Die international ISO-zertifizierte und staatlich anerkannte DTMD University for Digital Technologies in Medicine & Dentistry mit Sitz im Schloss Wiltz (Luxemburg) und die Haranni Academie für Heilberufe (Herne) haben bereits im März dieses Jahres ein gemeinsames AN-Institut an der DTMD University gegründet und eingerichtet.
Im dzw-Interview erläutert Prof. Dr. Ralf Rößler, Dekan der DTMD University, Hintergründe und gemeinsame Aktivitäten.
Herr Prof. Rößler, Sie sind Dekan der DTMD University. Was zeichnet diese private Hochschule aus?
Prof. Dr. Ralf Rößler: In den vergangenen Jahren haben neue innovative digitale Technologien verstärkt Eingang und Anwendung in weiten Bereichen des Gesundheitswesens gefunden. Mit der zunehmenden Digitalisierung steigt automatisch der Grad der Virtualisierung in Lehre und Forschung. Die DTMD University unterscheidet sich von anderen staatlichen und privaten medizinischen Hochschulen durch drei besondere Eigenschaften: Zum einen fokussiert sie sich auf zukunftsweisende digitale Technologien im gesamten Gesundheitswesen. Außerdem bietet sie vornehmlich postgraduale Masterstudiengänge für ausgebildete und geprüfte Absolventen der Medizin, des Gesundheitswesens sowie deren Nachbardisziplinen an. Und drittens versteht sie sich als internationales Netzwerk universitärer Hochschulinstitute und - kliniken, akkreditierter Lehrpraxen, ausgewählter AN-Institute sowie renommierter Professoren und Dozenten, die zu den besten ihrer Fachdisziplinen zählen.
Die DTMD Universität bietet postgraduierte Studiengänge als Studium nach dem Studium an. Welche sind es und an wen richten Sie sich damit?
Rößler: Die berufsbegleitenden postgradualen Studiengänge der DTMD University richten sich vornehmlich an approbierte Ärzte und Zahnärzte sowie an geprüfte Fachkräfte aus dem Gesundheitsbereich. Postgradual besagt, dass ein abgeschlossenes Studium eine wichtige Zulassungsbedingung zum Studium an der DTMD University ist. Darüber hinaus erwarten wir eine mehrjährige Berufserfahrung. Die DTMD University bietet aktuell im zahnmedizinischen Bereich einen Masterstudiengang Parodontologie/Implantologie an sowie einen in der Kieferorthopädie. Zahnmedizinisch sind in der Planung mit Start in 2020: Kinder-und Jugendzahnheilkunde und ein restaurativer Masterstudiengang, der konservierende, endodontische und prothetische Schwerpunkte hat. In der Humanmedizin bieten wir einen Masterstudiengang in Manueller Medizin an. Weitere Studiengänge in Medizin und Zahnmedizin sind in Planung.
Bologna-, Brügge-/ Kopenhagen-Prozess – für viele ein Buch mit sieben Siegeln. Was sind die Kernpunkte, die für potenzielle Studienteilnehmer relevant sind?
