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Aufklärung und Motivation mit Apps

Kind Zähne putzen Smartphone

Die Prävention und Gesundheitsförderung vor Zahn-, Mund- und Kie­ferkrankheiten bei Kindern und Jugendlichen ist von großer Be­deutung [1]. Die Alltagsrealität in Zahnarztpraxen bei der Betreuung von Kindern und Jugendlichen ist eine halb- oder vierteljährliche Begegnung, abhängig vom individuellen Kariesrisiko, mit entsprechen­der Remotivation, Mundhygieneinstruktionen und der Aufklärung der Patienten und ihrer Eltern.

Mehrjährige kieferorthopädische Phasen, körperliche oder geistige Einschränkungen oder besondere soziale Umstände der Kinder und Jugendlichen können die behandelnden Teams vor zusätzliche Herausforderungen bei der Motiva­tion zur Umsetzung der Empfehlungen rund um das Thema Mundgesundheit stellen. Hier bieten digitale Applikationen ergänzend weitere Möglichkeiten über die regelmäßigen Kontrolltermine in der Zahnarztpraxis hinaus und dort, wo sie bisher die jungen Patienten nicht erreichen konnten, bei mundgesundheitsfördernden Aktivitäten zu unterstützen. Sowohl Kinder und Jugendliche als auch Eltern, Angehörige und Betreuer können damit zu „Mundgesundheits-Mentoren“ werden.

Stabile Mundgesundheit durch Gamifi­cation und Incentives

Bei Kindern und Jugendlichen mit multiplen kariösen Defekten stellt sich die Frage, wie man nach einer erfolgreichen Sanierung für die Zukunft eine stabile Mundgesundheit erhalten kann, auch mit Hinblick auf das Erwachsenenalter. Die Erhaltung der Mundgesundheit beginnt mit Prävention und Kommunikation. In Gesprächen mit Eltern, Betreuern oder Angehörigen geht es auch darum, dass die Motivationslage mit zunehmendem Abstand zum Kontrolltermin nachlassen kann. Digitale Applikationen sind neue erweiterte Möglichkeiten, die Patienten in ihrer Alltagsrealität neu und dau­erhaft zu remotivieren.

Dabei werden sie mit „Gamifi­cation“ (spielerischer Ansatz) und „Incentives“ (Belohnungsanreizen) alters- und interessengerecht angesprochen. Digitale Applikationen, aber auch Youtube-Videos und bestimmte Aufklärungs- und Motivationsvideos in etablierten zahnärztlichen Softwareprogrammen können eben durch die Integration von Musik, Foto- und Videofunktionen, Anschauungsmaterialien und das Archivieren von beispielsweise zurückliegenden „Zahnputzleistungen“ die jungen Patienten ganz neu und völlig anders als bisher ansprechen.

Zusätzlich können nun Eltern, Angehörige oder auch Betreuer zu „Mundgesundheits-Mentoren“ außerhalb der Zahnarztpraxis werden, indem sie nach individual­prophylaktischen und dentalhygienischen Maßnahmen zusätzlich ein oder mehrere Links zu digitalen Applikationen, YouTube-Videos oder Videos erhalten, mit denen zwischen den Kontrollterminen zu Hause gearbeitet werden kann. Hier spielt das Feedback an die Praxis eine wichtige Rolle. Denn die Rückmeldung an das Team, welche digitale Applikation nützlich war oder individuell weniger gut ankam, kann dabei unterstützen, weitere Empfehlungen für digitale Applikationen zu geben.

Förderung der Akzeptanz bei jungen Patienten

Das Bundesgesundheitsministe­rium hat in seiner Broschüre „Digitale Gesundheit 2025“ [2] betont, dass die Digitalisierung nur gemeinsam gelingt. Für uns in der Zahnarztpraxis bedeutet das hinsichtlich der Empfehlung digitaler Applikationen an Patienten, dass wir vorab prüfen müssen, wie die Inhalte und Empfehlungen in diesen Apps einzuordnen sind. Wir sind auf die Akzeptanz der Kin­­der, Jugendlichen und ihrer Eltern angewiesen. Nicht alle digital verfügbaren Angebote im Gesundheitsbereich sind uneingeschränkt empfehlenswert, und daher ist die digitale Kompetenz des gesamten Teams heutzutage ein Bestandteil der Leistungsfähigkeit jedes Gesundheitsbetriebs. Wir können uns im Bereich der Prävention und Dentalhygiene nicht auf die ana­loge Kernkompetenz eingrenzen, sondern sind gefordert, auch im Bereich der Innovationen und Digitalisierung an den Themen und Entwicklungen dranzubleiben.

