognose eher fragwürdig erscheinen ließ.

Gemeinsam mit der Patientin wurde entschieden, den Zahn zu entfernen und dann später an diese Stelle zu implantieren. Vor dem Hintergrund, dass später ein Implantat an diese Stelle gesetzt werden sollte, war es von besonderer Bedeutung, den Zahn äußert sanft zu entfernen. Dies wurde mit dem Piezotome Cube und den Aufsätzen LC2R und LC2L auf einfache Weise und innerhalb von ca. fünf Minuten erreicht. Zunächst erfolgte eine Lockerung des Zahns, indem der Zahn mit den LC2R- und LC2L-Spitzen drucklos im Bereich des Sulkus „umfahren“ wurde. Anschließend wurde der Zahn ohne Krafteinsatz mit einer Wurzelrestzange aus der Alveole gehoben.

Fall 2: Entfernung von 48 und 38 mit stark gekrümmten Wurzeln

Gerade wenn es um die Entfernung von Zähnen in schwer zugänglichen Regionen wie zum Beispiel von Weisheitszähnen geht, ist ein selektiv schneidendes chirurgisches Instrument von unschätzbarem Wert. Beim vorliegenden Patienten sollten 38 und 48 entfernt werden. Im präoperativen Röntgenbild zeigten sich bei beiden Zähnen stark nach distal gekrümmte Wurzeln. Es war somit von einer erschwerten Entfernung auszugehen. Zunächst wurden beide Zähne mit den Ansätzen LC2L und LC2R gelockert. Zahn 48 konnte dann ohne Aufklappen und Teilung des Zahns entfernt werden. Zahn 38 wurde zusätzlich geteilt, dies geschah unter anderem mit der Ninja-Spitze. Im Anschluss war es ohne weitere Osteotomie möglich, die Zahnfragmente zu entfernen.

Dr. Dominik-Patrick Müller, MSc, Wertingen

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