Wer träumt nicht davon, während der Ausbildung für ein Praktikum ins Ausland zu gehen? Vielleicht nach Frankreich oder England oder doch in den hohen Norden nach Norwegen oder Island? Doch die Fragen nach Finanzierung, Wohnungssuche oder nötigen Sprachkenntnissen bleiben. Antworten darauf und Hilfestellung bei der Organisation des Auslandspraktikums bietet die Webseite machmehrausdeinerausbildung.de. Sie ist ein Angebot der Nationalen Agentur beim Bundesinstitut für Berufsbildung (NABIBB).
Azubis und Berufsschüler finden darin auch Tipps und Erfahrungsberichte rund um das Thema Auslandsaufenthalte mit Erasmus+.
Förderprogramm der EU
Erasmus+ ist ein Förderprogramm der Europäischen Union (EU). Es fördert Lernen und Zusammenarbeiten in Europa in den Bereichen Bildung, Jugend und Sport. Das Programm möchte vor allem junge Menschen unterstützen, interkulturelle Kompetenzen zu erwerben und fit für den Arbeitsmarkt zu werden, beispielsweise mittels eines Auslandspraktikums.
Auch Sprachkurs kann besucht werden
Ein Auslandspraktikum mit Erasmus+ kann zwischen zwei Wochen und zwölf Monaten dauern. Laut Berufsbildungsgesetz sind Auslandspraktika bis zu einer Dauer von maximal einem Viertel der Ausbildungszeit möglich. Bei einer dreijährigen Ausbildung kann das Praktikum also bis zu neun Monate dauern. Der beste Zeitpunkt für einen Auslandsaufenthalt ist oft nach der Zwischenprüfung. Die meiste Zeit im Ausland arbeitet man im Praktikumsbetrieb. Manche Praktikanten besuchen im Ausland aber erst noch einen Sprachkurs.
Einige Kammern oder Berufsschulen schicken mehrere Azubis, Schüler oder Schülerinnen als Gruppe ins Ausland. In diesem Fall gibt es oft vor Ort ein Freizeitprogramm, das beispielsweise die Partnerberufsschule im Ausland organisiert. Ein solcher Aufenthalt in der Gruppe gibt Sicherheit. Alleine reisen ist hingegen eine Herausforderung, die selbstständiger macht.
Der beste Zeitpunkt für einen Auslandsaufenthalt ist oft nach der Zwischenprüfung.
Wer ist antragsberechtigt?
Nicht nur während der Ausbildung, sondern auch bis zu zwölf Monate nach dem Abschluss beziehungsweise während der Weiterbildung zum Meister können Interessenten an Erasmus+ teilnehmen. Die deutsche Staatsbürgerschaft ist nicht nötig. Es gibt zwar keine offizielle Altersgrenze, aber ein Mindestalter von 18 Jahren wird empfohlen. Ob man weitere Kriterien erfüllen muss, hängt von einzelnen Vorgaben beispielsweise der Berufsschule, Kammer oder des eigenen Betriebs ab.
Auf machmehrausdeinerausbildung.de finden Azubis nicht nur Fragen und Antworten rund ums Praktikum im Ausland, sondern auch Videos von Azubis während ihrer Auslandspraktika-Zeit und deren Erfahrungsberichte.
Bewerbungstipps für ein Auslandspraktikum
- In vielen Ländern ist es nicht üblich, ein Praktikum zu machen, anders als in Deutschland. Deshalb sollte in der Bewerbung stehen, was man genau vorhat.
- In vielen Ländern gibt es kein duales Ausbildungssystem wie in Deutschland, sondern nur ein rein schulisches. Deshalb können die Unternehmen die Fähigkeiten junger Leute, die bereits in Deutschland vieles gelernt haben, nur schwer einschätzen. Folglich ist es wichtig, in der Bewerbung klar zu zeigen, was man bereits gelernt hat und welche praktischen Arbeiten man ausführen kann.
- Massenmails sind wenig Erfolg versprechend. Besser ist es, klarzustellen, weshalb man genau in dem angeschriebenen Unternehmen arbeiten möchte und welchen Vorteil das Unternehmen davon haben wird. Wichtig ist, die richtige Ansprechperson herauszufinden, beiso über die Firmenwebsite.
- Das Vorstellungsgespräch findet meist am Telefon statt, möglicherweise auf Englisch. Es lohnt sich, vorher Fachvokabeln herauszusuchen und die Antworten auf die wichtigsten Fragen vorher zu üben.
Auf der Webseite gibt es auch eine Checkliste, die Azubis hilft, was sie vor, während und nach dem Praktikum beachten sollten