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Den Angstpatienten abholen

Der Kommentar von Chefredakteur Marc Oliver Pick  

Viele Menschen verbinden den Zahnarztbesuch mit Schmerzen. Wenn zum Beispiel Karies entdeckt wird und der Zahnarzt die Diagnose ­verkündet und gleich danach das weitere Vorgehen erläutert und sich um das Loch im Zahn kümmert. Je nach Ausdehnung und Tiefe der Läsion muss mehr oder weniger invasiv alles unternommen werden, um die Karies zu entfernen. Das wiederum kann mit Schmerzen verbunden sein. Zum Glück gibt es potente Anästhetika, die den Patienten die Behandlung zum einen kaum spüren lassen, zum anderen dem Zahnarzt erlauben, sich in aller Ruhe ­darum zu kümmern, den Zahn wieder auf Vordermann zu bringen.

Kein Grund also für den Patienten, den Besuch in der Zahnarztpraxis aufzuschieben, sondern Grund genug, sofort aktiv zu werden, bevor größerer Schaden entsteht – am besten regelmäßig und mit System. Und noch besser, indem man die Zähne ­regelmäßig professionell pflegen lässt.

Trotz schmerzfreier Behandlungsmöglichkeiten

Trotz all der Möglichkeiten der modernen Zahnheilkunde, Schäden durch Prävention gar nicht erst entstehen zu lassen, trotz ausgefeilter und schmerzfreier Behandlungsmöglichkeiten gibt es immer noch zahlreiche Patienten, die es schon beim bloßen Gedanken an den Zahnarztstuhl mit der Angst zu tun bekommen. Als Folge nehmen sie viel zu lange Beschwerden oder sogar Schmerzen in Kauf, schieben nötige Behandlungen vor sich her und ­machen erst dann einen Termin, wenn es nicht mehr auszuhalten ist oder das dentale Problem schon nach außen sichtbar ist. Mitunter vergehen Jahre, bis der Leidensdruck groß genug ist, sich endlich um seine Zähne zu kümmern. Bei rund 10 Prozent der Menschen in Deutschland ist die Angst vor dem Zahnarzt so ausgeprägt, dass sie schon regelrechten Krankheitswert hat.

Gegen die Angst vorm Zahnarzt gibt es ein einfaches Mittel: eine einfühlende und ermunternde Patientenansprache und letztlich die Erfahrung einer schmerzfreien Behandlung. Und es gibt einen Aktionstag, der Patienten ermutigen soll, den Schritt in die Praxis zu wagen und sich seiner Zahnärztin oder seinem Zahnarzt anzuvertrauen. Der „Ich-liebe-meinen-Zahnarzt-Tag“ am 2. Juni (eine Initiative der ­Informationsstelle für Kariesprophylaxe – IfK) ist der perfekte Tag, um als Praxis in diesem Jahr die Zahnarztangst zu thematisieren und Patienten aufzuklären, dass ihre Angst zwar nachvollziehbar, aber unbegründet ist. Der Aktionstag ist außerdem die perfekte Gelegenheit, die Benefits regel­mäßiger Vorsorge und/oder professioneller Prävention zu kommunizieren.

Zwei oder drei Jahre mit Abwesenheit geglänzt

Jeder Patient, der sich in der Praxis gut aufgehoben und angenommen fühlt, wird diese positive Erfahrung gerne an Freunde und Familie kommunizieren. Viele Patienten haben nach einer eventuellen coronabedingten „Praxisabstinenz“ die eine oder andere „Baustelle“ im Mund, die angegangenen werden muss. Vielen dieser Patienten, die aus unterschiedlichen Gründen zwei oder drei Jahre mit Abwesenheit geglänzt haben und jetzt wieder zum Zahnarzt gehen, machen sich Gedanken darüber, was sich eventuell alles aufgestaut hat, und kommen weniger entspannt als vor Corona in die Praxis – auch wenn sie gar nicht zu den ängstlichen Patienten gehören.

Es gibt auf Angstpatienten spezialisierte Praxen, die etwa mit Hypnose oder anderen Entspannungstechniken arbeiten. Aber es gibt auch die 10 Prozent aller Patienten, die massiv unter Zahnarztangst leiden, und wahrscheinlich noch weit mehr, die weniger stark davon betroffen sind. Das ist ein großes Patientenpotenzial auch für nicht explizit spezialisierte Praxen. Warum nicht routinemäßig auch jenseits des Anamnesebogens („Leiden Sie unter Behandlungsangst?“) im Begrüßungs-Smalltalk das Thema kurz ansprechen – und entsprechend reagieren?

Machen Sie doch aus dem „Ich-liebe-meinen-Zahnarzt-Tag“ ein „Ich-liebe-meinen-Zahnarzt-Jahr“. Ihre Patienten werden das zu schätzen wissen.