Von den Besten profitieren, Wissenstransfer fördern und Innovationen für Dental 4.0 auf den Weg bringen: Mit dieser Zielsetzung startete Michael Stock (Vertriebsleiter Schütz Dental) das 6. CAD/CAM-Event in Kronberg. Dental 4.0 – Digitalisierung ist mehr als nur CAD/CAM und digitaler Workflow. Vielmehr gelte es, die digitalen Möglichkeiten in allen Bereichen zu nutzen – von der Betriebswirtschaft und Laborführung bis zur Kommunikation und Begeisterung ihrer Kunden. Die Digitalisierung bietet Unternehmen in allen Größen die Chance, sich erfolgreich zu positionieren. Und Schütz Dental hatte dafür ein profundes Fortbildungskonzept mit Teamvorträgen, Keynote-Speakern und erstmalig Table Clinics mit Experten aus CAD und CAM, Praxis und Labor sowie der Material- und Fotowelt eingerichtet, das begeisterte. „Ziel ist, dass Sie nach zwei Tagen mit IHRER persönlich erstellten Liste zurückfahren und Ihr Unternehmen noch erfolgreicher für die Zukunft gestalten“, so motivierte Michael Stock 150 Teilnehmer an zwei Tagen.
Zähne in der DNA
Frühzeitig und professionell die Nachfolge zur 5. Generation! zu regeln - das ist ZTM German Bärs ambitioniertes Ziel bei der Übergabe des Dentalstudios Sankt Augustin an seinen Sohn ZTM Nikolas Bär. In ihrem Teamvortrag stellten sie das langfristige und komplexe Nachfolgekonzept sowie die Zukunftsplanung des Labors vor, die jetzt schon gelebt werden.
Nachfolgekonzept :
- Frühzeitige gemeinsame und partnerschaftliche Leitung des Labors
- Anteile als Schenkung alle 10 Jahre übergeben
- Altersvorsorge: Restübergabe auf Rentenbasis
- Planung rechtlicher, steuerlicher und betriebswirtschaftlicher Faktoren
- Offene Kommunikation an Mitarbeiter, Lieferanten, Banken, Industriepartner und Kunden
- Einbeziehung aller Familienmitglieder
- Kooperativer Führungsstil mit Teambildungsmaßnahmen
Zusammengefasst minimiert das von den beiden engagierten Zahntechnikermeistern gelebte Nachfolgerkonzept die Risiken der Vermögens- und Arbeitsplatzverluste.
Zukunftskonzept für das Dentalstudio Sankt Augustin 4.0:
- Zukunftsorientierte Gestaltung der Aus- und Fortbildung
- Verfolgung der zahntechnischen Standespolitik
- Laborbau 2022: 900 qm Photovoltaik, CO2-neutraler Bau, Wärmepumpen und Wärmerückgewinnung, Dachbegrünung
- 6 E-Tankstellen
- Attraktiver Arbeitgeber mit Wachstum und mehr Digitalisierung
- Ökologische Produktion
- Erhöhung der Attraktivität für Kunden
- Sehnsucht nach „human touch“ in einer von Anonymität und Elektronik geprägten Welt erfüllen
Ein Plädoyer für die digitale Zahntechnik – damit begeisterten Vater und Sohn Bär und zeigten in ihrer Story, dass eine frühzeitige Nachfolgeregelung zu viel Enthusiasmus und Power bei allen Angestellten und Azubis führt.
Intraoralscan ist gekommen, um zu bleiben
Das integrierte digitale Gesamtkonzept von der Diagnostik über die Planung bis zur Therapie ist wesentlicher Bestandteil des Zahnzentrums Frechen. „Ich kann mir ein Leben ohne Digitalisierung, meinem Intraoralscanner und direkte Teamarbeit mit dem Zahntechniker nicht mehr vorstellen,“ teilte Maximilian von Kleinsorgen dem Auditorium mit. Im Zentrum des digitalen Workflows stehen der Intraoralscanner, ZT Florian Rübbeck und „the Beast“ (liebevolle Bezeichnung der Fräsmaschine Tizian 5.2).
