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Hochwasser: Hygiene ist der beste Schutz

Hochwasser und daraus resultierende Seuchen sind auch in Deutschland eine ernsthafte Bedrohung für die Gesundheit und Sicherheit der Bevölkerung. Grund zur Panik besteht nicht – wenn man ein paar Regeln befolgt, so die Deutsche Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin e. V. anlässlich der Hochwassersituation in Süddeutschland, von der auch Zahnarztpraxen betroffen sind. Auch in anderen Landesteilen wird mit Starkregen und Hochwassersituationen zu rechnen sein.

Während eines Hochwassers können verschiedene lebensbedrohliche Krankheitserreger auftreten. Entsprechend kann es nach dem Hochwasser schlimmstenfalls zu Seuchen oder zu schweren Erkrankungen einzelner Menschen kommen.

Welche Erreger können auftreten?

  • Hepatitis A: Das ist eine durch Viren verursachte Leberentzündung, die sich leicht über kontaminiertes Wasser verbreiten kann. 
  • Typhus: Typhus ist eine bakterielle Infektion, die durch Salmonellen verursacht wird. Kontaminiertes Wasser kann die Ausbreitung von Typhus begünstigen. 
  • Cholera: Hochwasser kann eine Ursache für Cholera sein, da es häufig zu einer Verunreinigung von Trinkwasserquellen mit dem Bakterium Vibrio cholerae führt. Unbehandelt endet Cholera sehr oft tödlich. Überschwemmungen beschädigen oft sanitäre Einrichtungen oder führen zu deren Überflutung, was die Verbreitung von Fäkalien und Krankheitserregern in der Umwelt fördert. Wenn Menschen kontaminiertes Wasser konsumieren oder damit in Berührung kommen, kann sich die Krankheit rasch verbreiten. Das Risiko einer Cholera-Epidemie ist besonders in Regionen mit unzureichender Wasserinfrastruktur und Hygiene nach Hochwasser hoch. 

Zusätzlich zu den bereits erwähnten Erregern können weitere Pathogene bei Hochwasserkatastrophen eine Rolle spielen. Dazu zählt unter anderem Giardia lamblia, ein Parasit, der gastrointestinale Erkrankungen hervorruft.

Bakterien der Gattung Leptospira sind eine ernsthafte Bedrohung. Sie verursachen Leptospirose, eine Krankheit, die schwere Schäden an Leber und Nieren verursachen kann.

Noroviren sind ebenfalls relevant, da sie plötzlich einsetzende Gastroenteritis verursachen können. E. coli, insbesondere der Serotyp O157:H7, löst wiederum schwere Durchfallerkrankungen aus.

Wie kann man sich schützen? 

Der beste Schutz ist Hygiene. Nach Kontakt zum Hochwasser sollten Sie die Hände gründlich waschen und desinfizieren. Vermeiden Sie es, Wasser aus Überschwemmungsgebieten – auch ungewollt – zu schlucken. Kochen Sie Trinkwasser immer ab, solange die Überschwemmungssituation anhält, und verwenden Sie auch danach für einige Zeit entweder abgekochtes Wasser oder Wasser aus dem Supermarkt.

Falls Sie sich nach dem Hochwasser unwohl oder krank fühlen, sollten Sie sich umgehend ärztlich untersuchen lassen. Sofern auf Anhieb keine Diagnose gestellt werden kann, bitten Sie Ihren Arzt um eine Blutuntersuchung und weisen explizit auf die Hochwassersituation hin. Scheuen Sie sich nicht, auf die Untersuchung zu bestehen. 

Viele der oben genannten Erkrankungen lassen sich erst mit Hilfe von Laborwerten korrekt erfassen – und eine Untersuchung, die umsonst durchgeführt wurde, gibt es nicht: Sie hilft letztlich, das Schlimmste auszuschließen.

Wie steht es um den
Impfstatus?

Das RKI empfiehlt insbesondere Rettungskräften, auf ihren Tetanus- und Hepatitis-A Impfstatus zu achten. „Bei Aufräumarbeiten ist von einer erhöhten Verletzungsgefahr auszugehen, dadurch steigt das Risiko für eine mögliche Tetanus-Infektion. Tetanus wird durch Clostridium (C.) tetani verursacht. Die im Erdreich ubiquitär vorkommenden Sporen sind widerstandsfähig gegen Hitze und Desinfektionsmittel.“

Weitere Infos beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, beim Robert-Koch-Institut und der DGKL.

Titelbild: KI-Illustration: Bundi – stock.adobe.com