Marburger Bund öffnet sich für Zahnärzte
Ab sofort dürfen auch Zahnärztinnen und Zahnärzte ordentliches Mitglied im Marburger Bund Niedersachsen werden. Dies beschloss die Hauptversammlung der Ärztegewerkschaft am Abend des 8. Mai 2019. Die Delegierten bestimmten zudem turnusgemäß eine neue Führungsspitze: Im Amt des Ersten Vorsitzenden bestätigten sie Hans Martin Wollenberg. Neuer Zweiter Vorsitzender ist Andreas Hammerschmidt. Der Erste Vorsitzende Hans Martin Wollenberg sicherte Martina Wenker, Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen, die Unterstützung des Marburger Bundes zu: „Ich freue mich über die Kandidatur von Martina Wenker für die Präsidentschaft der Bundesärztekammer. Sie hat unsere volle Unterstützung!“ Der Marburger Bund ist der Verband aller angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte. Mit mehr als 120.000 Mitgliedern ist er der größte deutsche Ärzteverband mit freiwilliger Mitgliedschaft und Deutschlands einzige Ärztegewerkschaft.
Bürokratieabbau angehen
Unverhältnismäßige Bürokratie belastet die Praxen, so die BZÄK in ihrer Mitteilung „klartext“. Umfangreiche Informationspflichten bestehen vor allem gegenüber Krankenkassen, eine ausführliche Dokumentation fällt zudem bei der Aufbereitung von Medizinprodukten an. Hinzu kommen die Bürokratiebelastungen aus bundesrechtlichen Vorschriften und der Dokumentation von Arbeitsschritten. Hier gibt es Optimierungspotenzial. „Mit unseren Abbauvorschlägen versuchen wir, diese Schraube ein wenig zurückzudrehen, ohne bei der Patientensicherheit Abstriche zu machen“, so Prof. Dr. Christoph Benz, BZÄK-Vizepräsident. Beispielsweise sollte für die Registrierung von Röntgeneinrichtungen in Zukunft nur noch eine Stelle zuständig sein. Zudem sollten zertifizierte (Online-)Fernlehrgänge bei der Aktualisierung der Fachkunde zugelassen werden. Dies wäre mit einer erheblichen zeitlichen Entlastung der Praxen verbunden, ohne Standards bei der Patientensicherheit abzusenken. „Weniger Bürokratie ist mehr Zeit für die Behandlung in den Zahnarztpraxen, und das ist ganz im Sinne der Patienten“, so Benz.
Jean-Philippe Haesler neuer SSO-Präsident
Die Delegierten der Schweizerischen Zahnärzte-Gesellschaft SSO haben den Freiburger Zahnarzt Dr. med. dent. Jean-Philippe Haesler zum neuen Präsidenten gewählt. Haesler ersetzt Beat Wäckerle, der sich nach langjährigem Engagement für die Standesorganisationaus dem Vorstand verabschiedet. Haesler, geboren 1964, ist seit 2014 Vorstandsmitglied der SSO-Schweiz. Er blickt auf ein langjähriges standespolitisches Engagement zurück: Von 2005 bis 2013 saß er im Vorstand der SSO-Fribourg und präsidierte die Sektion ab 2008 bis 2013. Haesler führt seit 1996 eine Zahnarztpraxis im freiburgischen Estavayer-le-Lac. Er absolvierte sein Staatsexamen 1990 an der Universität Bern. Die erklärten Ziele des zweisprachigen Freiburgers sind, die Patientensicherheit und die zahnärztliche Berufsethik im Interesse des Patienten zu stärken, die Wahrnehmung der SSO bei den Behörden zu steigern sowie die Standesorganisation zu modernisieren: „Nur wenn wir die internen Strukturen der Standesorganisation anpassen, sind wir für künftige Herausforderungen gewappnet. Dazu gehört auch eine Standespolitik, die sich für gute Rahmenbedingungen einsetzt und das Schweizer Versorgungsmodell fördert.“
Eva Luise Köhler Forschungspreis für Seltene Erkrankungen 2020
Noch bis Mitte Juni können sich Wissenschaftler um den Eva Luise Köhler Forschungspreis für Seltene Erkrankungen 2020 bewerben. Das Preisgeld in Höhe von 50.000 Euro dient als Anschubfinanzierung für Projekte im Bereich der Grundlagen- oder klinischen Forschung zu seltenen Erkrankungen. Die geförderten Projekte sollen Modellcharakter haben. Besonders preiswürdig sind nachhaltige, krankheitsübergreifende und forschungsvernetzende Projekte. Zulässig sind ausschließlich Anträge, die aus universitären oder außeruniversitären Instituten oder Kliniken mit einer gemeinnützigen Ausrichtung herausgestellt werden. Dabei gelten keine nationalen Beschränkungen. Der Eva Luise Köhler Forschungspreis für Seltenen Erkrankungen wird in Kooperation mit der Allianz Chronischer Seltener Erkrankungen (ACHSE) e. V. zum 13. Mal vergeben. Die feierliche Preisverleihung wird am 27. Februar 2020 in Berlin stattfinden.
Zahl der Woche 2.192
zahnärztliche Approbationen wurden 2017 erteilt, 1.886 in den alten und 306 in den neuen Bundesländern. Fast 2 von 3 Absolventen des Zahnmedizinstudiums sind weiblich.
(Quelle: Stat. Bundesamt, Approbationsstellen der Länder, Stat. Jahrbuch der BZÄK)