Der Patient steht im Mittelpunkt und erlebt gefühlsmäßig, was die Praxis als Erlebnisqualität bietet [3]. Eine Recall-E-Mail mit ein oder zwei neuen Links neuer digitaler Applikationen oder eine angehängte kurze Videonachricht, sei diese standardisiert oder sehr individuell, stärkt die Patientenlo­yalität zum Gesundheitsbetrieb und bietet Differenzierungsmöglichkeiten zu Wettbewerbern. Der Umgang mit Tablets, Smartphone oder YouTube-Videos ist vielen jungen Patienten heutzutage selbstverständlich [4].

Höhere Akzeptanz für die Relevanz der Mundgesundheit

Die Ansprache dieser jungen Zielgruppe sollte somit seitens der Arztpraxis auch auf diesen digi­talen Ebenen erfolgen können, damit eine höhere Akzeptanz für die Relevanz der Mundgesundheit erzielt werden kann. Die Eltern werden wiederum, ausgestattet mit Hinweisen und Links zu hochwertigen digitalen Applikationen und Videos, in die Lage versetzt und befähigt, als „Mundgesundheits-Mentoren“ ihre Kinder positiv zu unterstützen, und motivieren dazu, täglich an der Mundgesundheit zu arbeiten. Dadurch gewinnen die Eltern auch eine höhere Akzeptanz ihrer Kindern bei der Umsetzung des täglichen Zähneputzens.

In letzter Konsequenz werden die Eltern selbst bei der wichtigen Vorbeugung vor Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten von Erwachsenen und der Bedeutung [5] davon profitieren, denn die in den digitalen Applikationen und Videos gewonnenen Erkenntnisse prägen ihr eigenes Verhalten ebenso.

Prof. Dr. Dr. Philipp Plugmann, Leverkusen

Beispiele für Videos und Apps:

Literatur

[1] Plugmann, P. (2021). Zahn-, Mund-und Kieferkrankheiten bei Kindern und Jugendlichen–Prävalenz, Bedeutung und Implikationen für die Prävention und Gesundheitsförderung. In Prävention und Gesundheitsförderung (pp. 897-904). Springer, Berlin, Heidelberg.
[2] BMG: Digitale Gesundheit 2025, abgerufen am 03.12.21.
[3] Johannes, H., & Wölker, T. (2012). Qualität in der Arztpraxis. In Arbeitshandbuch Qualitätsmanagement (pp. 1-10). Springer, Berlin, Heidelberg.
[4] Waller, G., Willemse, I., Genner, S., Suter, L., & Süss, D. (2016). JAMES: Jugend, Aktivitäten, Medien-Erhebung Schweiz.
[5] Plugmann, P. (2021). Zahn-, Mund-und Kieferkrankheiten bei Erwachsenen–Prävalenz, Bedeutung und Implikationen für die Prävention und Gesundheitsförderung. In Prävention und Gesundheitsförderung (pp. 889-896). Springer, Berlin, Heidelberg. 

Philip Plugmann Prof. Dr. Dr. Philipp Plugmann ist seit 2020 Professor für Interdisziplinäre Parodontologie und Prävention im Bachelorstudiengang Dental Hygienist am Campus Leverkusen der SRH Hochschule für Gesundheit. Nach dem Studium der Zahnmedizin und dem Staatsexamen promovierte er 2005, berufsbegleitend zur Praxisgründung, an der Universitätsklinik Köln in der Abteilung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie. Zusätzlich schloss er berufsbegleitend 2013 das mehrjährige Promotionsstudium in Medizinischen Wissenschaften an der Privaten Universität des Fürstentums Liechtenstein (UFL) ab. Er ist Zahnarzt, zertifizierter Implantologe (BDIZ), besitzt den Master of Science in Parodontologie und Implantattherapie der DG Paro, den Master of Business Administration mit Schwerpunkt Health Care Management und den Master of Science in Business Innovation.