Der Gastkommentar von Dr. Markus Heibach, Geschäftsführer des VDDI
Der Internationalen Dental-Schau (IDS) schaue ich mit großer Vorfreude entgegen. Bald ist sie da! – Aber warum ist sie diesmal so ganz besonders?
Nach Besuchen auf dentalen Veranstaltungen und Fachmessen rund um den Globus stelle ich immer wieder fest: Das führende Branchen-Event ist und bleibt die IDS in Köln, die Weltleitmesse des Dental Business, die zentrale Plattform für bewährte und innovative Konzepte und Produkte. Zahnärzte, Zahntechniker, Fachhandel und Industrieunternehmen schätzen die IDS als idealen Treffpunkt zum persönlichen Netzwerken in unserer gesamten Community. Gut, dass es bald endlich wieder so weit ist!
Neue Werkstoffe und Arbeitsweisen
Denn im Alltag neigen wir dazu, im Tages-, Wochen- oder Monatstakt zu denken. Dental denken heißt jedoch: die großen Linien erfassen, und das am besten an dem Punkt, an dem eine Sprunginnovation in den Markt startet. Ein Beispiel: Vor vierzig Jahren kamen die ersten CAD/CAM-Systeme auf, und vor fünfundzwanzig Jahren begannen sie, sich breit zu etablieren. Damit verbanden sich auch neue Werkstoffe und Arbeitsweisen. Wer das damals erspürte, sicherte sich einen Marktvorteil. Und das gelang am besten auf der IDS! Wo sehen wir heute ähnliche durchschlagende Entwicklungen?
Eine Technologie ist der 3-D-Druck – additive statt subtraktive Herstellung. Damit erschließen sich praktisch beliebige Formen. Selbst komplexe Seemannsknoten ließen sich damit aus Metall oder Kunststoff ohne Lot oder Klebefugen fertigen. In der Zahnheilkunde sind damit Limitierungen bei Retentionen und Hinterschnitten überwunden.
Effizienzpotenziale entdecken
Das Cloud-Computing erlaubt eine stärkere Arbeitsteilung zwischen Praxis, Labor und externen Fertigungsservices bei prothetischen Restaurationen. Das bedeutet für alle Partner Effizienzpotenziale. Wie sie sich heben lassen, wird die 41. IDS vom 25. bis zum 29. März 2025 zeigen.
Neue Intraoralscanner und weitere Komponenten machen den Einstieg in digitale Workflows immer leichter, weil aktuelle Modelle auf gerätespezifische Software oder computertechnische Hardware für die Weiterbearbeitung verzichten können. Der digitale Workflow gewinnt damit an Flexibilität und wird vieles, was heute schon im Prinzip möglich, aber noch nicht allgemein üblich ist, mittelfristig zur täglichen Routine werden lassen.
Künstliche Intelligenz ändert die Spielregeln
Eine weitere Sprunginnovation könnte die künstliche Intelligenz darstellen. Sie ändert die Spielregeln in vielen Bereichen von der Diagnostik (zum Beispiel Röntgenbild-Interpretation) über Planung (zum Beispiel implantologisches Backward-planning, Implantatpositionen und Einschubwinkel) und Konstruktion (zum Beispiel Eigenvorschläge der Software zum Kronen- und Brücken-Design) bis hin zur nachhaltigen Fertigung.
Und auch in klassischen Bereichen ändern sich die Spielregeln, so etwa bei der Füllungstherapie. Hier rücken aufgrund gesetzlicher Änderungen und hoher ästhetischer Ansprüche von Patienten zahnfarbene Restaurationswerkstoffe noch stärker in den Vordergrund. Neben „den üblichen Verdächtigen“ treten neue Player auf den Plan. Dabei bin ich besonders gespannt auf selbstadhäsive Füllungsmaterialien, die ohne eine separate Adhäsiv-Applikation auskommen.
Kurz: So freue ich mich auf die 41. IDS 2025, und ich freue mich auf Sie, ganz gleich, ob der emotionale Erlebnisfaktor der Messe oder die zielstrebige und auf einer vollumfänglichen Informationsbasis beruhende Investitionsentscheidung für Sie im Vordergrund steht.
Es gilt: Die Reise zur IDS ersetzt viele andere Messbesuche.
Ihnen allen ein herzliches Willkommen auf der IDS in Köln.
Ihr Dr. Markus Heibach
Dr. Markus Heibach ist Geschäftsführer des Verbands der Deutschen Dental-Industrie (VDDI)
Titelbild: privat