Der World Oral Health Day am 20. März steht in diesem Jahr unter dem Motto: „Be Proud of Your Mouth for your happiness and well-being.“
Zur Motivation des Fachpersonals gehören geregelte berufliche Qualifikationen und guter Lohn
Die Verbände für zahnmedizinisches Fachpersonal – der Berufsverband der Deutschen Dentalhygienikerinnen (BDDH), der Bundesverband Zahnmedizinischer Fachkräfte in der Prävention e.V. (BVZP), der Verband Deutscher Dentalhygieniker (VDDH) und der Verband medizinischer Fachberufe e.V. nehmen diesen Tag zum Anlass, auf die Bedeutung des Berufs ZFA aufmerksam zu machen. „Denn um die Botschaft ‘Sei stolz auf deinen Mund für Freude und Wohlbefinden‘ für die Patientinnen und Patienten gekonnt umsetzen zu können, ist in den Zahnarztpraxen Teamwork sowie motiviertes Fachpersonal notwendig“, erklärt Sabrina Dogan vom VDDH.
Birgit Hühn (BVZP) stellt fest: „Fehlendes Fachpersonal, fehlende Motivation, fehlende Kenntnisse und fehlende Qualifikation – diese Probleme kennen heute viele Zahnarztpraxen. Um die Freude am Beruf ZFA zu entfachen, gibt es zwei entscheidende Bedingungen: Eine gute Entlohnung des Fachpersonals und das Fördern von Fortbildungen, die Mehrwert für die Praxis und die Berufsangehörigen selbst bringen.“
„Dabei gilt: Stillstand ist Rückschritt“, merkt Sylvia Gabel vom Verband medizinischer Fachberufe e.V. an und fährt fort: „Berufliche Ziele müssen die rechtlichen Voraussetzungen und den Patientenschutz berücksichtigen. Das heißt, jede Aufstiegsfortbildung sollte mit einer von der Zahnärztekammer anerkannten Prüfung beendet werden.“
„Personen, die nur einen Mofa-Führerschein haben, dürfen auch keinen Bus fahren“, vergleicht Birgit Hühn. Also sollte nur an die- oder denjenigen eine professionelle mechanische Plaquereduktion (ehemals PZR) delegiert werden, die oder der die entsprechenden Fortbildungen absolviert hat. Sonst wäre es wie Fahren ohne Führerschein. Die Aufstiegsfortbildungen sind gegliedert wie Führerscheinklassen. Jede weitere Qualifikationsstufe öffnet weitere berufliche Kompetenzen. Und über allem wacht das Zahnheilkundegesetz, im Straßenverkehr das Zentrale Verkehrsregister.“
Die Verbandsvertreterinnen weisen mit Blick auf die Nachbarländer darauf hin, was passiert, wenn es immer weniger Berufsnachwuchs in den Praxen gibt. Ohne Fachpersonal können Zahnärzt*innen keine Prophylaxe anbieten können.
Ihr Fazit: Wenn wir heute nicht versuchen, unseren Berufsnachwuchs zu begeistern und für Aufstiegsfortbildungen zu motivieren, werden wir in den nächsten Jahren keine guten Ergebnisse mehr bei den Mundgesundheitsstudien vorweisen können.
Gleichzeitig sprechen sie sich für eine Reform des Delegationsrahmens und klare Definitionen aus. Spätestens, wenn Patient*innen Qualitätssicherung verlangen und kritisch hinterfragen, wird eine Veränderung stattfinden.
Auch an ihre Kolleginnen und Kollegen in den Zahnarztpraxen richtet sich ihr Appell: Unser Berufsstand muss sichtbarer, die Attraktivität und Vielfältigkeit hervorgehoben werden. Junge Menschen sollen mit Freude den Beruf leben und sich qualifizieren. Dafür bündeln wir die Interessen! Und jede Fachkraft, ob ZFA, ZMP, ZMF oder DH sollte mindestens in einem Verband organisiert sein. Es gibt Verbände auf gewerkschaftlicher Ebene, zuständig für Tarife und sozialpartnerschaftliche Aufgaben, und Berufsverbände, die sich für Fortbildungen und weitere Qualifikationen einsetzen. Diese Verbände arbeiten gemeinsam, unterstützen sich und setzen sich für diesen qualifizierten Beruf ein.
Titelfoto: obs/FDI World Dental Federation