Die fan-Kolumne von Sylvia Gabel
Der Gesundheitssektor, ein Eckpfeiler unserer Gesellschaft, steht vor zahlreichen Herausforderungen, die das Wohlergehen der Mitarbeitenden und die Qualität der Patientenversorgung beeinträchtigen. In diesem Artikel werden die drängendsten Probleme beleuchtet, mit denen ZFAs konfrontiert sind: schleppende Tarifverhandlungen, fehlende Wertschätzung, frustrierte Kolleginnen, der Zustrom von Quereinsteigern, mangelnde Patientensicherheit, hohe Lebenshaltungskosten und die Abwanderung von Fachkräften in andere Berufsfelder.
Tarifverhandlungen spielen eine wesentliche Rolle bei der Sicherstellung fairer Löhne und Arbeitsbedingungen. Doch oft ziehen sich diese Verhandlungen in die Länge und lassen die Beschäftigten in Ungewissheit über ihre finanzielle Zukunft. Langwierige Tarifverhandlungen führen zu Frustration und Unsicherheit, was das Arbeitsklima negativ beeinflusst und die Motivation der Mitarbeitenden mindert. Diese Unsicherheit kann sich auf die Qualität in der Praxis auswirken, da die Beschäftigten sich weniger auf ihre Aufgaben konzentrieren können.
Anerkennung ist essenziell
Ein weiteres gravierendes Problem ist die mangelnde Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitenden in den Praxen. Trotz ihrer entscheidenden Rolle erfahren viele ZFAs wenig Anerkennung für ihre harte Arbeit und ihr Engagement. Diese fehlende Wertschätzung äußert sich nicht nur in unzureichenden Gehältern, sondern auch in mangelnder Unterstützung durch Vorgesetzte und nicht angebotenen Karrieremöglichkeiten. Ein Gefühl der Wertschätzung ist jedoch essenziell, um die Zufriedenheit und Bindung der Mitarbeitenden zu gewährleisten.
Die genannten Probleme tragen maßgeblich zur Frustration der Kolleginnen bei. Der ständige Druck, die hohe Arbeitsbelastung und die unzureichende Vergütung führen dazu, dass viele ZFAs an ihre Grenzen stoßen. Diese Frustration kann zu Burnout, hoher Fluktuation und letztlich zu einer Verschlechterung der Patientenversorgung führen. Eine kontinuierliche Überlastung der Mitarbeitenden gefährdet nicht nur deren Gesundheit, sondern auch die Sicherheit und das Wohl der Patienten.
Der Zustrom von Quereinsteigern in den Gesundheitssektor stellt eine weitere Herausforderung dar. Während Quereinsteiger eine wertvolle Ergänzung sein können, fehlt ihnen oft die spezifische Ausbildung und Erfahrung, um den hohen Anforderungen des Gesundheitswesens gerecht zu werden. Dies kann zu Unsicherheiten und einem erhöhten Einarbeitungsaufwand führen, der die ohnehin schon überlasteten Fachkräfte zusätzlich belastet.
Patientensicherheit muss gewährleistet bleiben
Ein Hauptanliegen in den Praxen ist die Gewährleistung der Patientensicherheit. Doch die oben genannten Herausforderungen gefährden diese Sicherheit erheblich. Übermüdete, frustrierte und unterbezahlte ZFAs sind eher anfällig für Fehler, die Konsequenzen haben können. Eine unzureichende Ausbildung und mangelnde Erfahrung von Quereinsteigern erhöhen dieses Risiko zusätzlich. Es ist unerlässlich, optimale Arbeitsbedingungen und ausreichende Entlohnung zu schaffen, um die Patientensicherheit zu gewährleisten.
Die hohen Lebenshaltungskosten in vielen Regionen sind ein weiteres Problem. ZFAs sehen sich oft mit der Schwierigkeit konfrontiert, ihre Lebenshaltungskosten mit ihren Gehältern in Einklang zu bringen. Diese Diskrepanz zwischen Einkommen und Ausgaben kann zu finanziellen Belastungen und zusätzlichem Stress führen, der sich negativ auf die Arbeitsleistung und die Lebensqualität auswirkt.
Aufgrund der vielfältigen Herausforderungen erwägen viele ZFAs einen Berufswechsel. Die Aussicht auf bessere Arbeitsbedingungen, höhere Gehälter und mehr Wertschätzung in anderen Branchen führt dazu, dass qualifizierte Fachkräfte das Gesundheitswesen verlassen. Diese Abwanderung verschärft den Fachkräftemangel und stellt die Versorgungssicherheit der Patienten infrage.
Die Gesundheitsberufe stehen vor einer Vielzahl von Herausforderungen, die dringend angegangen werden müssen, um die Qualität der Patientenversorgung und das Wohl der Mitarbeitenden zu sichern. Schleppende Tarifverhandlungen, fehlende Wertschätzung, frustrierte Kolleginnen, der Zustrom von Quereinsteigern, mangelnde Patientensicherheit, hohe Lebenshaltungskosten und die Abwanderung von Fachkräften in andere Berufsfelder erfordern umfassende und nachhaltige Lösungsansätze.
Es ist von entscheidender Bedeutung, angemessene Löhne, unterstützende Arbeitsumgebungen und berufliche Anerkennung zu fördern, um den Gesundheitssektor zukunftssicher zu gestalten.
Herzliche Grüße, eure Silvia Gabel
Titelbild: Vitalii Shkurko – stock.adobe.com