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„Innovation funktioniert selten reibungslos“

„Innovation ist oft mit einem Kampf verbunden. Als die DZW auf den Markt kam, war es auch nicht einfach. Aber wir haben uns durchgesetzt.“ Mit diesen Worten läutete der Herausgeber der DZW – Die ZahnarztWoche, Prof. Dr. Rolf Hinz, den Vorabend zur 8. DZW-Jahresfachtagung in Herne ein. "Innovation funktioniert selten reibungslos."

Der feierliche Abend in der „Alten Druckerei“ diente auch und vor allem dazu, diejenigen vorzustellen, die künftig die Geschicke der DZW neu-, mit- und umgestalten werden. Joachim Bohl, seit März als Hauptgeschäftsführer mit an Bord: „Wir wollen uns verändern. Wir wollen neue Dinge tun. Dazu hilft es auch, neue Köpfe zu haben.“

Prof. Okke Schlüter stellte einen Weg vor, wie man innovative Ideen kundenzentriert präsentieren kann.

Prof. Okke Schlüter stellte einen Weg vor, wie man innovative Ideen kundenzentriert präsentieren kann.

Mit den „neuen Köpfen“ meinte er zum Beispiel Chefredakteur Marc Oliver Pick, der sich in der DZW zunächst als Redakteur und dann als Online-Chefredakteur einen Namen gemacht hatte. „Ich freue mich über die Herausforderung. Wir, das Redaktionsteam der DZW, möchten das Profil der DZW weiter schärfen und noch näher an unsere Leser heranrücken“, erklärte er, bevor Lars Lehmanski, neuer Verlagsleiter und Chef des Mediateams, das Mikrofon ergriff. „Der Wandel begleitet uns“, erklärte er und betonte, dass die Digitalisierung noch stärker in den Fokus rücken werde.

Wie schon im Jahr zuvor wurden bei der Abendveranstaltung junge Zahnärzte ausgezeichnet, die Biss bewiesen und Problemen bei der Praxisgründung erfolgreich getrotzt haben. Der Erfolg der Preisträger soll zugleich Inspiration für weitere junge Zahnmediziner sein.

LUXX Award 2017: Dr. Therese Nordmann und Dr. Torben Steinberg aus Bonn sind LUXX des Jahres 2017 geworden. Im Video berichten sie, was das Besondere an ihrer Praxis ist und was sie mit dem Preisgeld vorhaben.

LUXX award – ausgezeichneter Gründer-Mut

Erstmalig wurde ehrenamtliches Engagement mit einem LUXX-Award geehrt. Der Preis ging an den Zahnärzteverein Schwedt. Freudestrahlend nahmen Dr. Jana Stumpf und Dr. Marco Stumpf ihre Statue und die Urkunde für den Verein entgegen.

Unter Applaus erhielten zudem Dr. Therese Nordmann und Dr. Torben Steinberg aus Bonn, Dr. Julia Witthohn aus Stade sowie Dr. Holger Nüllmann und Dr. Marco Volmer aus Hameln die LUXX-Auszeichnungen. Leider konnte Dr. Marie Isabel Held aus Willich den Preis nicht persönlich entgegennehmen, sie freue sich aber sehr über die Auszeichnung. Mehr über die LUXXter und die neue Ausschreibung des Awards, die am 15. Oktober 2017 beginnt, gibt es auf www.luxxaward.de.

Innovationen – und warum es nicht leicht ist, sie zu schaffen

„InnoWHATion?! Am Anfang war die Idee“. In das eigentliche Thema der Jahresfachtagung, die am Folgetag mit spannenden Vorträgen an der Haranni Academie stattfand, führte Prof. Dr. Rolf Hinz, Verlagsgründer, DZW-Herausgeber und Erfinder zahlreciher Innovationen, ein. Er erinnerte an die Innovationen, die in seiner Unternehmerlaufbahn erfolglos blieben – sei es, weil der Markt (noch) nicht reif war, sei es, weil äußere Umstände den Erfolg verhinderten. „Innovation klingt zwar gut, kann aber gefährlich werden“, warnte er die rund 80 Teilnehmer der Tagung.

Thomas Hegemann, der eloquent durch die Jahresfachtagung moderierte, gab in seinem Einstiegsvortrag Unternehmenslenkern wertvolle Tipps zum Thema Innovationsgeist und -kultur. „Innovationen sind expeditionshaft“, sagte der langjährige und international erfahrene Unternehmensberater. Sie seien „Expeditionen ins Ungewisse“, auf denen man gerade das Nicht-Wissen aushalten und vor allem festgefahrene Denkmuster erkennen und brechen müsse – und zwar die eigenen.

Innovationen nur durch Arbeiten an sich selbst

Arbeiten an sich selbst, an den eigenen Eigenschaften, sei für Innovationsstärke am wichtigsten, betonte er. Daran knüpfte Dr. Okke Schlüter, Professor für Medienkonvergenz im Studiengang Mediapublishing an der Hochschule der Medien in Stuttgart (HdM), an. Verkrustetes, altes Denken zu überwinden, um etwas Neues zu erfinden, sei besonders wichtig, um intelligente Innovationen zu schaffen. Die Fähigkeit, ressourcenschonend zu scheitern, sei eine elementare Voraussetzung.

DesignAgility als zielführendes Prinzip

In seinem Vortrag stellte er DesignAgility als eine zielführende Methode vor, um neue Produkte und Services kollaborativ und nutzerzentriert zu entwickeln. Er animierte die Teilnehmer, diese Innovationsmethode, die er zusammen mit Stefanie Quadde entwickelt hatte, in einem Workshop direkt auszuprobieren.

Bernd Meyer, der für das Zentrum für Innovation und Technik in Mühlheim/R. (ZENIT) als Projektleiter für Innovationsmanagement arbeitet, ging auf die Möglichkeiten und Fallstricke bei der Finanzierung innovativer Ideen durch Fördermittel ein. „Man kauft damit auch immer die dahinterstehenden Pflichten mit“, betonte er, sagte aber auch: „Es gibt keine Idee, die nicht förderfähig ist.“

Alles hängt von der inneren Einstellung ab

Als Vierter im Bunde ging schließlich Marcus Rübbe, selbstständiger Unternehmer sowie Lehrbeauftragter und Fachautor für Business Coaching und Change Management, auf die „Zukunft des Gehirns“ ein. Er ermutigte die Teilnehmer, quer zu denken und die eigene Haltung zum Thema „Innovation“ zu reflektieren. Denn, so Rübbe: „Alles fängt mit der inneren Einstellung an.“ Viele Erwachsene würden durch die eigenen Zweifel gebremst und verließen deshalb ungern ihre Komfortzone. „Doch ohne Risiko gibt es keine Innovation.“

Aus heutiger Sicht unmöglich, aber wünschenswert

Zum Abschluss lieferte Thomas Hegemann noch einen Ausblick: „Was ist aus heutiger Sicht unmöglich, aber für die Zukunft wünschenswert?“ Schließlich mache den Menschen Folgendes aus: dass "aus dem Gedanken ans Fliegen irgendwann eine Boeing herauskommt".

2018: Industrie 4.0 und Künstliche Intelligenz

An das Thema Zukunft wird auch im kommenden Jahr angeknüpft. Im Fokus der 9. DZW-Jahresfachtagung im September 2018 steht das Thema „Industrie 4.0. – Metabegriff der Produktions- und Wertschöpfungssysteme“. Auf Schwerpunkte wie Assistenzsysteme, Künstliche Intelligenz und das Internet der Dinge dürfen Sie schon jetzt gespannt sein!
jc/sto