Auf der ITI-Jahreskonferenz 2023, die am 6. Mai 2023 in Lissabon, Portugal, stattfand, wurden Dorien Van hede (Belgien) und Andrea Roccuzzo (Italien) als Gewinner der André-Schroeder-Forschungspreise 2023 bekannt gegeben. Sie erhielten jeweils eine gravierte Goldmedaille sowie 10.000 Schweizer Franken.
3D-Gerüst mit höherer Osseointegration
Dorien Van hede, PhD, erhielt den André-Schroeder-Forschungspreis für präklinische Forschung für ihre Studie mit dem Titel „3D-printed synthetic hydroxyapatite scaffold with in silico optimized macrostructure enhances bone formation in vivo”.
Das langfristige Ziel von Dorien Van hede und ihren Co-Autoren Bingbing Liang, Sandy Anania, Mojtaba Barzegari, Bruno Verlée, Grégory Nolens, Justine Pirson, Liesbet Geris und France Lambert ist es, „auf den Bedarf an verbesserten personalisierten Lösungen für Patienten mit synthetischen Materialien zu reagieren”. Sie kommentierte: „Das 3D-Gerüst – eine gyroidale Struktur mit spezifischen Poren- und Wandabmessungen – wurde mit einer höheren Knochenregenerationsleistung in Verbindung gebracht als 3D-Gerüste mit einem klassischen internen Design. Außerdem konnten wir durch den In-silico-Ansatz zahlreiche Tierversuche vermeiden”.
Dorien Van hede ist biomedizinische Wissenschaftlerin und Forscherin an der Universität Lüttich in Belgien, wo sie für die präklinische Forschung zur Entwicklung innovativer Biomaterialien mit optimierter Knochenregenerationsleistung zuständig ist. Dorien Van hede sagte: «Mein Team und ich sind sehr stolz, diese Auszeichnung erhalten zu haben. Sie ist eine großartige Möglichkeit, unsere Arbeit international bekannt zu machen, und motiviert mich bei der Suche nach neuen Forschungsideen».
Neues Implantatdesign erweist sich als zuverlässig
Der Preis für klinische Forschung ging an Andrea Roccuzzo, DDS, MAS, PhDc, für seine Studie mit dem Titel “Narrow diameter implants to replace congenital missing maxillary lateral incisors: A 1-year prospective, controlled clinical study”.
Gemäss der von Andrea Roccuzzo und seinen Co-Autoren Jean-Claude Imber, Jakob Lempert, Mandana Hosseini und Simon Storgård Jensen durchgeführten Studie erwies sich das untersuchte neue Implantat mit schmalem Durchmesser in Bezug auf die Überlebensrate des Implantats, die Veränderungen des periimplantären marginalen Knochenniveaus und die Ästhetik als ebenso zuverlässig wie der bisherige Goldstandard, wenn es in Fällen eines begrenzten mesio-distalen Abstands im Oberkieferbereich eingesetzt wurde. „Das Thema ist hochrelevant und unsere Arbeit trägt dazu bei, eine wichtige Wissenslücke in diesem Bereich zu schließen”, sagte Andrea Roccuzzo.
Andrea Roccuzzo ist Senior Staff Member an der Abteilung für Parodontologie der Universität Bern sowie Research Associate an der Abteilung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie des Universitätsspitals Kopenhagen, wo er aktiv an einer Reihe laufender klinischer Forschungsstudien in den Bereichen Parodontologie und Implantologie beteiligt ist. Er kommentierte: „Als junger Forscher ist dieser Preis eine einzigartige Ehre und eine große Belohnung für die Arbeit meines gesamten Teams im vergangenen Jahr”.
Die André-Schroeder-Forschungspreise sind zwei der renommiertesten Auszeichnungen auf dem Gebiet der dentalen Implantologie und werden jährlich an unabhängige Forscher verliehen, die die zahnmedizinische Forschung und Entwicklung vorantreiben.