Digitales Workflowkonzept im Team:
- Ohne Zahntechniker keine Behandlung
- ZA und ZT arbeiten Hand in Hand und auf Augenhöhe, mit Wertschätzung und gegenseitigem Respekt
- Digitales Know-how inhouse
- Große Serverkapazitäten für Speicherung eigener Daten
DER Intraoralscanner:
- Komplett modellfreies Arbeiten
- Einsatz für festsitzende Versorgungen, KFO und Implantate
- Herkömmliche Abformtechnik bei herausnehmbaren Versorgungen
- Grundlage für Implantatplanung
- Vollanatomische Kronen aus Scans
- Scan direkt nach der Präparation
- Immer Situ-Scans und Scan von der Bisssituation
- CAD/CAM-Herstellung des Langzeitprovisoriums
- Überpresstechnik
- Intraoralscannen ist delegierbar
- Praxiseffizienz und Patientenzufriedenheit
Digital – Was ist der Plan in Zukunft?
- Intraoralscanner in HDR- Qualität (High Dynamic Range - gleichzeitige Aufnahme von drei Bildern)
- 3D-Druck in Multicolor
Auf ihrem eigenen Videokanal „Digital2Dental“ zeigt das Team Maximilian von Kleinsorgen und Florian Rübbeck in kurzweiligen und amüsanten Lernvideos, dass ihr Plan zur Digitalisierung funktioniert.
Dentallabor als Service-Unternehmen des Zahnarztes
„Ganz klar sagen, wohin ich gehe,“ Dr. Michael Sachs prognostiziert goldene Zeiten für die Dentalbranche, „wenn Sie als Laborinhaber Ihr Konzept mit Begeisterung leben.“
Status quo der Zahntechnik:
- Mehr als 47.000 Zahntechniker*innen in ca. 7.000 gewerblichen und 9.000 Praxislaboren mit sehr unterschiedlichen Größen und Strukturen
- Strukturänderungen in Praxen und Laboren
- Zahnarzt- und Dentallaborketten sowie Laborvereinigungen entstehen mit unterschiedlichen Ausrichtungen
- Der Anteil der über 50-jährigen selbstständigen Zahntechniker liegt schätzungsweise über dem mit 30% benannten Gesamtdurchschnitt aller Branchen
- Mehr als 30 % aller Dentallabore müssen sich altersbedingt auf die zukünftige Unternehmensausrichtung konzentrieren
- 2020: 27,3 Mrd € Ausgaben für Zahnmedizin +2,5 % gegenüber Vorjahr
- 2020: 8 Mrd € Ausgaben für Zahntechnik +2,4 % gegenüber Vorjahr
- 2020: 5.000 € Gesundheitsausgaben / Einwohner
Markttrends:
- Wir werden alles drucken können:
- Organnachbildung aus Collagen
- Thema Organspende ist in 10-15 Jahren obsolet
- Technologie:
- Rapid-Manufacturing
- Dental-Monitoring für Patienten
- Material:
- 3D-Druck von Implantaten und Aufbauten aus Titan-Staub
- Digitalisierung:
- Intraoralscanner – 2 – 3 Versorgungsvorschläge aus KI
- Vernetzung:
- Datentransfer
- Elektronische Gesundheitsakte für interdisziplinäre Zusammenarbeit
- Der Patient:
- Oral-Geriatrie: Stärkere Fokussierung auf Best Agers und Seniorenzahnmedizin
- Marketing verstärkt auf Patienten ausrichten
- Patient entscheidet mit, wo sein Lächeln hergestellt wird
- Angebote (HuK) via Internet
Herausforderungen:
- Zahnarztketten, Praxislabore, Feminisierung, Chairside-Lösungen
- Markt / Branche: Fachkräftemangel, Technologiewandel, MDR, Bürokratie, Wettbewerb, Nachfolgeregelungen
- Tagesgeschäft: Zeit für das Wesentliche, Positionierung, Kundenstruktur, Mitarbeiter – wie viele Hüte trage ich?
