Wenn Ende Januar 2020 das traditionelle KfO-Wintersymposium der Haranni Academie in Lech am Arlberg startet, wird Rechtsanwalt Jens Pätzold mit von der Partie sein.
Im dzw-Interview beleuchtet er seine Vorträge und die besondere Atmosphäre einer solchen Fortbildung fernab vom eigenen Praxisstandort.
Herr Pätzold, Sie sind erstmalig als Referent beim KfO-Symposium der Haranni Academie mit dabei. Wo liegt für Sie der besondere Reiz, wenn eine Fortbildung nicht klassisch am Wochenende stattfindet, sondern sich Teilnehmer komplett für eine Woche aus ihrem Praxisalltag rausziehen?
Jens Pätzold: Der besondere Reiz liegt auf der Hand. Die gemeinsame Zeit schafft die Möglichkeit für einen intensiven Austausch zwischen Teilnehmern und Referenten und natürlich auch unter den Teilnehmern selbst. Meine Seminar-Erfahrung zeigt mir, dass das das ideale Umfeld ist, um Ideen für die Praxisentwicklung auf den Weg zu bringen, weil die richtigen Menschen mit den richtigen Ideen und dem richtigen Spirit zusammenkommen. Das Umfeld, die Atmosphäre und die Zeit schaffen auch das nötige vertrauensvolle Umfeld, damit sich alle gedanklich und im Gespräch öffnen können, um auch die wirklich sensiblen Themen zu besprechen. Für die Dinge, die sich im Rahmen einer solchen Veranstaltung entwickeln können, besteht im normalen Praxisalltag kaum die notwendige Zeit.
Sie haben gleich zwei Vortrags-Slots: „Praxisabgabe Z-MVZ“ und „Nachhaltiges Praxiswachstum“. Was erwartet die Teilnehmer? Und wo sind die Schnittstellen zwischen beiden Themen?
Pätzold: Zwei Themen, die unmittelbar miteinander verbunden sind. Wir sprechen darüber, wie man eine Praxis in der Zukunft erfolgreich aufstellen kann, welche wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen zu beachten sind. Wir sprechen zum Beispiel über Mitarbeiterbindung und Mitarbeiterführung und darüber, was erfolgreiche von weniger erfolgreichen Praxen unterscheidet. Wir sprechen auch darüber, ob die Teilnehmer lieber selbstständig oder lieber Unternehmer sein wollen. Beides ist gut. Aber es ist ein erheblicher Unterschied, zum Beispiel zum Zeitpunkt des Praxisverkaufs, ob ich mich für das eine oder das andere entschieden habe. Und daher sprechen wir eben auch darüber, was mit einer erfolgreichen Praxis passiert, wenn der Inhaber sie einmal abgeben möchte. Wie sieht der Praxismarkt heute aus, wo finde ich potenzielle Käufer, wie bereite ich meine Praxis darauf vor.
Für welche Themen möchten Sie als Anwalt für Medizinrecht Teilnehmer Ihrer Fortbildungen zusätzlich sensibilisieren?
Pätzold: Ich drück es mal so aus: Die erfolgreichsten Mandanten, die wir betreuen, sind auch diejenigen, die am meisten Beratung nachfragen. Die weniger erfolgreichen fragen hingegen weniger Beratung nach. Hierauf werde ich in der Fortbildung näher eingehen und darstellen, warum man Berater nicht immer nur dann kontaktieren sollte, wenn man ein Problem hat, sondern warum es sinnvoll sein könnte, diese regelmäßig in die Praxisplanung mit einzubeziehen.
45. KFO-Symposium in Lech
- Sonntag bis Freitag, 26. bis 31. Januar 2020
- Lech am Arlberg, Österreich
- Infos und Anmeldung
- Telefon: (02323) 94 68-333.