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Frauen-Power in der Dentalbranche

In den letzten Jahrzehnten hat sich die Rolle von Frauen in der Arbeitswelt deutlich verändert. Auch in der Zahnmedizin ist dieser Wandel spürbar. Immer mehr Frauen entscheiden sich für eine Karriere als Zahnärztin.

Zahnärztinnen übernehmen die Führung bei den Niederlassungen

Gute Nachrichten gibt es daher für Zahnärztinnen und die Kämpferinnen und Kämpfer für Gleichberechtigung in der Dentalbranche: 2021 lag zum ersten Mal der Prozentsatz der Praxisgründungen unter weiblicher Führung über dem von sich niederlassenden jungen Zahnärzten. Laut der Analyse der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (ApoBank) aus diesem Januar liegt der Prozentsatz der Gründerinnen bei 56 Prozent. Laut einer Prognose des IDZ wird der Frauenanteil 2030 bei gut 60 Prozent liegen.

Auch bei den angestellten Zahnärztinnen und Zahnärzten übernehmen die Medizinerinnen die Spitze, hier liegt der Anteil bei 64 Prozent. Der Trend zur Feminisierung der Zahnmedizin ist unverkennbar.

Seit der ersten Niederlassung einer promovierten Zahnärztin in Deutschland – Henriette Hirschfeld-Tiburtius vor 150 Jahren – kann man somit zahlenbasiert sicher sagen, dass die Dentalbranche von engagierten und motivierten Medizinerinnen für sich vollständig erschlossen wurde. Eine Netzwerkforschung zeigte sogar, dass eine Feminisierung von Berufen dazu führen kann, dass Männer diese Berufe seltener wählen, als es vorher der Fall war.

Gesetzliche Frauenquote für Vorstände

Spiegelt sich diese hohe Zahl der angestellten und niedergelassenen Zahnärztinnen auch in den Vorständen der KZVen und der KZBV wider? Gemäß des Krankenhauspflegeentlastungsgesetzes müssen Vorstände, sobald sie aus mehreren Mitgliedern bestehen, mindestens eine Frau und mindestens einen Mann dorthin wählen.

Auch hier gibt es eine gute Nachricht: Dass die Quote wirkt, zeigte sich bei den Wahlen der KZVen zu Beginn des Jahres. In zehn Bundesländern ist mindestens eine weibliche Person in den Vorstand gewählt worden. In sechs Bundesländern wurde jedoch durch eine Wahl im letzten Jahr die Vorgabe umgangen. Doch auch ohne rechtliche Vorgabe ist eine Entwicklung hin zu mehr Frauen in der dentalen Standespolitik erkennbar. Auch der Frauenanteil unter den neu gewählten ehrenamtlichen Mitgliedern der Vertreterversammlungen wächst stetig.

Internationale Frauentag - Wie steht es um Frauen in der Dentalbranche

Zum Weltfrauentag gibt es gute Nachrichten für die Kämpferinnen und Kämpfer für Gleichberechtigung in der Dentalbranche

Ausbildung zur ZFA weiterhin auf Platz drei der beliebtesten Ausbildungsberufe

Ob es persönliche Vorlieben sind, vorgelebte Rollenbilder und doch sogar den Geschlechtern zugeordnete Prägungen – neben kaufmännischen Ausbildungsberufen liegen pflegende Berufe und Ausbildungen für eine spätere Arbeit „mit Menschen“ bei jungen Absolventinnen weiterhin hoch im Kurs. Hinter der Ausbildung zur Medizinische Fachangestellten (MFA) und zur Kauffrau für Büromanagement belegt in der Erhebung des Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) die Zahnmedizinische Fachangestellten wiederholt Platz drei.

Schüler entscheiden sich lieber für Ausbildungen zum Kraftfahrzeugmechatroniker, Fachinformatiker und Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik. Hier rangiert die Ausbildung zum ZFA auf Platz 95. Ein wenig diverser geht es bei den Zahntechnik-Azubis und -Azubienen aus, hier ist ein Drittel weiblich.

Bezüglich der Frauenquoten gibt es nicht nur in der Dentalbranche widersprüchliche Meinungen, ob diese pro- oder kontraproduktiv, längst überfällig oder hinderlich ist. Auch ist zu diskutieren, ob die Ausbildungen zur MFA und ZFA auch deshalb mehr Absolventinnen als Absolventen anspricht, weil Schülerinnen weniger auf das zu erwartende Gehalt als andere Aspekte wie soziale Tätigkeiten schauen. Eine schönere Einstellung ist, dass Frauen in der Zahnmedizin eine höhere Empathie und soziale Kompetenz einbringen und somit zur Verbesserung der Qualität der zahnärztlichen Versorgung beitragen.

In diesem Sinne wünscht die dzw allen Frauen einen schönen Weltfrauentag!