Motivierendes Fazit von Dr. Michael Sachs: „Lebenserfahrung einbringen – Begeisterung leben und in Visionen denken, damit haben Zahntechniker viele Möglichkeiten zur eigenen Positionierung. Nutzen Sie diese, vor allem auch in der veränderten Außendarstellung als Stütze und Service-Unternehmen für Ihre Partnerzahnärzte.“
Erfolg beginnt im Kopf – Misserfolg auch!
„Niemand gewinnt allein – du kannst es möglich machen“, mit diesem Zitat startete Prof. Dr. Hans-Dieter Hermann seinen Inspirationsvortrag, der das Publikum 90 Minuten lang fesselte. Der Sportpsychologe betreut Spitzensportler und Olympioniken aus über 20 Sportarten. Ende 2004 erfolgte der Ruf von Jürgen Klinsmann als Sportpsychologe der deutschen Fußballnationalmannschaft. Der absolute Höhepunkt folgt auch für ihn zehn Jahre später mit dem Titelgewinn bei der Fußball-WM in Brasilien. Was wir von Spitzensportlern für ein eigenes Mindset übernehmen können, fasste der Sportpsychologe zusammen:
Mindset:
- Folge Deinem Herzen
- Setze Dir Ziele, die Du Dir selbst zutraust
- Ohne mentale Vorbereitung werden Ziele nicht erreicht: Sportler gehen auch immer aus einem guten Training in ein Spiel
- Respekt gegenüber Anderen
- Prävention für eigene Gesundheit
- Erkenne eigene Stärken und Schwächen
Erfolgsprinzipien:
- Umgang mit der eigenen Energie
- Regenerationsphasen einbauen
- Akku aufladen
- Gegenwelt einrichten
Prof. Dr. Hans-Dieter Hermann stellte die Erfolgspyramide als Technik zur Teamentwicklung vor, mit der sich u.a. die deutsche Fußballnationalmannschaft auf Länderspiele vorbereitet.
Erfolgspyramide:
- Praktische Unterstützung im Team: Spirit, Leidenschaft, Inspiration, Motivation, Begeisterung
- Fachliche Unterstützung: Disziplin, Respekt, Teamgeist, Wachsamkeit für das Team
- Emotionale Unterstützung: „jemandem ein Ohr schenken“
„Jeder Beitrag in jedem Unternehmen / Mannschaft ist wichtig,“ deshalb ist die gemeinsam erstellte Pyramide eine sehr gute Basis für den Teamauftritt, denn so sagte es der Nationaltrainer Hansi Flick: „Erfolg hat, wer andere erfolgreich macht!“ Mit dieser Botschaft endete der Inspirationsvortrag mit tosendem Applaus für Prof. Dr. Hans-Dieter Hermann.