Rößler: Der Bologna-Prozess ebenso wie der Brügge-/ Kopenhagen-Prozess haben viele Gemeinsamkeiten, zeichnen sich aber auch durch eine Reihe grundlegender Differenzen aus. Beide Prozesse beziehen sich auf den Europäischen Qualifikationsrahmen (EQF) beziehungsweise auf dessen nationale Auslegungen und Anpassungen (DQR oder NQR), streben eine fortlaufende Qualitätssicherung und eine internationale Vergleichbarkeit nationaler Abschlüsse in der Bildung an und fordern eine durchgängige Etablierung des Europäischen Kreditpunkte Systems in der Hochschulbildung (European Credit Transfer System, ECTS) ebenso wie in der beruflichen Bildung (European Credit System for Vocational Education and Training (ECVET). Wesentliche Unterschiede zwischen dem Bologna-Prozess und dem Brügge-/Kopenhagen-Prozess bestehen dagegen bei der Verantwortlichkeit, der Zielgruppe und der eingesetzten Methodik. Der Bologna-Prozess adressiert die universitäre Erstausbildung an staatlichen und staatlich anerkannten Universitäten und Hochschulen. Der Brügge-/Kopenhagen-Prozess ist dagegen auf die Berufsbildung und die berufliche Weiterbildung und Fortbildung fokussiert. Der wichtigste Unterschied betrifft aber die Zielgruppe. Der Bologna-Prozess betrifft die Stufe 6 (Bachelor) und 7 (Master) der Europäischen Qualifikationsrahmens und seit neuerem auch die Stufe 8 (Doktorat/Promotion, PhD) der Hochschulausbildung. Eine grundlegende Eigenschaft des Brügge-/Kopenhagen-Prozesses dagegen ist die Gewährleistung einer stringenten und durchgehenden Durchlässigkeit der Bildungspyramide zumindest ab der Stufe 4 bis hin zur Stufe 8 des praxisorientierten Doktorats, zum Beispiel des DBA, des Doctor of Business Administration.
Sie haben bislang schon einige Master-Studiengänge betreut. Wer gehört zu Ihrer Zielgruppe?
Rößler: Als Zielgruppen sind in diesem ersten Schritt approbierte Zahnmediziner angesprochen. Weitere der Medizin/Zahnmedizin anhängige Berufe wie zum Beispiel Zahntechniker, medizinische Begleitberufe, Pflegepersonal etc. werden folgen.
Die Haranni Academie ist seit März 2019 AN-Institut der DTMD Universität. Was hat Sie zu dieser Kooperation bewogen?
Rößler: Die Haranni Academie ist eins der bedeutenden Fortbildungsinstitute im zahnmedizinischen Bereich, die in Deutschland ein einmaliges innovatives Konzept realisiert hat. Wie die DTMD University begreift die Haranni Academie interdisziplinäre Lehre und Forschung als Grundlage für eine fachübergreifende Zusammenarbeit von Ärzten und medizinischen Assistenzberufen. Neben der fachlichen Qualität ist es aber auch die menschliche Kompetenz, sowohl der Mitarbeiter als auch der Eigentümerfamilie, die uns bewogen hat, die Haranni Academie als Partner zu gewinnen.
Sie bieten mit der Haranni Academie ab November den ersten Master-Studiengang in Parodontologie und Implantologie in Deutschland an. Wie ist dieser Studiengang aufgebaut und wen haben Sie als Referenten gewinnen können?
Rößler: Es würde zu weit führen, Inhalt und Aufbau der Masterstudium hier im Detail darzustellen. Wichtig ist vor allem, dass das Studium gezielt eine weitergehende Integration von Theorie und Praxis verfolgt. Es erfolgt berufsbegleitend in regelmäßigen Wochenendveranstaltungen und ist modular gegliedert. Ein Masterstudium umfasst vier Basis- und zehn Spezialisierungsmodule. Davon werden zehn Module als Präsensveranstaltungen und vier als E-Learning-Veranstaltungen angeboten. Die Studierenden schließen das zweijährige Masterstudium mit einer Masterthesis ab, die sie in einem Kolloquium verteidigen müssen. Der gesamte Workload inklusive Vorbereitung und Nachbereitung ist so ausgelegt, dass mit der Verteidigung der Thesis 120 ECTS Punkte erreicht werden. Die Professoren und Dozenten der DTMD University sind bestausgewiesene Lehrstuhlinhaber bekannter internationaler Universitäten, Klinikdirektoren und Inhaber großer leistungsfähiger Privatpraxen (auf unserer Webseite unter „Dozenten“ nachzulesen). Sie alle haben umfangreiche Erfahrung in Forschung und Lehre und sehen es als ihre Aufgabe an, ihr Wissen und ihre Erfahrung jungen und nicht mehr ganz so jungen Kollegen weiterzugeben.
• 1. bis 3. November 2019: Start des Masterstudiengangs Parodontologie/Implantologie
• Ort: Haranni Academie (Herne)
• Informationen zum Masterstudiengang Parodontologie/Implantologie