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Kurzmeldungen 27. August bis 2. September

Freie Ärzteschaft: Spahns neues Gesetz verschärft Ärztemangel

Der aktuelle Entwurf eines Terminservice- und Versorgungsgesetzes von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) gehe in die falsche Richtung. Zu dieser Einschätzung kommt die Freie Ärzteschaft (FÄ). „Diese Pläne dürften viele Ärzte davon abschrecken, weiter als Vertragsarzt zu arbeiten oder sich als Vertragsarzt in eigener Praxis neu niederzulassen“, sagte FÄ-Vorsitzender Wieland Dietrich. Spahn versuche mit seinem Gesetz die Quadratur des Kreises. „Statt die überholte Kostendämpfungspolitik mit Budgets und Billigpauschalen in der ambulanten Medizin endlich abzuschaffen, versucht man jetzt, den Ärzten auch noch höhere Arbeitszeiten staatlich zu verordnen. Die meisten Praxisärzte arbeiten mit 52 Wochenstunden längst am Anschlag“, betont Dietrich. In einer freiheitlichen Gesellschaft könne es durch staatlichen Zwang keine „Planüberfüllung“ geben.

Innovationsprojekt: Telemedizin im Praxistest

Gemeinsam mit dem Gesundheitsminister des Landes Schleswig-Holstein, Dr. Heiner Garg, hat die Ärztegenossenschaft Nord eG (ÄGN) ein Projekt zur Erprobung einer Videokonsultation im Bereich der Augenheilkunde vorgestellt. Ziel des Projekts ist es, den frisch operierten Patienten lange Fahrtwege und Wartezeiten zu ersparen und gleichzeitig die Arbeitszeit der Ärzte möglichst effizient zu nutzen. „Im Spannungsfeld zwischen steigenden Behandlungszahlen und einer abnehmenden Zahl von Fachkräften müssen wir die verbleibenden Ärzte bestmöglich entlasten“, macht Thomas Rampoldt, Geschäftsführer der ÄGN, deutlich. „Dabei können sowohl telemedizinische Anwendungen als auch die Delegation von Aufgaben an speziell geschultes nichtärztliches Personal helfen.“

Aktualisierte Auflage der KZBV-TI-Praxisinformation

Die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) hat ihre Praxisinformation „Anbindung an die Telematikinfrastruktur – Informationen für Ihre Praxis“ in einer 2. Auflage grundlegend überarbeitet. Aktualisiert wurde die Publikation insbesondere um die nachverhandelten Beträge zur TI-Erstausstattungspauschale, um Informationen über die Umstellung der Erstattung der Betriebskosten für die Smartcard (SMC-B) auf eine Einmalzahlung sowie um Angaben zum aktuellen Stand des Rollouts. Sie enthält unter anderem eine übersichtliche Checkliste, Tabellen sowie Tipps und Hinweise, wie sich Praxen auf den Einstieg in die TI vorbereiten können. Die 2. Auflage der Praxisinformation kann als PDF-Datei kostenlos abgerufen werden. Weitere nützliche Informationen – darunter ein Erklärfilm zur TI – stellt die KZBV ebenfalls auf ihrer Website zur Verfügung. Sämtliche Inhalte zu dem Thema werden bei Bedarf fortlaufend aktualisiert.

GKV heute 1,5 Jahre jünger als von der Bevölkerungsprognose vorhergesagt

Die Zahl der gesetzlich krankenversicherten Menschen in Deutschland ist im Laufe des Jahres 2018 gestiegen. Im Juni 2018 zählte die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) laut Bundesgesundheitsministerium rund 72,9 Millionen Versicherte und fast 56,6 Millionen Mitglieder. 2017 waren es noch 72,2 beziehungsweise etwas mehr als 56 Millionen. Ein Grund ist der Zuzug junger Bürger aus der Europäischen Union. Der Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbands Martin Litsch: „Durch den Zuzug ist die GKV demografisch viel nachhaltiger aufgestellt als ohne. Seit 2009 ist bei den elf AOKs insgesamt gesehen das Durchschnittsalter der Versicherten von 45,4 auf 43,7 Jahre gesunken. Der Schnitt der Gesetzlichen Krankenversicherung liegt momentan bei 44 Jahren. Die GKV ist damit heute 1,5 Jahre jünger als von der amtlichen Bevölkerungsprognose vorhergesagt. Vermutlich steigen auch deshalb die Ausgaben Jahr für Jahr nicht mehr so stark wie etwa vom Schätzerkreis prognostiziert.“