Table Clinics mit hohem Wissenstransfer
Praxisnah mit vielen Tipps und Tricks gestaltete sich das neue Veranstaltungsformat der Table Clinics am Samstag. CAD- und CAM-, Material-, Dentist- und Lab-Experts gaben Einblick in ihre Fachgebiete und führten lebhafte Frage- und Diskussionsrunden:
Material-Experts
Laura Tilly und Holger Schönke
- Überlegt eingesetzte Materialien mit abgestimmten Frässtrategien erweitern den Nutzen eines CAD/CAM Systems
- Schütz Dental bietet neben einem vollständigen Blanksortiment 168 optimierte und geprüfte Strategien
- PMMA, Wachs und Zirkonoxid sind sich ergänzende Materialien. Fertigung einer Versorgung zunächst in Wachs oder PMMA: Gerüstanprobe, Prüfung Biss und Ästhetik, Modifikation à erst dann definitive Fertigung = Reduktion von vielen Stressfaktoren
- Moderne Zirkonwerkstoffe– perfekt abgestimmt auf die Anforderungen monolithischer Konstruktionen - priti multicolor Translucent und priti perfect
CAD-Experts
Alexander Lochmann
- Konstruktion der digitalen Schnarcherschiene im exocad DentalCAD 3.0 Galway im Handumdrehen
- Design einer Oberkieferschiene, Herstellung im Fräs-/3D-Druckverfahren als feste PMMA-Schiene
- Schnittstellenfreiheit beim Import zusätzlicher Daten im exocad DentalCAD à Gewinn eines deutlichen Vorsprungs bei der täglichen Konstruktionsarbeit
CAD-Experts
Matthias Zimmerer
- Daily Business mit exocad DentalCAD Galway – der Weg zur voll digitalen Interimsprothese
- Provisorisch gut – exocad als Arbeitstier für den Alltag
- Tipps und Tricks für CAD-Konstruktionen mit dem Blick über den Tellerrand hinaus
CAM-Expert
Andi Ahlers
- Vorstellung des Upgrades von Tizian CAM Pro V 3.0 zu V 4.4
- Multithreading – Berechnung und gleichzeitiges Arbeiten mit der Software möglich
- Perfektes Nesting mit optimierter Rohlingsauswahl für Jobs
Dentist-Experts
Dr. Nadine Buchholz und Carsten Leimeister
- Digital basierte Kiefergelenksregistrierung und Intraoralscan im Praxis- und Laboralltag. Terminablauf in der Praxis à Durchführung in der Software
- Voll digitale individuelle Versorgungen, die passen! Die modellfreie Schiene ohne Einartikulieren und physisches Modell mit voller Funktion
- Digitale Transformation in der Praxis. Infosammlung und Digitalisierung für das Labor: Zähne, Gesicht mit Face Scan App, Wünsche des Patienten und Funktion - alles für ein perfektes Lächeln
Lab-Experts
Jochen Peters und Silvio Dornieden
- Analoges Verständnis als Voraussetzung für einen optimalen digitalen Workflow
- Entscheidende Weichenstellungen erfolgen in der Praxis durch funktionsgerechte Präparationen, Bisse, Provisorien etc.
- Kenntnisse zu den Bereichen Funktion, Dysfunktion / Parafunktion zur Vermeidung von Frakturen im Front- und Seitenzahnbereich sowie zur Minimierung von Einschleifmaßnahmen in Praxis und Labor
Taktil-Expert
Sascha Greiner
- Taktil ist kein Schritt zu viel auf dem Weg zur perfekten Doppelkrone im digitalen Bereich
- Verständnis für die Unterschiede zwischen optischen und taktilen Scans, die Anwendung sowie Datenmatchin
- Einstellung und Finetuning der Parameter für die erfolgreiche Gestaltung von digital gefertigten Teleskopen
Foto-Experte
Kirsten von Bukowski
- Verbesserte Kommunikation der Zahnarztpraxis mit dem zahntechnischen Labor, damit einzelne Patientenfälle besser dokumentiert werden
- Die richtigen Einstellungen an der Kamera - nie wieder unscharfe Fotos – von Zahn 1 bis Zahn 7 ist alles scharf
- Erstellung von hochwertigem Content für Social Media mit hervorragenden Zahnfotos
Schütz schützt: Das 6. CAD/CAM-Event von Schütz Dental fand im CAMPUS Kronberg unter den gesetzlich vorgeschriebenen Hygiene- und Sicherheitsstandards statt. Erneut zeigte das Team von Schütz Dental seine Professionalität bei der Auswahl von aktuellen Themen und präsentierte sich als Netzwerkpartner mit Persönlichkeit und ausgeprägtem family & friends-Gedanken.